Niermann erklärt die 100 km auf fremdem Arbeitsgerät

Tratniks Rad passte perfekt zu Vingegaard und das war kein Zufall

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Tratniks Rad passte perfekt zu Vingegaard und das war kein Zufall"
Jonas Vingegaard (Visma - Lease a Bike) | Foto: Cor Vos

07.07.2024  |  (rsn) – Die befürchtete Defekt-Flut ist auf der 9. Etappe der Tour de France über die Schotterstraßen rund um Troyes ausgeblieben. Nur einer der Favoriten auf den Gesamtsieg bei der 111. Frankreich-Rundfahrt musste stoppen, und der kam dabei sehr glimpflich davon:

Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) bekam auf Gravel-Sektor Nummer zwölf einen Platten, saß aber innerhalb von Sekunden auf dem Rad von Teamkollege Jan Tratnik und wurde dann von Christophe Laporte sowie Wout van Aert noch innerhalb des Sektors wieder nach vorne zu seinen Kontrahenten gebracht.

Etwas speziell an der Situation war: Vingegaard blieb anschließend für die verbleibenden 100 Kilometer auf dem Cervelo mit der Startnummer 7 sitzen, anstatt später noch einmal auf sein eigenes, repariertes Arbeitsgerät zurück zu wechseln. Folglich kam die Frage auf, wie das Team Visma – Lease a Bike das gehandhabt hatte, denn Radprofis spüren normalerweise schließlich jeden Zentimeter einer Sitzpositions-Veränderung und fühlen sich dann schnell unwohl.

Visma-Sportdirektor Grischa Niermann klärte die Sache am Abend gegenüber radsport-news.com auf: "Die Sitzhöhe von Jan (Tratnik) und Jonas (Vingegaard) unterscheidet sich um einen Millimeter und auch die anderen Maße sind fast identisch." Deshalb war es von Etappenbeginn an Tratniks Aufgabe, immer nah bei und hinter Vingegaard zu fahren, um im Fall eines Defekts sofort zur Stelle zu sein. Auf Sektor Nr. 12 klappte der Wechsel dann perfekt und weil der Däne auf dem Rad des Teamkollegen keine Probleme hatte, fuhr er darauf auch zu Ende.

"Jonas hat sich auf dem Rad wohlgefühlt und deshalb sind wir auch nicht mehr das Risiko eingegangen, später im Rennen zurück zu wechseln", so Niermann, der dann auch mit Gerüchten aufräumte, man hätte Tratnik von Beginn an sogar mit einem auf Vingegaard eingestellten Arbeitsgerät in die Etappe geschickt:

"Wir haben nicht bewusst das Rad von Jan vor der Etappe umgebaut, aber wir haben bewusst einen Fahrer dabei, der fast exakt dieselben Abmessungen auf dem Rad hat, wie Jonas."

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