Keine Überraschungen in England

Wiebes dominiert Massensprints weiter nach Belieben

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Wiebes dominiert Massensprints weiter nach Belieben"
Lorena Wiebes gewinnt die 3. Etappe der Tour of Britain. | Foto: Cor Vos

08.06.2024  |  (rsn) – Es war enger als in den letzten Massensprints, doch am Ende war die Siegerin wieder die gleiche: Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat die 3. Etappe der Tour of Britain (2.WWT) vor ihrer früheren Anfahrerin Charlotte Kool (dsm-firmenich – PostNL) gewonnen und damit die Serie ihres Teams ausgebaut, nachdem die ersten beiden Teilstücke an Lotte Kopecky gegangen waren. Es war der erste Massensprint der Rundfahrt, die bis zum Vorjahr noch als Women’s Tour firmierte.

Rund um Warrington auf halber Strecke zwischen Liverpool und Manchester stellten sich den Fahrerinnen auf 106 Kilometern nur zwei kleine Anstiege der 3. Kategorie in den Weg, die nicht reichten, um das Feld wie an den Vortagen zu sprengen. Ein Ausreißerduo war da in Front, doch reichten die zu holenden Punkte nicht, um Lizzie Deignan das Bergtrikot abspenstig zu machen. Auch in den anderen Sonderwertungen gab es keine Änderungen. Gesamtführende und auch Punktbeste ist weiterhin Kopecky.

Wiebes, die Ende Mai noch die RideLondon Classique mit drei Tagessiegen bei drei Etappen dominiert hatte, richtete nach ihrem insgesamt zwölften Saisonsieg einmal mehr lobende Worte an ihr Team. “Es hat wieder einen guten Job bei der Kontrolle der Ausreißer gemacht. Dann hat uns Christine (Majerus) gut durch die letzte Kurve gebracht. Es war ein sehr schnelles Finale. Und dann musste ich auch schon meinen Sprint ansetzen.“ Dann blickte die 25-Jährige Niederländerin bereits voraus. “Eine Etappe kommt noch. Und da wollen wir nochmal Vollgas geben und unsere Gesamtführung verteidigen.“

Auf den 100 Kilometern rund um Manchester wird es wellig, ein weiterer Massensprint ist aber nicht ausgeschlossen, da die größten Hindernisse des Tages allesamt in der ersten Rennhälfte warten.

So lief die 3. Etappe der Tour of Britain

Das britische Duo Joanna Tindley (Pro-Noctis – 200° Coffee - Hargreaves Contracting) und Madelaine Leech (Lifeplus – Wahoo) setzte sich kurz nach dem Start ab und wurde daraufhin von zwei Irinnen verfolgt, die aber schnell wieder gestellt waren. Stattdessen versuchte in Lucy Lee (DAS - Hutchinson - Brother – UK) eine weitere Britin aus der Kontinental-Tour, die Lücke zu schließen. Aufs Hauptfeld hatte sich das Spitzenduo nach 50 Kilometern knapp vier Minuten Vorsprung herausgefahren, Lee hing gut eine Minute dahinter.

Dann allerdings musste sich Tindley allein durchschlagen, denn ihre Gefährtin viel mit Defekt zurück und machte gemeinsam mit Lee weiter. Von hinten hatte sich noch Emma Caitlin Dimbleby (Alba Development Road Team) dazugesellt.

25 Kilometer vor dem Ziel waren Tindleys Verfolgerinnen gestellt und auch die Frau an der Spitze hatte nur noch eine knappe Minute Vorsprung. Durch die Nachführarbeit des kompletten SD-Worx-Teams war der Ausflug zwölf Kilometer vor dem Ziel beendet. Zwar versuchte sich direkt nach der Einholung Valerie Demey (VolkerWessels) nochmal als Solistin, doch auch ihr Ausflug endete frühzeitig.

Die letzten acht Kilometer absolvierte das Feld, angeführt von SD Worx und dsm, geschlossen. Die beiden Teams dominierten auch unter dem Teufelslappen. Doch es war Letizia Paternoster (Liv AlUla Jayco), die den Sprint für ihre Teamkollegin Georgia Baker eröffnete. Viel zu früh, wie sich herausstellte. Dennoch sah sich Wiebes, einmal mehr angefahren von Kopecky, dazu genötigt, den Sprint zu eröffnen. Auch sie hatte noch einen Weg bis zur Ziellinie, der es Kool fast noch ermöglichte, vom Hinterrad der Sprint-Dominatorin zum Sieg zu fahren. Doch der dsm-Kapitänin gingen die Kräfte noch früher aus als Wiebes, die damit ihren ersten Sieg bei der diesjährigen Tour of Britain einfahren konnte. Baker sicherte sich noch Rang drei.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

19.12.2025Verträge sollen künftig schon ab 1. November in Kraft treten

(rsn) – Die alljährlichen Diskussionen darüber, warum abgewanderte Fahrer noch bis zum 31. Dezember die Trikots ihrer alten Teams tragen müssen, werden wohl bald der Vergangenheit angehören. Wie

19.12.2025105. Katalonien-Rundfahrt mit drei Bergankünften

(rsn) – Auch die 105. Katalonien-Rundfahrt (23. – 29. März / 2.UWT) wird den Kletterspezialisten in die Karten spielen. Wie die Organisatoren des spanischen Traditionsrennens ankündigten, sind i

19.12.2025Brauße startet 2026 für das neue Rembe-Frauenteam

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

19.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

19.12.2025Keine “Eintagsfliege“, aber “Profiteur vom Pech anderer“

(rsn) – Es ist noch gar nicht so lange her, da avancierte Nico Denz (Red Bull – Bora – hansgrohe) kurzzeitig zur deutschen Klassikerhoffnung - ohne allerdings jemals in seiner Karriere entsprec

18.12.2025Niermann: “Es sieht hart aus, aber ausgewogen!“

(rsn) – Am Mittwochabend wurde die Strecke der 81. Vuelta a España vorgestellt. Auffällig war für viele Beobachter, dass der Kurs nach dem Start in Monaco zu weiten Teilen ganz im Süden der Ibe

18.12.2025Im ersten Jahr voll eingeschlagen: “Macht Hunger auf mehr“

(rsn) – Erfolgreiche Mountainbikerinnen, die auf die Straße in die WorldTour wechseln, sind inzwischen im internationalen Frauenradsport keine Seltenheit mehr. Erstaunlicher hingegen, wenn diese â

18.12.2025Wird die Vuelta 2026 zum Hitzerennen?

(rsn) – So viel Südspanien wie bei der Vuelta 2026 gab es in diesem Jahrtausend noch nicht. Die letzten zehn Etappen der Rundfahrt werden ausnahmslos in Andalusien, der südlichsten Region des Land

18.12.2025Ineos Grenadiers gründen Nachwuchsteam

(rsn) – Das Team Ineos Grenadiers macht es vielen weiteren WorldTour-Rennställen nach und gründet für die kommende Saison ein eigenes Nachwuchsteam. Die Ineos Grenadiers Racing Academy, wie der

18.12.2025Schleck-Brüder bei Lidl – Trek wiedervereint

(rsn) – Andy Schleck wird Teil der Management-Riege des deutschen Teams Lidl – Trek. Wie die Equipe bekanntgab, bekleidet der Tour-de-France-Sieger von 2010 ab sofort die Position eines stellvert

18.12.2025Raus aus der Komfortzone, rein ins “Wolfpack“

(rsn) – Angesichts von drei Top-Ten-Ergebnissen bei den Frühjahrsklassikern zog Laurenz Rex ein positives Fazit seiner fünften Profisaison, an deren Ende dann noch ein Highlight folgte: Der Belgie

18.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)