Healy holt sich als Solist die Schlussetappe

Aleotti meistert alle Schwierigkeiten und gewinnt Tour of Slovenia

Foto zu dem Text "Aleotti meistert alle Schwierigkeiten und gewinnt Tour of Slovenia"
Giovanni Aleotti hat die 30. Tour of Slovenia gewonnen. | Foto: BORA - hansgrohe / Sprint Cycling

16.06.2024  |  (rsn) – Mit einer starken Vorstellung hat Giovanni Aleotti (Bora – hansgrohe) am letzten Tag der 30. Tour of Slovenia (2.Pro) das Grüne Trikot verteidigt und sich knapp, aber letztlich souverän den Gesamtsieg gesichert.

Der 25-jährige Italiener kam auf der abschließenden 5. Etappe über 156,9 Kilometer von Sentjernej nach Novo Mesto als Elfter sechs Sekunden hinter Tagessieger Ben Healy (EF Education – EasyPost) und unmittelbar vor seinem größten Gegner Pello Bilbao (Bahrain Victorious) ins Ziel. Er sicherte sich die Gesamtwertung mit zehn Sekunden Vorsprung auf den Basken, der die gestrige Königsetappe gewonnen hatte.

“Es war vom Start weg ein hektisches Rennen. Ohne meine Teamkollegen hätte das heute für mich anders ausgehen können. Ich bin ihnen für ihr Engagement und ihre Hilfe sehr dankbar. Denn rund 40 Kilometer vor dem Ziel war eine starke Gruppe weg, doch wir konnten dann mit Koch und Hajek das Rennen kontrollieren. Ohne sie hätte ich das nicht geschafft. Und am Ende wusste ich, dass ich mich auf Bilbao würde fokussieren müssen. Das hat geklappt. Das ist definitiv der größte Erfolg in meiner bisherigen Karriere“, sagte Aleotti, nachdem er zum dritten Mal in seiner Karriere die Gesamtwertung einer Rundfahrt gewonnen hatte, im Ziel-Interview. 2021 war er bei der Sibiu Tour in Rumänien erfolgreich gewesen, wo ihm im Jahr darauf die Titelverteidigung gelungen war.

Healy wird für seine Angriffslust belohnt

Am Ende einer turbulenten Etappe setzte sich der Irische Meister Healy nach zahlreichen Attacken, deren erste er bereits 46,5 Kilometer vor dem Ziel fuhr, letztlich als Solist durch und konnte seinen ersten Sieg seit neun Monaten feiern, als er eine Etappe der Luxemburg-Rundfahrt für sich hatte entscheiden können.

“Nachdem ich gestern die GC-Führung verloren hatte, wollte ich heute Revanche nehmen. Ich weiß, wie ich gewinnen kann und wie ich gerne gewinne. An der ersten Bergwertung habe ich Vollgas gegeben und versucht, die anderen zu überraschen. Am Ende konnte ich dann solo gehen, wurde aber wieder am letzten Berg eingeholt. Die GC-Jungs haben dann aber angefangen zu pokern und so konnte ich eine Lücke rausfahren und es bis zur Linie durchziehen“, sagte der 23-jährige Healy, der im Finale der mit Abstand aktivste Fahrer war und seinen letzten Einsatz im Meistertrikot erfolgreich abschloss.

Im Sprint der ersten Verfolgergruppe holte sich der Norweger Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) den zweiten Platz vor dem Venezolaner Orluis Aular (Caja Rural) und den beiden Slowenen Luka Mezgec (Jayco – AlUla) und Matej Mohoric (Bahrain Victorious), der im Vorjahr in Novo Mesto die Schlussetappe gewonnen hatte.

Hinter Aleotti und Bilbao komplettierte mit 26 Sekunden Rückstand der Italiener Martin Marcellusi (VF Group – Bardiani) das Schlusspodium, das sein zeitgleicher Landsmann und Teamkollege Domenico Pozzovivo denkbar knapp verpasste. Healy (+0:44) beendete die Rundfahrt als Siebter vor Titelverteidiger Filippo Zana (Jayco – AlUla / +0:46).

Aleotti gewann auch die Punktewertung, das Bergtrikot nahm sein Landsmann Davide Baldaccini (Corratec) mit nach Hause. Mit Giulio Pellizzari (VF Group – Bardiani) sicherte sich ein weiterer Italiener die Nachwuchswertung.

So lief die 5. Etappe der Tour of Slovenia:

Nach zahlreichen vergeblichen Attacken holte sich Bilbao aus dem Feld heraus nach 37 Kilometern den ersten Zwischensprint des Tages und verkürzte dank der damit verbundenen drei Bonussekunden seinen Rückstand im Klassement auf Aleotti, der als Dritter noch eine Sekunde kassierte.

Kurz darauf lösten sich insgesamt 15 Fahrer. Sie fuhren einen Vorsprung von rund zwei Minuten heraus. In der großen Gruppe des Tages dabei waren neben den Routiniers Alessandro De Marchi (Jayco – AlUla) und Kristoff mit Alexander Hajek (Bora – hansgrohe) ein Helfer von Aleotti und mit Nikias Arndt ein Teamkollege von Bilbao, der Aleotti mit seinem Konter als Reaktion auf Healys Attacke knapp 40 Kilometer vor dem Ziel in die Bredouille brachte.

Während Arndt sich zurückfallen ließ, um seinem Kapitän dabei zu helfen, die Lücke zum Feld größer werden zu lassen, musste Hajek nun dort Aleotti unterstützen. Neben dem Bahrain-Duo waren noch Healy, Clément Davy (Groupama – FDJ) und Johan Mens (Bongoal WB), die beide aus der Spitze herausgefallen waren, in der Verfolgergruppe dabei. Die reduzierte ihren Rückstand auf die noch acht Ausreißer auf unter eine Minute, ehe sich zunächst Arndt und dann überraschenderweise auch Bilbao zurückfallen ließen.

Das Streckenprofil der 5. Etappe der Tour of Slovenia | Foto: Veranstalter

Die 16 Kilometer lange Zielrunde nahm das Feld mit einer Minute Rückstand in Angriff, während Healy, Davy und Mens rund drei Kilometer später den Anschluss zur Spitze herstellten. Der Irische Meister übernahm sofort die erste Position und führte die Gruppe in die 1,5 Kilometer lange und mehr als zehn Prozent steile Rampe von Trska Gora hinein. Dort konnte nur noch Marcellusi dem Tempo folgen.

Kurz nach der Bergwertung sprang noch Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) zum Duo nach vorn, doch auch die kleine Favoritengruppe um Aleotti und Bilbao folgte nur wenige Sekunden dahinter. Der Baske führte den Gesamtführenden gut sechs Kilometer vor dem Ziel an die Spitze heran, zu der kurz darauf auch noch Vorjahressieger Mohoric aufschloss.

Healy sorgte nicht nur unermüdlich für Tempo, sondern ritt 3,5 Kilometer vor dem Ziel auf flachem Terrain eine weitere Attacke – und als die scheiterte, eine weitere 500 Meter später. Diesmal kam der Ire weg und verteidigte auf den beiden letzten beiden Kilometern seinen knappen Vorspring, wogegen seine Begleiter vom Rest des Feldes gestellt wurden, aus dem heraus sich Kristoff den zweiten Platz vor Aular sicherte.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

17.06.2024Tour of Slovenia: Santic - Wibatech offensiv, aber ohne Ergebnis

(rsn) – Für Santic – Wibatech ging die Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) zwar ohne Spitzenergebnis zu Ende. Allerdings präsentierte sich das Aufgebot des Passauer Kontinental-Rennstalls gegen die zah

15.06.2024Slowenien: Paluta zwischenzeitlich virtueller Spitzenreiter

(rsn) - Das Taem Santic - Wibatech zeigt sich bei der hochklassig besetzten Tour of Slovenia (2.Pro) weiterhin von seiner offensiven Seite. Auf der 4. Etappe war der Pole Michal Paluta in der AusreiÃ

15.06.2024Bilbao holt sich mit Plan B den ersten Saisonsieg

(rsn) – Giovanni Aleotti (Bora – hansgrohe) hat auf der Königsetappe der 30. Tour of Slovenia (2.Pro) nach großem Kampf sein Führungstrikot verteidigt. Dem 25-jährigen Italiener reichte dazu n

14.06.2024Aleotti holt sich die 3. Etappe und das Führungstrikot

(rsn) – Giovanni Aleotti kann auch außerhalb von Rumänien gewinnen. Der Profi von Bora – hansgrohe, dessen fünf Profisiege bisher allesamt von der Sibiu Tour stammten, darunter die Gesamtsiege

13.06.2024Bauhaus leidet und sprintet trotzdem zum zweiten Saisonsieg

(rsn) – Nachdem er sich zum Auftakt der 30. Tour of Slovenia (2.Pro) noch mit dem dritten Platz begnügen musste, konnte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auf der 2. Etappe jubeln. Der 29-jährige K

12.06.2024Groenewegen jubelt erneut in Ormoz, Bauhaus wieder Dritter

(rsn) – Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) hat zum Auftakt der 30. Tour of Slovenia (2.Pro) starke Konkurrenz hinter sich gelassen. Der 30-jährige Niederländer setzte sich über 191,4 Kilometer d

11.06.2024Jetzt sind die Sprinter dran: Tour-Shakedowns der schnellen Männer

(rsn) – Während die Rundfahrt-Asse dieser Tage bei der Tour de Suisse (2.UWT) oder in der vergangenen Woche beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) ihre letzten Rennkilometer für die am 29. Juni begi

Weitere Radsportnachrichten

11.09.2025Almeida: “Das Leben basiert auf ‘Was-Wäre-Wenns‘“

(rsn) – Im verkürzten Zeitfahren der Vuelta a Espana hat sich Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) seinen zweiten internationalen Sieg dieser Saison gesichert. Auf der 18. Etappe war er nach 12,2 Kilom

11.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 18. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

11.09.2025Ganna gewinnt Zeitfahren, Almeida macht Zeit auf Vingegaard gut

(rsn) – Top-Favorit Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana gewonnen. Der zweimalige Weltmeister aus Italien benötigte für den auf 12,2 Kilometer verkürz

11.09.2025Bredewold springt für gestürzte Kopecky in die Bresche

(rsn) – Nach ihrem Auftaktsieg bei der Tour de l´Ardèche (2.1) hat Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) nach einem Sturz auf der 3. Etappe die Rundfahrt vorzeitig verlassen müssen. D

11.09.2025Del Toro clever und stark: Mexikaner gewinnt Coppa Sabatini

(rsn) – Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) hat bei den italienischen Herbstklassikern weiterhin alles unter Kontrolle. Der 21-jährige Mexikaner sicherte sich in der Toskana auch die 73. Copp

11.09.2025Coquard bleibt bei Cofidis, Juul-Jensen verlängert mit Jayco

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

11.09.2025Nach Giro-Sturz: Brenner wollte Karriere beenden

(rsn) – Auch wenn er beim Giro della Toscana nicht ins Ziel kam, so ist die Tatsache, dass Marco Brenner (Tudor) erstmals nach seinem Sturz auf der 19. Etappe des Giro d’Italia wieder ein Radrenne

11.09.2025Gall hofft für die letzten Vuelta-Tage auf bessere Beine

(rsn) – Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) gehört zu denjenigen Fahrern, die über die Verkürzung des heutigen Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana nicht traurig sein dürften. Auf den j

11.09.2025Pogacar äußert Verständnis für Ayusos vorzeitigen Abschied

(rsn) – Tadej Pogacar hat Verständnis für den vorzeitigen Abschied von Juan Ayuso UAE – Emirates – XRG, will sich aber offensichtlich nicht in den Disput zwischen dem Spanier und dem Team einm

11.09.2025Startzeiten des Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana 2025

(rsn) – Oscar Riesebeek (Alpecin – Deceuninck) wird um 14:45 Uhr in Valladolid das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana eröffnen. Aus Sicherheitsbedenken wegen auch für die 18. Etappe zu erw

10.09.2025Zeitfahren aus Sicherheitsgründen von 27,2 auf 12,2 km gekürzt

(rsn) – In Valladolid steht das einzige Einzelzeitfahren dieser Vuelta auf dem Programm. Der eigentlich 27,2 Kilometer lange, flache Parcours wurde am Vorabend der Etappe auf 12,2 Kilometer gekürzt

10.09.2025Vingegaard: “Diese Tage muss man eben überstehen“

(rsn) – Kaum etwas gewonnen hat Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) auf der 17. Etappe der Vuelta a Espana. Im schweren Schlussanstieg konnte der Däne keinen Unterschied machen. Immerhin: Se

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Turul Romaniei (2.2, ROU)