RSNplusFührung in Bergwertung der Tour ausgebaut

Alleinunterhalter Abrahamsen mag den Schmerz in den Beinen

Von Tom Mustroph aus Colombey-les-Deux-Eglises

Foto zu dem Text "Alleinunterhalter Abrahamsen mag den Schmerz in den Beinen"
Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) | Foto: Cor Vos

06.07.2024  |  (rsn) - Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) konnte sich auch nicht recht erklären, warum die Lust seiner Berufskollegen auf gemeinsame Ausflüge vor dem Feld so gering war. “Ich habe schon gehofft, dass es zwei, drei Leute mehr wären, die in die Gruppe kommen“, sagte der Norweger RSN in der Mixed Zone der 8. Tour-Etappe unweit des Grabmals von General de Gaulle, wo an diesem Samstag die schnellen Männer ihren Sprint austrugen.

Abrahamsen hatte damit nichts zu tun. Nachdem er vom Feld eingefangen war, holte er sich noch die Schulterklopfer der Teamkollegen für seine bravouröse Aktion ab, und ließ sich dann hinten rausfallen. “Die letzten 15 Kilometer allein waren richtig schwer“, gestand er ein.

___STEADY_PAYWALL___

Aber dann flog ein Grinsen über sein Gesicht. “Ich mag es, wenn ich Schmerz in den Beinen spüre“, sagte er. Abrahamsen ist so etwas wie der letzte Radsport-Prolet. Er freut sich, wenn er Schmerzen spürt, denn dann weiß er, dass er gearbeitet hat.

Zu Etappenbeginn hatte Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility, hinten) noch Unterstützung durch das EF-Duo Stefan Bissegger und Neilson Powless. | Foto: Cor Vos

Sehr gut gearbeitet sogar. Sieben Punkte holte er auf diesem Tagesabschnitt und stockte sein Konto in der Bergwertung damit auf 33 Zähler aus. Der Sicherheitsabstand zu Tadej Pogacar (20 Punkte) ist zwar weiter recht schmal. “Das Hauptziel heute habe ich aber erreicht. Ich wollte so viel wie möglich Punkte sammeln“, bilanzierte Abrahamsen. Dafür war die lange Solofahrt dann allerdings gar nicht schlecht. Niemand war da, der ihm die Punkte streitig machen konnte.

Ein bisschen geknickt war der 28-Jährige allerdings, dass es erneut nicht mit einem Tagessieg aus der Gruppe heraus geklappt hatte. “Dafür wären ein paar Mann mehr vorn sicher hilfreich gewesen“, meinte er. Männer von seinem Schlage gibt es bei dieser Rundfahrt aber bislang kaum. 489 Kilometer fuhr Abrahamsen bereits allein vor dem Feld. Der Spanier Cristian Rodriguez (Arkéa - B&B Hotels) folgt abgeschlagen mit 242 Kilometern. 

Rechnet man bei Abrahamsen noch die 25 Kilometer Einzelzeitfahren hinzu, dann hat er mehr als ein Drittel des bisherigen Parcours allein oder in Kleinstgruppen zugebracht. Eine bemerkenswerte Leistung.

Den Großteil der Etappe absolvierte der Norweger aber als Solist, ehe er 14 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt wurde. | Foto: Cor Vos

Damit will er in den nächsten Tagen fortfahren. In der Bergwertung den Vorsprung vor den großen Bergen ausbauen, lautet seine Devise. Und er blickte sogar schon weiter. “Vielleicht finde ich im Gebirge ja meine Klettererbeine“, schmunzelte er. 

Als Abrahamsen mit der Nachricht vom Tod seines Landesmanns André Drege bei der Österreich-Rundfahrt konfrontiert wurde, reagierte er tief getroffen. “Bitte versteht, dass ich dazu jetzt nichts sagen möchte“, meinte er und zog von dannen, jetzt nicht mehr als wegen seiner Erfolge fröhlicher Norweger, sondern als zutiefst trauriger Mensch.

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.11.2024Cavendish gewinnt in Singapur den letzten Sprint seiner Karriere

(rsn) – Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) hat das letzte Rennen seiner Karriere standesgemäß beendet. Der 39-jährige Brite ließ in Singapur beim von der ASO organisierten Prudential Critérium i

24.07.2024Geschke würde “gerne nochmal zur WM fahren“

(rsn) – Simon Geschke hat seine letzte Tour de France beendet. Bei zwölf Teilnahmen gelang ihm 2015 in Pra-Loup einer seiner drei Profisiege der Karriere, die zum im Oktober ihr Ende finden wird. V

24.07.2024Wirbelfraktur bei Roglic

(rsn) – Die 12. Etappe der Tour de France 2024 wird Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch länger in Erinnerung bleiben. Nicht nur, dass sein Sturz weniger Kilometer vor dem Ziel in V

23.07.2024Nach Tour-Aus noch Fragezeichen hinter Roglics Vuelta-Start

(rsn) – Nachdem er die Tour de France in Folge von zwei Stürzen binnen 24 Stunden vorzeitig verlassen musste, befindet sich Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch in der Erholungsphas

23.07.2024Tour-Dritter Evenepoel: “Noch etwas größer als der Vuelta-Sieg“

(rsn) – Nach seinem erfolgreichen Tour-de-France-Debüt blickt Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) zuversichtlich nach vorn. “Ich denke, dieser Podestplatz bedeutet für meine Zukunftspläne,

22.07.2024Titelverteidiger bezwungen, zwei Topteams gehen leer aus

(rsn) – In Nizza endete am Sonntag die 111. Austragung der Tour de France. Das Rennen rund um Frankreich, welches heuer erstmals in Italien begann, sorgte für viel Action, Dramatik, Freude und Trä

22.07.2024Pogacar: “Superdumm, etwas zu nehmen, was Dich gefährdet“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat nicht nur den Giro d’Italia, sondern auch die Tour de France fast nach Belieben dominiert. Der Slowene gewann beide Rundfahrten dank jeweils sechs Et

22.07.2024Pogacar und UAE auch im Preisgeld-Ranking der Tour Nummer 1

(rsn) – UAE Team Emirates hat bei der 111. Tour de France dank Tadej Pogacar auch beim Preisgeld groß abgesahnt. Dagegen ist das deutsche Team Red Bull – Bora – hansgrohe das Schlusslicht des

22.07.2024Pogacar kehrt auf den Thron zurück, Girmay Afrikas Radsportheld

(rsn) – Drei Wochen Tour de France sind am Sonntagabend in Nizza zu Ende gegangen. Erstmals fand das Finale des größten Radrennens der Welt nicht in der französischen Hauptstadt Paris statt, son

21.07.2024Auch ohne Etappensieg eine Tour-Bilanz mit Erfolgen

(rsn) – Acht deutsche Fahrer starteten vor drei Wochen in Florenz in die 111. Tour de France und sieben davon erreichten das Ziel in Nizza. Zwar müssen die deutschen Fans weiter auf den ersten Eta

21.07.2024Tadej, der Gnadenlose: Pogacar unterwirft sich die Tour

(rsn) - Die Geschichte kennt Iwan, den Schrecklichen, Vlad, den Pfähler und Eddy, den Kannibalen. Mit ersterem ist nicht der frühere Giro-Sieger Ivan Basso gemeint, sondern der grausame Zar, der sei

21.07.2024Vingegaard: “Unter normalen Umständen wäre ich enttäuscht“

(rsn) - Mit seinem sechsten Etappensieg vollendete Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) nicht nur das Double aus Giro d´Italia und der Tour de France, sondern stellte auch seine Anzahl an Tageserfolgen

Weitere Radsportnachrichten

10.05.2025Märkl geht vor Brenner als Erster ins Rennen

(rsn) - Der Letzte wird der Erste sein, das war schon nach dem Auftakt zum 108. Giro d´Italia deutlich. Da Niklas Märkl (Picnic - PostNL) am Freitag mit 26:08 Minuten Rückstand auf Position 182 ins

09.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

09.05.2025Kurviger Kampf gegen die Uhr

(rsn / ProCycling) – Die 2. Etappe beginnt in Tirana, wo am Vortag die erste endete. Auf den kürzesten Transfer des diesjähirgen Giro d´Italia folgt auch die kürzeste Etappe: 13,7 Kilometer müs

09.05.2025Landa zieht sich bei Giro-Sturz Wirbelfraktur zu

(rsn) – Mikel Landa hat sich bei seinem Sturz fünf Kilometer vor dem Ziel der 1. Etappe des Giro d’Italia eine Wirbelfraktur zugezogen. Das teilte Soudal – Quick-Step am Abend noch mit. Der Spa

09.05.2025Nach perfektem Auftritt in Tirana will Pedersen mehr

(rsn) – Ob es nun läuft oder nicht: Für einen lockeren Spruch ist Mads Pedersen (Lidl – Trek) immer zu haben. Wenn es läuft, dann vielleicht noch ein bisschen mehr. Und es könnte gerade nicht

09.05.2025Roglic freut sich über Giro-Auftakt ohne Pannen

(rsn) - Der erste Tag im Giro-Büro verlief für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) unspektakulär. Das allerdings ist eine gute Nachricht. Er hielt sich aus Stürzen heraus, anders als M

09.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 1. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

09.05.2025Van Aert: “Das war deutlich mehr, als ich erwartet hatte“

(rsn) – Der Auftakt in die erste Grand Tour des Jahres ist gemacht. Und er endete mit einem Feuerwerk von Lidl – Trek. Als einer der Favoriten auf den Tagessieg war Mads Pedersen ins Rennen gegang

09.05.2025Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Mads Pedersen (Lidl - Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d’Italia gewonnen und sich mit seinem zweiten Tagessieg bei einer Italien-Rundfahrt das erste Rosa Trikot des Gesamtführenden ges

09.05.2025Pedersen sprintet zum Giro-Auftakt ins Rosa Trikot

(rsn) - Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d´Italia gewonnen und damit auch das erste Rosa Trikot dieser Italien-Rundfahrt übernommen. Im Sprint eines von Lidl –

09.05.2025Landa nach Sturz schon am ersten Giro-Tag ausgeschieden

(rsn) – Schon nach dem ersten Tag ist der 108. Giro d’Italia für Mikel Landa (Soudal Quick-Step) beendet. Der Spanier schied nach einem Sturz in einer Abfahrt fünf Kilometer vor dem Ziel der 1.

09.05.2025Vos per Tigersprung gegen Bredewold zum zweiten Etappensieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat sich auf der 6. Etappe der 11. Vuelta Espana Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 37-jährige Niederländerin verwies über 126,7 Kilomet

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Beskid Classic (1.2, POL)
  • Sundvolden GP (1.2, NOR)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)
  • Grand Prix du Morbihan (1.Pro, FRA)