Die Stimmen zur 6. Etappe der Tour de France

Cavendish: “Ich habe mein Momentum im Sprint etwas verloren“

Von Jan Zesewitz

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Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) | Foto: Cor Vos

04.07.2024  |  (rsn) - Die 6. Etappe der 111. Tour de France endete mit einem Massensprint, den Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) gewann. Auf dem 163,5 Kilometer langen Teilstück von Macon nach Dijon sicherte sich der Niederländer seinen sechsten Tour-Etappensieg im Fotofinish vor Jasper Philipsen (Alpecin - Deceuninck), der kurz darauf aber zurückgesetzt wurde, und Biniam Girmay (Intermarché – Wanty), der somit Rang zwei belegte. Phil Bauhaus (Bahrain Victorious), gestern noch zurückgesetzt, wurde diesmal Vierter, Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) belegte Rang neun.

An der Spitze der Gesamtwertung gab es keine Änderungen, Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) führt weiter mit 45 Sekunden vor Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und 50 Sekunden vor Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike).

Wir haben im Ziel die Stimmen des Tages gesammelt:

Dylan Groenewegen (Jayco - AlUla/ Etappensieger / Eurosport): ”Es ist ein großartiges Gefühl. Und das im Meistertrikot der Niederlande. Es hätte ein tolles Bild werden könenn, aber es war viel zu knapp. Das Team hat die ganze Woche gut gearbeitet, gestern war ich von mir selbst enttäuscht, dass ich es nicht zurückzahlen konnte. Heute war es wieder perfekt, das Team hat mich auf den letzten Kilometern gut geführt – dann weiß ich auch nicht, was passiert ist, aber ich war Erster.“

Biniam Girmay (Intermarché – Wanty / Etappenzweiter / Homepage Team):
“Es war ein toller Tag, an dem ich sowohl im Zwischensprint als auch im Ziel Punkte holen konnte. Dank der Unterstützung meiner Teamkollegen fühle ich mich noch frisch. Das Grüne Trikot zu verteidigen, ist zu Beginn der Tour eine schwierige Mission, da die Punkteabstände nicht sehr groß sind. Daher bin ich sehr froh, es den zweiten Tag in Folge behalten zu können. Zu Beginn der Tour war das Grüne Trikot kein Ziel. Jetzt ist es das und ich möchte darum kämpfen, es zu behalten. Denn wir sehen, dass kein Sprinter aus der Masse heraussticht und die kommenden Etappen liegen mir besser.“

Phil Bauhaus (Bahrain Victorious / Etappenvierter / RSN): "Es war heute sehr anstrengend durch den Wind. Ich hab mich im Finale nicht mehr so gut gefühlt, insofern ist es noch ganz gut gelaufen. Ich war heute leider relativ früh alleine, dann kann ich nicht mehr viel machen. Ich war erst links, dann war es rechts schneller, dann konnte ich wieder in den Windschatten und noch ein gutes Ergebnis einfahren. Wir waren auf der Windkante heute weit vorne, das hat gut geklappt, im Finale leider nicht mehr – aber das muss ich mir am Fernsehen auch ersmtal noch anschauen.“

Hugo Page (Intermarché - Wanty / Eurosport): "Es war nicht einfach heute, es gab ein paar Windkanten, wir haben Bini (Girmay) in der ersten Gruppe gehalten. Der Sprint war sehr hektisch, sehr chaotisch. Das war nicht unser bester Tag, wir müssen am Samstag besser zusammenbleiben, aber das ist auch nicht so einfach. Der Fokus lag heute auf Bini.“

Matt White (Jayco - AlUla / sportlicher Leiter / Eurosport): “Jedes Team braucht einen Sieg. Diese drei Wochen bedeuten so viel. Das Team ist ruhig geblieben, Dylan (Groenewegen) kam frisch zum Ziel. Er hatte den größten Speed am Ende, darauf haben wir im Training Wert gelegt. Letztes Jahr hatten wir mehrere zweite Plätze, es war eine großartige Tour, aber man wird an Siegen gemessen. Jetzt schon einen Sieg zu haben, ist Gold wert. Batman hat heute gewonnen.“

Christopher Juul-Jensen (Jayco - AlUla / Eurosport): “Das war heute extrem stressig. Dylan (Groenewegen) hat gezeigt, dass er den Speed und die Beine hat. Er ist auch ein fantastischer Leader, für den man gerne fährt. Wir sind auch nach den letzten Tagen sehr selbstbewusst geblieben. Wir scheinen uns daran gewöhnen zu müssen, dass es keine Ausreißergruppen bei Flachetappen gibt. Ich versuche einfach meinen Job vor dem Finale so gut wie möglich zu machen und dann war es eine Erlechterung, als die Nachricht aus dem Radio kam."

Mark Cavendish (Astana Qazaqstan / Etappen-20./ RSN): "Wir waren ein bisschen in der Mitte gefangen auf den letzten Kilometern. Ich habe mein Momentum im Sprint ein wenig verloren, war eingebaut und konnte nicht lossprinten. Ich hätte Richtung der Barrieren gehen können, aber es war mir das Risiko nicht wert. Die Jungs haben einen super Job gemacht, aber wir werden es wieder versuchen. Gestern war es sehr merkwürdig. Wir waren alle super happy, aber ich hatte ein komisches Gefühl. Erinnert ihr euch an die originale Playstation? Da habe ich nächtelang Final Fantasy gespielt und wenn es durchgespielt war, dann hatte ich ein ähnliches Gefühl wie gestern. Geraint Thomas kam heute zu mir und fragte ‘warum stehst du heute überhaupt am Start?‘, aber wir sind ein Team und wir versuchen weiter zu gewinnen. Die Glückwünsche waren toll gestern. Die Alten kamen zu mir und sagten, ich gebe ihnen Hoffnung, dass sie es noch schaffen können, Tom Pidcock meinte, er war neun Jahre alt bei meinem ersten Etappensieg.“

Nikias Arndt (Bahrain Victorious / RSN): "Es war super hektisch. Phil (Bauhaus) hatte vielleicht nicht so gute Beine wie gestern, darum war er im Kreisverkehr etwas weiter hinten. Platz fünf ist dann noch ein solides Ergebnis. Wir werden es weiter versuchen. Es ist eine sehr schwierige Situation. Die Distanzierung gestern war meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt und wenn dann hätte man auch bei anderen ansetzen müssen. Das schlimste an der Situation ist, dass er gestern mit guten Beinen gar nicht in den Sprint gekommen ist."

Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck / vor Jasper Philipsens Zurückstufung / Sporza):
“Es ist schade für Jasper. Wir haben heute als Team einen perfekten Job gemacht. Schade, dass er geschlagen wird. Gestern konnte ich mein Ding nicht machen, aber heute war esgenau das, was Jasper mag. Er kommt (dem Sieg) immer näher, wir machen weiter.“

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