Nach Jakobsens Tour-Ausstieg

Degenkolb: “Nee, nee, heute wurde nicht für mich gesprintet“

Von Joachim Logisch Villeneuve-Sur-Lot

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John Degenkolb (dsm-firmenich - PostNL) | Foto: Cor Vos

11.07.2024  |  (rsn) - Er mag es nicht hören, aber John Degenkolb ist nach dem Ausstieg von Fabio Jakobsen der schnellste Mann im Team dsm-firmenich – PostNL – zumindest der mit dem besten Sprintergebnis bei der Tour de France 2024. Beim Massensprint  am Ende der 12. Etappe in Villeneuve-sur-Lot fuhren der Oberurseler und die ganze Mannschaft für Bram Welten, der aber nur Platz 14 belegte.

Die Frage von radsport-news.com, ob er nach dem Ausstieg des etatmäßigen Sprinters Fabio Jakobsen nun der Mann für die schnellen Ankünfte sei, beantwortete Degenkolb noch lachend: "Nee, nee, die sind heute nicht für mich gefahren", um dann ernst anzufügen: "Wir haben Fabio (Jakobsen) heute leider verloren. Trotzdem wollten wir in den Sprints weiter vorne dabei sein, das haben wir auch ganz gut gemacht. Wir haben Bram (Welten) gut positioniert, aber in so einem schnellen Sprint haben wir keinen so schnellen Mann dabei, der um den Sieg mitfahren kann."

Dabei war er selbst im Finale der 10. Tour-Etappe nach Saint-Amand-Montrond verlegenheitshalber eingesprungen, als Jakobsen nicht mithalten konnte, und war guter Siebter geworden. Doch das reicht dsm-firmenich – PostNL nicht. Der niederländische Rennstall plant für die kommenden Etappen um. "Wir werden uns ab jetzt auf Etappensiege über Ausreißergruppen konzentrieren", erklärte Degenkolb beim Ausfahren.

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Im frühen Verlauf der Etappe war Jakobsen entkräftet vom Rad gestiegen. “Mir ging es gestern nicht sehr gut, dann habe ich eigentlich gut geschlafen. Aber ich war immer noch müde und die Beine schwer. Ich war von Anfang an am Limit und das ist einfach nicht normal. Ich hoffte, dass es langsamer wird, aber das wurde es nicht und das Rennen war vorbei“, begründete der Niederländer seinen Ausstieg.

Wäre van Uden die bessere Option für die Tour gewesen?

dsm-firmenich – PostNL muss sich nun die Frage stellen, warum an Stelle von Jakobsen nicht Casper van Uden für die Frankreich-Rundfahrt nominiert worden war. Der 22-Jährige gilt als großes Talent, gewann in dieser Saison zwei Etappen der ZLM-Tour, die früher als Sprinter-Generalprobe für die Tour galt. Und bei seinem Sieg bei Rund um Köln verwies er sogar den jetzigen Sprint-Dominator der Tour, Biniam Girmay (Intermarché – Wanty), auf Platz zwei. 

Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech), in Villeneuve-sur-Lot hinter Girmay Tagesdritter, belegte Ende Mai in der Domstadt bei van Udens Sieg den fünften Platz Der junge Mann wäre bei dieser Tour vielleicht noch kein Siegfahrer geworden, er hätte aber für die Zukunft viel lernen können.

Natürlich hat Jakobsen den größeren Namen und einen Tour-Etappensieg (2022) sowie fünf Erfolge bei der Vuelta (2021 und 2019) vorzuweisen. Doch gerissen hat der zu Saisonbeginn von Soudal – Quick-Step zum Team gestoßene 27-Jährige im Gegensatz zu van Uden bisher noch nichts. Bei der Tour sprangen vor seinem Ausstieg nur die Ränge fünf und sieben heraus.

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