Fotofinish entscheidet zu Gunsten der Weltmeisterin

Paternoster jubelt, aber Kopecky triumphiert beim Britain-Auftakt

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Paternoster jubelt, aber Kopecky triumphiert beim Britain-Auftakt"
Lotte Kopecky (SD Worx - Protime) gewinnt knapp den Auftakt der Tour of Britain Women | Foto: Cor Vos

06.06.2024  |  (rsn) – Einen spektakulären Auftakt boten die Frauen bei der 9. Ausgabe der Tour of Britain Women (2.WWT). Nach 142,4 Kilometern entschied in Llandudno in Wales das Fotofinish zu Gunsten der aktuellen Straßenweltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime), die sich um wenige Millimeter gegenüber der Italienerin Letizia Paternoster (LIV Jayco AlUla) durchsetzte. Zwar jubelte zuerst Paternoster nach dem Überqueren der Ziellinie, aber auf dem Zielfoto war dann Kopecky knapp vorne.

"Ich habe im Sprint ein paar Fehler gemacht, wusste dass es knapp wird und versuchte noch einen guten Sprung am Ende zu machen", erzählte Kopecky im ersten Interview, die sich selbst vorne wähnte: "Ich dachte ich war vor ihr, aber dann hat sie plötzlich gejubelt. Ich war mir nicht sicher, ob ich vorne war, aber genauso auch nicht sicher, dass sie vorne war."

Nach einigen Minuten sorgte die Jury für Klarheit und wertete die Etappe für die Weltmeisterin, die sich damit auch die Führung in der Gesamtwertung vor der Italienerin sicherte. Dritte wurde Lokalmatadorin Pfeiffer Georgi (DSM Firmenich – PostNL) vor Elizabeth Deignan (Nationalteam Großbritannien). Das Quartett gehörte zu einer neunköpfigen Spitzengruppe, die sich am zweiten Berg des Tages abgesetzt hatte.

Vor allem das Team der Weltmeisterin, die niederländische Equipe SD Worx – Protime), sorgte für ein aggressives Renngeschehen, kaum eine der vielen Ausreißergruppen war ohne eine Fahrerin aus den Reihen der Niederländerinnen besetzt und im Finale des Abschnitts, welcher durch Wales führte, konnte sich Kopecky vor allem auf die Luxemburgerin Christine Majerus verlassen, die immer wieder für Tempo sorgte.

"Es war eine schöne Etappe, etwas hügelig und nie flach und dann war noch viel Gegenwind, was die Sache richtig schwierig gemacht hat", erklärte die Belgierin, deren Spitzengruppe fast vier Minuten auf das Feld herausfahren konnte und für eine Vorentscheidung in der Gesamtwertung gleich zum Auftakt sorgte.

So lief die 1. Etappe der 9. Tour of Britain Women:

Von Welshpool aus führte der Tagesabschnitt über 142 Kilometer nach Llandudno, einem Markt an der Irischen See. Lange blieb das Feld zusammen, ehe nach 50 gefahrenen Kilometern die Israelin Rotem Gafinowitz (Hess Cycling Team) den ersten Angriff des Tages setzte. Es folgten einige Konter, aber bei der ersten Bergwertung des Tages war das Feld geschlossen. Dort holte sich Heidi Franz (Lifeplus Wahoo) die meisten Zähler.

Kurz danach entstanden erste Lücken im Feld, immer wieder setzten sich Fahrerinnen ab, wurden aber gestellt. So probierten es auch Charlotte Kool (DSM Firmenich – PostNL) oder Lorena Wiebes (SD Worx – Protime), die sich eigentlich auf ihre Sprintfähigkeiten verlassen hätten können. Nach der Abfahrt bildete sich eine neue Spitzengruppe rund um die Deutsche Franziska Koch (DSM Firmenich – PostNL), die aber auch wieder vom Feld gestellt wurde.

An der zweiten und letzten Bergwertung des Tages lösten sich dann Kopecky und die Britin Anna Henderson (Nationalteam Großbritannien), bekamen dann Begleitung von sieben weiteren Fahrerinnen. Deignan holte sich dann die Bergpunkte und damit auch das Bergtrikot. Die Gruppe arbeitete gut zusammen und vergrößerte den Vorsprung auf das Feld.

Die Britin Georgi, Paternoster, deren Teamkollegin Ruby Roseman-Gannon als auch die Niederländerin Eline Jansen (Volker Wessels Team) und Französin Victoire Guilman (St Michel – Mavic – Auber93) komplettierten die Neunergruppe, die am Ende fast vier Minuten auf das Feld hatte. Den letzten Sprint des Tages gewann Paternoster vor Kopecky und Pfeiffer, im Finale hatte aber die Weltmeisterin dann das Glück auf ihrer Seite.

Zwei Kilometer vor dem Ziel versuchte es noch einmal die Britin Henderson mit einer Attacke, die aber schnell gestellt wurde von ihren Begleiterinnen. Roseman-Gannon führte die Gruppe dann auf die Zielgeraden, wo ihre Teamkollegin Paternoster sich clever das Hinterrad von Kopecky schnappte. Doch der gute Plan der Italienerin ging knapp nicht auf, wohingegen die Belgierin ihren fünften Saisonerfolg bejubeln konnte.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.07.2025Im Schatten der Tour kämpfen Longo Borghini, Reusser & Co. um Rosa

(rsn) – Nur einem Tag nach dem Grand Départ der Tour de France der Männer starten die Frauen ihren Giro d’Italia. Ob bezüglich der medialen Aufmerksamkeit als “Konkurrenzprodukt“ zur Tour w

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

02.07.2025Giro d`Italia Women im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Erstmals bereits 1988 ausgetragen, zählt der Giro d`Italia Women zu den traditionsreichsten Rennen im Frauenkalender. Radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen der aktuell

29.06.2025Ghekiere entthront in Belgien Kopecky

(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W

28.06.20253 gegen 1 und doch verloren: Canyon unterliegt Koch

(rsn) – Wenn ein Team bei einem Meisterschaftsrennen fünf Kilometer vor dem Ziel zu dritt in einer vierköpfigen Spitzengruppe weit vor allen anderen Kontrahentinnen fährt und am Ende trotzdem nic

28.06.2025Niedermaier: “Muss ehrlich sein – Franzi war einfach stärker“

(rsn) – Das Straßenrennen der Frauen bei den Deutschen Meisterschaften 2025 in Linden ist zu einer wahren Hitzeschlacht geworden – und zu Demonstration der Stärke von Titelverteidigerin Franzisk

28.06.2025Lippert: “Mir fehlt halt einfach der Punch“

(rsn) - Das Ziel war es, den Titel zurückzuholen und das deutsche Meisterschafts-Quadruple vollzumachen. Doch dazu haben Liane Lippert (Movistar) bei der Deutschen Straßenmeisterschaft 2025 in Linde

28.06.2025Niewiadoma in Polen eine Klasse für sich

(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W

28.06.2025Bauer ist Deutsche Meisterin der Juniorinnen

(rsn) – Leni Bauer (Junior Women RBW) ist die neue Deutsche Meisterin bei den Juniorinnen. Die Vorjahresachte setzte sich auf dem schweren Parcours in Linden nach 79 Kilometern im Zweiersprint vor M

28.06.2025Koch verteidigt in Linden ihren Meistertitel

(rsn) – Im Straßenrennen der Deutschen Meisterschaften in Linden nahe Kaiserslautern konnte sich nach 118,5 schweren Rennkilometern erneut die Vorjahressiegerin Franziska Koch (Picnic – PostNL)

28.06.2025Das DM-Rennen der Frauen im Stream

(rsn) – Auf dem 118 Kilometer langen Parcours in Linden in Rheinland-Pfalz wird bei der Straßen-DM der Frauen die Nachfolgerin von Franziska Koch (Picnic – PostNL) gesucht. SWR Sport bietet ab 14

28.06.2025Niewiadoma: “Erster Saisonteil nichts, worauf ich stolz sein könnte“

(rsn) - Katarzyna Niewiadoma (Canyon – SRAM - zondacrypto) will sich mit einem starken Auftritt bei den Polnischen Meisterschaften den richtigen Schwung für die Titelverteidigung bei der Tour de Fr

Weitere Radsportnachrichten

05.07.2025Denk: “Das ist kein Weltuntergang“

(rsn) – Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) hat die 1. Etappe der 112. Tour de France über 184,9 Kilometer rund um Lille gewonnen und das Gelbe Trikot übernommen. Der Belgier ließ im Sprint

05.07.2025“Fantastische Team-Performance“: Philippsen sprintet ins Gelbe

(rsn) – Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) hat den Auftakt zur 112. Tour de France gewonnen und sich das erste Gelbe Trikot gesichert. Im Sprint einer rund 30-köpfigen Spitzengruppe war der

05.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 1. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

05.07.2025Ganna und Bissegger müssen am ersten Tag die Tour aufgeben

(rsn) – Ineos Grenadiers hat schon zum Auftakt der 112. Tour de France einen bitteren Verlust zu beklagen. Nachdem er schon nach 50 Kilometern gestürzt war, musste Filippo Ganna knapp 70 Kilometer

05.07.2025Astana: Vertrag mit Hauptsponsor XDS verlängert

(rsn) – Der chinesische Karbon-Hersteller XDS, seit dieser Saison Hauptsponsor des Astana-Teams, hat seine Partnerschaft mit dem kasachischen Rennstall um weitere drei Jahre verlängert. Das teilte

05.07.2025Zimmermann: “Im Seitenwind nicht ins Hintertreffen geraten“

(rsn) – Voller Vorfreude und im Trikot des Deutschen Meisters trat Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) am Samstagmittag in Lille zum Grand Départ an. "Es fühlt sich sehr gut an und gefällt

05.07.2025Schiffer feiert bei der Sibiu Tour seinen ersten Profisieg

(rsn) – Anton Schiffer (Bike Aid) hat auf der 3. Etappe der Sibiu Tour (2.1) seinen ersten Profisieg gefeiert. Einen Tag nach der Enttäuschung am Balea Lâc, als er um Platz vier sprintend stürzte

05.07.2025Ackermann selbstbewusst: “Platz 2 oder 3 wären irrelevant“

(rsn) – Nachdem er im vergangenen Jahr endlich sein Debüt bei der Tour de France geben durfte und mit starken Auftritten auch an windigen Tagen, sieben Top-10-Platzierungen und drei dritten Plätze

05.07.2025Zum Auftakt im Norden stehen die Zeichen auf Sprint Royal

(rsn / ProCycling) – Im Norden Frankreichs beginnt die Tour de France 2025. Knapp 185 Kilometer absolviert das Peloton in einer langen Schleife rund um Lille, das nach 1960 und 1995 bereits zum drit

05.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

05.07.2025Lipowitz will die Tour genießen und Roglic “bestmöglich unterstützen“

(rsn) – Spätestens nach seinem dritten Platz beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) sind die Erwartungen an Florian Lipowitz nochmals gestiegen. Die Tour-Generalprobe hatte sein Team Red Bull – Bor

05.07.2025Im Schatten der Tour kämpfen Longo Borghini, Reusser & Co. um Rosa

(rsn) – Nur einem Tag nach dem Grand Départ der Tour de France der Männer starten die Frauen ihren Giro d’Italia. Ob bezüglich der medialen Aufmerksamkeit als “Konkurrenzprodukt“ zur Tour w

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)
  • Grand Prix Kahramanmaras (1.2, TUR)