In Turin bietet sich den Sprintern die erste Chance

Ackermann: “Für mich geht die Tour heute los“

Von Matthias Seng

Foto zu dem Text "Ackermann: “Für mich geht die Tour heute los“"
Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) | Foto: Cor Vos

01.07.2024  |  (rsn) – Am längsten Tag der 111. Tour de France wird sich den Sprintern die erste Chance auf ein Erfolgserlebnis bieten. Nach 230,8 überwiegend flachen Kilometern von Piacenza nach Turin hoffen auch die beiden deutschen Hoffnungsträger Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) und Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) in den Kampf um den Tagessieg eingreifen zu können.

“Für mich geht die Tour heute los und ich bin recht gut drauf“, sagte ein gut gelaunter Tour-Debütant Ackermann am Start zu RSN. Der 30-jährige Südpfälzer hatte wie die meisten anderen schnellen Männer auf den beiden ersten anspruchsvollen Etappen so seine Mühe, wegen des Profils, aber auch wegen der großen Hitze.

Zwar waren die Temperaturen in Piacenza deutlich erträglicher, dennoch rechnete Ackermann mit einem zähen Tag. “Der größte Gegner werden heute die Hitze und die Distanz. Wir werden sechs Stunden auf dem Rad sein, es wird keine Spitzengruppe geben, weil keiner da vorne sein will. Wer am Ende am frischesten sein wird, der wird gewinnen“, prognostizierte er und zeigte sich hoffnungsvoll, dass er selber ein Wörtchen um den Sieg wird mitreden können. “Ausdauertechnisch bin ich in der Form meines Lebens und ob auch im Sprint, das sehen wir heute.“

Arndt: “ Phil ist sehr, sehr stark drauf“

Ebenfalls in starker Verfassung hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) die 2. Etappe in Angriff genommen. “Wir sind sehr gut durch die ersten beiden Tage gekommen. Das war wegen der Hitze nicht einfach. Aber gerade Phil ist sehr, sehr gut drauf“, sagte sein Teamkollege Nikias Arndt zu RSN über seinen Kapitän, der sich in Piacenza fokussiert zeigte. “Heute kommt es darauf an, auf dem letzten Kilometer gut durch die Kurve zu kommen und dann hoffentlich gute Beine zu haben“, sagte der 29-Jährige auf die Frage zu seinen Ambitionen. Deutlich zuversichtlicher zeigte sich Arndt: “Er ist im Gegensatz zu anderen Sprintern gut durchgekommen bisher, sodass wir optimistisch auf den heutigen Tag schauen“, betonte der 32-Jährige.

Wenn du auf den Link klickst und darüber einkaufst, bekommen wir von dem Online-Shop oder Anbieter eine kleine Provision. Somit unterstützt du unsere Arbeit und radsport-news.com. Danke!

Einen perfekten Grand Départ legte John Degenkolb mit seinem dsm-firmenich – PostNL-Team hin. Nach dem Doppelsieg durch Romain Bardet und Frank van den Broek in Rimini soll heute Fabio Jakobsen zum Zug kommen. Der Niederländer kann auf mehrere Helfer bauen, zu denen auch Road Captain Degenkolb zählt.

“Fabio hat schon gelitten an den ersten beiden Tagen und ich hoffe, dass er das gut verkraftet hat. Aber es war für keinen einfach“, sagte der Oberurseler über Jakobsen zu RSN, der auf der 1. Etappe als letzter der 175 Fahrer mit mehr als 39 Minuten Rückstand auf seinen Teamkollegen Bardet das Ziel erreichte. Auf dem zweiten Teilstück belegte Jakobsen den 172. Platz. Scheinbar litt der dsm-Neuzugang mehr als andere Sprinter.

Nun kommt es darauf an, dass der 27-Jährige den Hebel wird umlegen können. “Bei den Sprintern ist es oft so, dass es im Kopf entschieden wird. Wir kommunizieren sehr viel, reden viel miteinander. Am Ende braucht Fabio den Glauben an sich und das Vertrauen der Mannschaft, um auch abliefern zu können“, sagte Degenkolb.

Cavendish leidet und der Hitze, Girmay genießt sie

Ob Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) vor allem nach seinem schlimmen ersten Tour-Tag wird abliefern können, darf bezweifelt werden. Der 39-jährige Brite, der in Frankreich seinen 35. Etappensieg und damit den alleinigen Rekord jagt, zeigte sich in Piacenza dann auch ausgesprochen zurückhaltend. “Ich bin müde, wie jeder, denke ich. Die Hitze hat uns viel abverlangt, mal schauen, ob die Beine frisch genug für einen Sprint sind“, sagte Cavendish in der Mixed Zone.

Dagegen fühlte sich Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) in der italienischen Hitze bisher pudelwohl. “Das Wetter ist perfekt für mich, ich kann mich gar nicht beklagen, dass es so heiß ist“, sagte der Eritreer, der bei seiner zweiten Tour seinen ersten Etappensieg anpeilt. “Meine Form ist gut und ich freue mich auf den ersten Massensprint und darauf, von meinem Leadout beschützt zu werden. Das wird ein schöner Tag heute“, so Girmay strahlend.“

Im Gegensatz zum Intermarché-Kapitän hat Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) bereits sechs Tour-Etappen gewinnen können - und im vergangenen Jahr kam auch noch das Grüne Trikot hinzu. Deshalb wird der Belgier in Turin von vielen als Top-Favorit gehandelt, obwohl er sich bei den Belgischen Meisterschaften Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) geschlagen geben musste.

“Die letzten 750 Meter sind schön, mit breiten Straßen. Da können die starken Teams ihre ganze Power entfalten“, sagte Philipsen am Start und gab zu: “An den ersten beiden Tagen habe ich gelitten, die stecken mir in den Beinen, aber ich denke, das gilt für alle.“ Dennoch und wenig überraschend strahlte der 26-Jährige Selbstbewusstsein aus: “Unser Team ist für Sprints aufgebaut, deshalb können wir zuversichtlich sein, auch wenn es nicht einfach wird, weil die anderen Teams auch starke Jungs haben“, fügte Philipsen an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.11.2024Cavendish gewinnt in Singapur den letzten Sprint seiner Karriere

(rsn) – Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) hat das letzte Rennen seiner Karriere standesgemäß beendet. Der 39-jährige Brite ließ in Singapur beim von der ASO organisierten Prudential Critérium i

24.07.2024Geschke würde “gerne nochmal zur WM fahren“

(rsn) – Simon Geschke hat seine letzte Tour de France beendet. Bei zwölf Teilnahmen gelang ihm 2015 in Pra-Loup einer seiner drei Profisiege der Karriere, die zum im Oktober ihr Ende finden wird. V

24.07.2024Wirbelfraktur bei Roglic

(rsn) – Die 12. Etappe der Tour de France 2024 wird Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch länger in Erinnerung bleiben. Nicht nur, dass sein Sturz weniger Kilometer vor dem Ziel in V

23.07.2024Nach Tour-Aus noch Fragezeichen hinter Roglics Vuelta-Start

(rsn) – Nachdem er die Tour de France in Folge von zwei Stürzen binnen 24 Stunden vorzeitig verlassen musste, befindet sich Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch in der Erholungsphas

23.07.2024Tour-Dritter Evenepoel: “Noch etwas größer als der Vuelta-Sieg“

(rsn) – Nach seinem erfolgreichen Tour-de-France-Debüt blickt Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) zuversichtlich nach vorn. “Ich denke, dieser Podestplatz bedeutet für meine Zukunftspläne,

22.07.2024Titelverteidiger bezwungen, zwei Topteams gehen leer aus

(rsn) – In Nizza endete am Sonntag die 111. Austragung der Tour de France. Das Rennen rund um Frankreich, welches heuer erstmals in Italien begann, sorgte für viel Action, Dramatik, Freude und Trä

22.07.2024Pogacar: “Superdumm, etwas zu nehmen, was Dich gefährdet“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat nicht nur den Giro d’Italia, sondern auch die Tour de France fast nach Belieben dominiert. Der Slowene gewann beide Rundfahrten dank jeweils sechs Et

22.07.2024Pogacar und UAE auch im Preisgeld-Ranking der Tour Nummer 1

(rsn) – UAE Team Emirates hat bei der 111. Tour de France dank Tadej Pogacar auch beim Preisgeld groß abgesahnt. Dagegen ist das deutsche Team Red Bull – Bora – hansgrohe das Schlusslicht des

22.07.2024Pogacar kehrt auf den Thron zurück, Girmay Afrikas Radsportheld

(rsn) – Drei Wochen Tour de France sind am Sonntagabend in Nizza zu Ende gegangen. Erstmals fand das Finale des größten Radrennens der Welt nicht in der französischen Hauptstadt Paris statt, son

21.07.2024Auch ohne Etappensieg eine Tour-Bilanz mit Erfolgen

(rsn) – Acht deutsche Fahrer starteten vor drei Wochen in Florenz in die 111. Tour de France und sieben davon erreichten das Ziel in Nizza. Zwar müssen die deutschen Fans weiter auf den ersten Eta

21.07.2024Tadej, der Gnadenlose: Pogacar unterwirft sich die Tour

(rsn) - Die Geschichte kennt Iwan, den Schrecklichen, Vlad, den Pfähler und Eddy, den Kannibalen. Mit ersterem ist nicht der frühere Giro-Sieger Ivan Basso gemeint, sondern der grausame Zar, der sei

21.07.2024Vingegaard: “Unter normalen Umständen wäre ich enttäuscht“

(rsn) - Mit seinem sechsten Etappensieg vollendete Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) nicht nur das Double aus Giro d´Italia und der Tour de France, sondern stellte auch seine Anzahl an Tageserfolgen

Weitere Radsportnachrichten

26.08.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 4. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a España (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

26.08.2025Transfer-Großkampftag mit Bauernfeind, Küng und Visma

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

26.08.2025Vom Triathleten an die Seite eines zweifachen Toursieger

(rsn) – Anders als viele hoffnungsvolle deutsche Talente, die es in die WorldTour geschafft haben, hat Anton Schiffer (Bike Aid) den Radsport nicht von der Pike auf gelernt. In einer Dekade, in der

26.08.2025Fünf Tage Rundfahrt nach polnischem Lehrbuch

(rsn) - Die fünftägige Bitwa Warszawska (2.2) verlief im flachen Gebiet rund um Warschau und versprach somit offensive Rennen voller Ausreißversuche, bei dem die beiden deutschen KT-Teams Storck â

25.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

25.08.2025Gee bestätigt Kündigung seines Vertrags

(rsn) – Derek Gee hat sich nach längerer Funkstille öffentlich zu seinem überraschenden Fehlen im Aufgebot seines Teams Israel – PremierTech bei der Vuelta a España (2.UWT) geäußert. Dort s

25.08.2025Video-Highlights der 3. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) - David Gaudu (Groupama - FDJ) hat bei der 3. Etappe der Vuelta a España (2. UWT) auf dem Weg nach Ceres für eine Überraschung gesorgt. Der Franzose schlug im Bergauf-Sprint nicht nur den Vur

25.08.2025Visma über Nacht mehrere Räder gestohlen

(rsn) – Visma – Lease a Bike wurden in der Nacht von Sonntag auf Montag vor der 3. Etappe der Vuelta a España Räder aus dem Mechaniker-Truck gestohlen. Dies bestätigte die niederländische Equ

25.08.2025Vingegaard: “Das war mir schon ein ziemliches Manöver…“

(rsn) – David Gaudu (Groupama – FDJ) war nach 134 Kilometern zwischen San Maurizio Canavese und Ceres überraschend schneller als Mads Pedersen (Lidl – Trek). Die Mannschaft des Dänen hatte das

25.08.2025Gaudu düpiert Pedersen im Bergaufsprint

(rsn) - David Gaudu (Groupama - FDJ) hat Mads Pedersen (Lidl - Trek) im Sprint geschlagen und die 3. Etappe der Vuelta a Espana 2025 in Ceres gewonnen. Nach der letzten Kurve 50 Meter vor dem Ziel zo

25.08.2025Rowe schlägt Leidert im Ausreißersprint knapp

(rsn) – Einen Tag nachdem das gesamte deutsche Team das erste Feld bei der Tour de l’Avenir verpasst hatte, hätte Louis Leidert auf der 2. Etappe fast zurückgeschlagen. Im Sprint von 19 Ausreiß

25.08.2025Souren sprintet zum Sieg bei Tour de l’Avenir

Die Niederländerin Scarlett Souren hat die 2. Etappe der Tor de l’Avenir gewonnen. Nach 136,7 Kilometern zwischen Saint-Symphorien-sur-Coise und Vitry-en-Charollais kam es zu einem Massensprint ei

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Tour Poitou - Charentes (2.1, FRA)