RSNplusIsrael-Sprinter sauer auf Kristoff

Ackermann: “Das war einfach kriminell“

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Ackermann: “Das war einfach kriminell“"
Pascal Ackermann (Israel - Premier Tech, li.) wurde Dritter der 12. Tour-Etappe | Foto: Cor Vos

11.07.2024  |  (rsn) – Sprintankünfte sind hektisch und mit viel Risiko behaftet, weshalb die Jury der Tour de France in diesem Jahr ein scharfes Auge auf die schnellen Männer wirft. Mit Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) und Arnaud Démare (Arkea - B&B Hotels) wurden am Ende der 12. Etappe gleich zwei Sprinter bestraft für unsaubere Aktionen und ans Ende des Feldes gesetzt.

Das brachte zwar Pascal Ackermann (Israel - Premier Tech) das nächste Tagespodium, wie auf der 10. Etappe wurde der Pfälzer schließlich Dritter, freuen konnte er sich aber nicht über das Ergebnis. Stattdessen war Ackermann stinksauer auf einen Kontrahenten.

___STEADY_PAYWALL___

"Alexander Kristoff ist rübergezogen und hat mich voll an die Bande gedrückt. Ich bin froh, dass wir nicht gestürzt sind", sagte er gegenüber der ARD und RSN im Ziel. "Das war nicht regelkonform, der muss aus der Wertung genommen werden", fügte er an. Das geschah allerdings nicht und so blieben Cavendish für eine starke Welle, die er im Sprint fuhr und auch Démare für ein ganz ähnliches Vergehen wie das von Kristoff die einzigen beiden bestraften Sprinter. Der Franzose drückte Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) in Richtung der Gitter, so dass der Belgier seinen Sprint kurz abbrechen musste und schließlich Zweiter wurde.

Sprintfinale der 12. Etappe der Tour de France. | Foto: Cor Vos

Auch wenn er Kristoff keine Absicht unterstellte, urteilte Ackermann ziemlich harsch über den Norweger: "Das war einfach kriminell. Da waren so viele Leute, da kann man nicht einfach rüberziehen", fügte er an. Sicherlich sprach da auch die Enttäuschung aus seinem Mund. Sein Team hatte Ackermann in eine gute Position gebracht, am Ende war der 30-Jährige aber eingebaut. "Ich hatte heute richtig geile Beine. Das heute wäre mein Tag geworden", sagte Ackermann.

Ackermann fest im Blick hatte auch Nikias Arndt (Bahrain Victorious): "Ich hatte ein Auge auf Israel - Premier Tech, denn die waren noch mit vier Mann für Pascal da", berichtete der Anfahrer von Phil Bauhaus gegenüber dem ZDF über den letzten Kilometer. Arndt klinkte sich mit Bauhaus am Hinterrad in den Zug ein, doch als der vorderste Fahrer ausscherte, waren die beiden Bahrain-Fahrern plötzlich im Wind.

"Eigentlich wollte ich mich dort reindrücken und von ihnen profitieren. Am Ende waren wir zu früh", erklärte Arndt, der dann noch bis gut 600 Meter vor dem Ziel das Tempo an der Spitze des Feldes machte, was aber für Bauhaus noch deutlich zu früh war. "Dann wurden wir von den anderen Sprintern überrollt", sagte Arndt abschließend zu RSN.

Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech, 2.v.re. ) jagte als Vierter über die Ziellinie und rückte nach der Zurückstufung von Arnaud Démare (Arkéa – Samsic) noch auf den dritten Platz vor. | Foto: Cor Vos

Nach den beiden Deklassierungen der Kontrahenten sprang am Ende für Bauhaus der siebte Platz heraus, womit er wie auch Ackermann weiter seinem ersten Tour-Etappensieg hinterhersprintet. "Wir haben unser Bestes gegeben, es hat auch von der Teamarbeit gut geklappt, nur waren wir ein bisschen früh vorne- Nikias ist super gefahren, aber ich kam dann nicht in die Reihe und so war die Platzierung das Maximum, was ich rausholen konnte", resümierte der Kölner im Gespräch mit ZDF und RSN.

Am Ende nahm es der 30-Jährige mit fast schon stoischem Gleichmut: "Ich bin nicht der beste Sprinter der Welt und daher habe ich keinen Siegzwang. Nicht jeder Radfahrer ist geboren, um 35 Etappensiege zu erreichen, oder auch vielleicht nur einen. Ich werde nicht unglücklich nach Hause fahren, falls es nicht mit dem Sieg hier klappt“, betonte Bauhaus.

Phil Bauhaus (Bahrain Victorius, re.) wurde zunächst nur als Neunter gelistet, um dann aber noch in Folge der beiden Relegationen noch auf Rang sieben vorzurücken. | Foto: Cor Vos

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.11.2024Cavendish gewinnt in Singapur den letzten Sprint seiner Karriere

(rsn) – Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) hat das letzte Rennen seiner Karriere standesgemäß beendet. Der 39-jährige Brite ließ in Singapur beim von der ASO organisierten Prudential Critérium i

24.07.2024Geschke würde “gerne nochmal zur WM fahren“

(rsn) – Simon Geschke hat seine letzte Tour de France beendet. Bei zwölf Teilnahmen gelang ihm 2015 in Pra-Loup einer seiner drei Profisiege der Karriere, die zum im Oktober ihr Ende finden wird. V

24.07.2024Wirbelfraktur bei Roglic

(rsn) – Die 12. Etappe der Tour de France 2024 wird Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch länger in Erinnerung bleiben. Nicht nur, dass sein Sturz weniger Kilometer vor dem Ziel in V

23.07.2024Nach Tour-Aus noch Fragezeichen hinter Roglics Vuelta-Start

(rsn) – Nachdem er die Tour de France in Folge von zwei Stürzen binnen 24 Stunden vorzeitig verlassen musste, befindet sich Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch in der Erholungsphas

23.07.2024Tour-Dritter Evenepoel: “Noch etwas größer als der Vuelta-Sieg“

(rsn) – Nach seinem erfolgreichen Tour-de-France-Debüt blickt Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) zuversichtlich nach vorn. “Ich denke, dieser Podestplatz bedeutet für meine Zukunftspläne,

22.07.2024Titelverteidiger bezwungen, zwei Topteams gehen leer aus

(rsn) – In Nizza endete am Sonntag die 111. Austragung der Tour de France. Das Rennen rund um Frankreich, welches heuer erstmals in Italien begann, sorgte für viel Action, Dramatik, Freude und Trä

22.07.2024Pogacar: “Superdumm, etwas zu nehmen, was Dich gefährdet“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat nicht nur den Giro d’Italia, sondern auch die Tour de France fast nach Belieben dominiert. Der Slowene gewann beide Rundfahrten dank jeweils sechs Et

22.07.2024Pogacar und UAE auch im Preisgeld-Ranking der Tour Nummer 1

(rsn) – UAE Team Emirates hat bei der 111. Tour de France dank Tadej Pogacar auch beim Preisgeld groß abgesahnt. Dagegen ist das deutsche Team Red Bull – Bora – hansgrohe das Schlusslicht des

22.07.2024Pogacar kehrt auf den Thron zurück, Girmay Afrikas Radsportheld

(rsn) – Drei Wochen Tour de France sind am Sonntagabend in Nizza zu Ende gegangen. Erstmals fand das Finale des größten Radrennens der Welt nicht in der französischen Hauptstadt Paris statt, son

21.07.2024Auch ohne Etappensieg eine Tour-Bilanz mit Erfolgen

(rsn) – Acht deutsche Fahrer starteten vor drei Wochen in Florenz in die 111. Tour de France und sieben davon erreichten das Ziel in Nizza. Zwar müssen die deutschen Fans weiter auf den ersten Eta

21.07.2024Tadej, der Gnadenlose: Pogacar unterwirft sich die Tour

(rsn) - Die Geschichte kennt Iwan, den Schrecklichen, Vlad, den Pfähler und Eddy, den Kannibalen. Mit ersterem ist nicht der frühere Giro-Sieger Ivan Basso gemeint, sondern der grausame Zar, der sei

21.07.2024Vingegaard: “Unter normalen Umständen wäre ich enttäuscht“

(rsn) - Mit seinem sechsten Etappensieg vollendete Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) nicht nur das Double aus Giro d´Italia und der Tour de France, sondern stellte auch seine Anzahl an Tageserfolgen

Weitere Radsportnachrichten

21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus

(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2

21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert

(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.

21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt

(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be

20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr

(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy

20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven

(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum

(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b

20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“

(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme

20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung

(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an

20.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine