Mit den Klassement-Assen in Richtung Troyes

Ackermann beeindruckt auf dem Schotter: “Ein saugeiles Rennen“

Von Felix Mattis

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Pascal Ackermann (Israel - Premier Tech) während der 9. Etappe der Tour de France. | Foto: Cor Vos

08.07.2024  |  (rsn) – Pascal Ackermann genießt seine erste Tour de France und auf der gefürchteten Schotteretappe rund um Troyes hatte der 30-Jährige vom Team Israel – Premier Tech besonders viel Spaß. "Das war ein saugeiles Rennen", sagte er noch auf der Zielgeraden zur ARD, nachdem er den Sprint des Feldes gewonnen hatte und auf Platz 16 ins Ziel gekommen war.

"Ich hatte richtig Spaß und geile Beine. Schade, dass am Ende eine Gruppe durchgekommen ist, sonst wäre das heute unser Tag gewesen. Ich muss zufrieden sein mit dem was ich heute gezeigt habe und bin einfach happy."

Das konnte Ackermann auch sein, denn von den Sprintern dieser 111. Frankreich-Rundfahrt war bis auf ihn und den Mann im Grünen Trikot, Biniam Girmay (Intermarché – Wanty), keiner in der Lage, im ersten Feld mitzufahren. Und der Deutsche Meister von 2018 beeindruckte schon früh: Als auf dem steilen zweiten Schotter-Abschnitt, also Sektor Nr. 13, das Feld zerriss und nur noch 25 Mann in der von Visma – Lease a Bike über die Kuppe geführten ersten großen Gruppe saßen, war Ackermann dabei. Und er hielt sich in diesem Feld fast den ganzen Tag.

Einzig auf Sektor 10, als UAE Vollgas gab und dann Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) attackierte, musste Ackermann reißen lassen. Später kam er dann mit dem zweiten Feld um Nils Politt (UAE Team Emirates) und den gestürzten Aleksandr Vlasov (Red Bull – Bora – hansgrohe) aber wieder zurück, um dann auf den letzten flachen Schottersektoren sogar nochmal richtig zu glänzen und sich ganz vorne zu positionieren. Bei Pogacars letztem Angriffsversuch auf den allerletzten Gravel-Kilometern des Tages blieben kurzzeitig nur Vingegaard und Ackermann am Gelben Trikot dran.

Offensive Rennen, das mag Ackermann

Ackermann hoffte da noch, dass die beiden enteilten Ausreißergruppen, in denen mit Derek Gee und Jakob Fuglsang jeweils ein Teamkollege von ihm saß, vielleicht zurückgeholt würden und er als einer der Endschnellsten im verbliebenen Feld dann um den Tagessieg würde spurten können.

"Ich habe gehofft, dass es einen Sprint aus einer kleineren Gruppe gibt. Dazu hätte ich die Beine gehabt, das habe ich glaube ich gezeigt", sagte er dem ZDF im Ziel. "Ich hatte Spaß auf dem Rad und am Ende ist eben leider eine Gruppe durchgekommen, aber mit meiner Leistung kann ich richtig zufrieden sein."

Ackermanns Auftritt auf dem Schotter dürfte einige überrascht haben, doch ein Rennen wie dieses ist eben genau das, was der 30-Jährige mag. Schon nachdem er beim Giro d'Italia 2019 das Maglia Ciclamino und zwei Etappen im Massensprint gewonnen hatte, wollte er sich nicht darauf beschränken lassen, Sprinter zu sein. "Ich finde es langweilig, immer nur im Feld zu sitzen, mag es lieber, richtig Radrennen zu fahren", sagte er damals radsport-news.com und holte mit einem sehr aktiven Rennen bei den vom Wind geprägten Europameisterschaften in Alkmaar Bronze – mit voller Offensive.

"Es geht von Tag zu Tag besser"

Mit seiner so lang ersehnten Tour-de-France-Nominierung scheint beim Südpfälzer ein Knoten geplatzt zu sein und er wirkt wieder deutlich glücklicher in seiner Rolle als Radprofi. Und bei Sunnyboy Ackermann ist das Glücklichsein, der Kopf, eben sehr wichtig.

In den Massensprints von Saint Vulbas, Dijon und Colombey-Les-Deux-Églises sprintete er auf die Plätze sechs, neun und vier. Dabei fehlte zu den Besten noch ein wenig Geschwindigkeit, doch Ackermann hofft trotzdem, dass er sich den Traum vom Tour-Etappensieg bei seinem Debüt noch erfüllen kann. Dafür könnte sprechen, dass ihm die mittelschweren Etappen besser liegen, als den meisten anderen in der Sprinter-Konkurrenz und er mit zunehmender Tour-Dauer vielleicht weniger müde wird, als sie.

"Ich glaube man sieht, dass es von Tag zu Tag besser geht. Jetzt hoffe ich, dass ich gut durch den Ruhetag komme und danach geht's weiter. Ich will meine Etappe gewinnen und gebe das nicht auf", so Ackermann.

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