O Gran Camino

Erneuter Durchmarsch von Vingegaard unwahrscheinlich

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Erneuter Durchmarsch von Vingegaard unwahrscheinlich"
Jonas Vingegaard ist bereit für seinen Saisonauftakt bei O Gran Camino. | Foto: Cor Vos

21.02.2024  |  (rsn) – Im Vorjahr war Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) bei seinem Saisondebüt noch Alleinunterhalter. Bei der zweiten Auflage des spanischen Etappenrennens O Gran Camino (2.1) im Nordwesten der Iberischen Halbinsel konnte nur das Wetter den dänischen Tour-de-France-Sieger stoppen. Die wegen Schneefalls abgesagte 1. Etappe ausgenommen, sicherte sich Vingegaard alle drei möglichen Tagessiege und die Gesamtwertung.

Ein Jahr später kehrt der 27-Jährige zurück, wird auch dieses mal seinen ersten Wettkampf bestreiten. Ähnlich wie im Vorjahr ist das Wetter. Niederschläge und teilweise Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt werden wieder erwartet. Doch abgesehen davon, dass sich der Veranstalter mit mobilen Wetterstationen, die überall an den Strecken verteilt sind, Live-Daten holen will, die für Jedermann einsehbar sind und so für mehr Sicherheit durch bessere Vorbereitung sorgen sollen, ändert sich noch eine entscheidende Sache.

Große Konkurrenz für Vingegaard

Und zwar die Konkurrenzsituation. Auch nach der coronabedingten Absage von Nairo Quintana (Movistar) ist die Liste der prominenten Namen noch lang. Ineos Grandiers kommt mit Egan Bernal, Michal Kwiatkowski und Carlos Rodriguez. EF Education – EasyPost schickt unter anderem Hugh Carty, Richard Carapaz, Neilson Powless und Rigoberto Uran ins Rennen. Groupama – FDJ will mit Tour-Kapitän David Gaudu und Lenny Martinez punkten. Und dann ist da noch die Konkurrenz aus dem eigenen Lager. Denn neben Vingegaard und dem arrivierten Wilco Kelderman hat Visma in Tijmen Graat (21), Johannes Staune-Mittet (22) und Ben Tulett (22) eine ganze Rasselbande junger Wilder am Start, die sich in den Fokus fahren wollen. Und natürlich Cian Uijtdebroeks (20), der nach dem geräuschvollen Wechsel von Bora – hansgrohe sein Debüt für das niederländische Team geben wird.

Trotz der Namen gibt es für Vingegaard nur ein Ziel. “Es ist klar, dass wir meinen Titel verteidigen wollen“, sagte er den Teammedien. Dass er überhaupt wieder in Galizien am Start ist, hat dabei mehr Bedeutung als nur gutes Omen. "Wir haben dieses Rennen wieder sehr bewusst ausgewählt. Dabei haben wir das große Ganze im Auge behalten. Nach dem Rennen in Spanien stehen für Jonas im Frühjahr mit Tirreno-Adriatico und der Baskenland-Rundfahrt zwei WorldTour-Rennen an. Camino gilt dafür als ideale Vorbereitung, um nach einer Trainingsphase in der Höhe die nötigen harten Kilometer zu absolvieren“, schilderte Robert Wagner, Verantwortlicher Sportlicher Leiter für das Team beim Rennen, die Herangehensweise.

Zeitfahren, Bergankunft und zwei klassische Profile

Die Streckenübersicht der 3. Auflage von O Gran Camino | Grafik: Veranstalter

Der komplette Triumph dürfte dieses Mal allerdings schwierig werden – der Strecke wegen. Schon beim Zeitfahren, dass im Vergleich zum Vorjahr nicht den Abschluss, sondern den Auftakt der Rundfahrt darstellt, könnte Vingegaard vor allem Joshua Tarling (Ineos Grenadiers) in die Suppe spucken. Die 14,8 Kilometer kommen zur Mitte und im Finale mit zwei kurzen Anstiegen daher, die stellenweise bis zu sieben Prozent Steigung mit sich bringen.

Danach warten zwei Tage, die eher klassischen Charakter haben. Kommt die 2. Etappe zwar auf 3000 Höhenmeter und zwei fünf Kilometer lange und sechs Prozent steile Anstiege der 2. Kategorie im letzten Rennviertel mit kurzer Abfahrt ins Ziel, schafft es der Tag danach nur auf 2300 Höhenmeter, wobei der letzte ernstzunehmende Anstieg (3. Kategorie) bereits 20 Kilometer vor dem Ziel bewältigt ist. Die 4. und letzte Etappe mit einer Bergankunft am Monte Aloia ist hingegen fraglos eine für Vingegaard.

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.02.2024O Gran Vingegaard: Dritter Etappensieg bei Camino

(rsn) – Die Rundfahrt O Gran Camino in Galicien bleibt auch am Schlusstag, der aufgrund des schlechten Wetters um 29 Kilometer verkürzt wurde fest in der Hand von Jonas Vingegaard (Visma – Lease

24.02.2024Vingegaard dominiert “sein“ O Gran Camino weiter

(rsn) – Auf den letzten fünf zum Klassement zählenden Etappen des O Gran Camino (2.1) trug der Sieger immer den gleichen Namen: Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike). Der Däne wiederholte auf

23.02.2024Beeindruckendes Vingegaard-Solo auf 2. Gran-Camino-Etappe

(rsn) – Nachdem er sich in dem für die Gesamtwertung neutralisiertem Zeitfahren am Donnerstag noch zurückhielt, kannte Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) trotz widriger Wetterbedingungen ke

23.02.2024Vingegaard: “Kann mir nicht vorstellen, Giro statt Tour zu fahren“

(rsn) – Während Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) in diesem Jahr erstmals vor der Tour de France bereits beim Giro d´Italia um den Gesamtsieg kämpfen will, hat Jonas Vingegaard (Visma – Lease a

22.02.2024Tarlings Riesenvorsprung zählt nur als Tagessieg

(rsn) – Frühjahresrennen in Spanien haben es 2024 nicht leicht. Denn nach den vielen Absagen in Andalusien sorgte das Wetter auch zum Auftakt der 3. Austragung von O Gran Camino für Kapriolen. Zu

15.02.2024Wegen Corona-Infektion: Quintana sagt für O Gran Camino ab

(rsn) – Nairo Quintana wird nicht wie geplant bei O Gran Camino (2.1) starten können. Wie sein Movistar-Team mitteilte, hat sich der 34-jährige Kolumbianer mit dem Coronavirus angesteckt und muss

09.02.2024Movistar mit Quintana und Sosa zu O Gran Camino

(rsn) – Die spanische Rundfahrt O Gran Camino (22. – 25. Februar / 2.1) wird in diesem Jahr aller Voraussicht nach erstklassig besetzt sein. Schon länger bekannt war, dass Titelverteidiger Jonas

03.02.2024Zu viele Verletzte und Kranke: O Gran Camino ohne Cofidis

(rsn) – Bei den beiden ersten Austragungen von O Gran Camino (2.1) konnte Cofidis Spitzenergebnisse herausfahren. Zum Auftakt der Rundfahrt durch die nordspanische Region Galizien im Jahr 2022 lande

22.01.2024O Gran Camino beginnt mit Zeitfahren und endet mit Bergankunft

(rsn) – Die 3. Ausgabe der spanischen Rundfahrt O Gran Camino (2.1) beginnt am 22. Februar mit einem 14,8 Kilometer langen Einzelzeitfahren rund um die galizische Küstenstadt A Coruna. Wie die Orga

28.11.2023Startet Vingegaard wieder bei O Gran Camino in die Saison?

(rsn) – Wird Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) auch in der kommenden Saison bei O Gran Camino (2.1) in die Saison einsteigen? Das Team des Tour-de-France-Gewinners, das künftig mit neuem Hauptspon

Weitere Radsportnachrichten

24.11.2025Ex-Profis Bettini und Pozzato sprechen sich für Ticket-System aus

(rsn) – Die mögliche Einführung von bezahlpflichtigen Zonen für Zuschauer am Streckenrand von Radrennen, vor allem an Schlüsselstellen im Streckenverlauf, hat in den letzten Tagen neue Für- und

24.11.2025Tony Martins Erfolgsstory begann in Mamas Radklamotten

(rsn) - Von der "Idiotenrunde" zur Tour de France und zu vier Goldmedaillen im WM-Zeitfahren - diese Geschichte beschreibt Tony Martin in seiner Dokumentation "Panzerwagen, Reise zum Weltmeister". D

24.11.2025Belgischer Radsportler des Jahres: Evenepoel zieht mit Museeuw gleich

(rsn) - Merhawi Kudus (Burgos - Burpellet - BH) ist afrikanischer Meister im Straßenrennen. Der 31 Jahre alte Eritreer sicherte sich den kontinentalen Titel zum ersten Mal in seiner Karriere. Bei den

24.11.2025Knie, Krankheit, Katastrophe? Ein kompliziertes Jahr mit Lichtblicken

(rsn) – Vor einem Jahr war Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) einer der großen Hoffnungsträger des deutschen Radsports. Sein Etappensieg als Ausreißer am Passo Brocon beim Giro d’It

24.11.2025Guernalec nächstes Opfer eines schweren Trainingsunfalls

(rsn) – Erneut wurde ein Radprofi während des Trainings Opfer eines schweren Unfalls. Thibault Guernalec wurde von einem Auto angefahren. Der 28 Jahre alte Franzose trug Frakturen an den Lendenwirb

24.11.2025Anstoß Remco: Evenepoel eröffnet Liga-Spiel in Belgien

(rsn) - Die fußballerischen Wurzeln von Remco Evenepoel sind wohlbekannt, der Belgier spielte in seiner Jugend für den RSC Anderlecht und die belgische Junioren-Nationalmannschaft, auch ein Profiver

24.11.2025Schritt nach Belgien und erster Sieg ermöglichten Profivertrag

(rsn) – Nach zwei Jahren im vertraut-familiären Umfeld des rad-net-Teams, das von seinem Vater Ulrich Müller geleitet wurde, hat sich Tobias Müller in der Saison 2025 bei Wanty – Nippo – ReUz

24.11.2025Giro-Zweiter Chaves beendet lange Karriere, Cavallar wechselt zu “Dreamteam“

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

23.11.2025Sensationell Straßenmeister und die Nummer 1 auf der Bahn

(rsn) - 2025 war ein Jahr, das dem Tim Wafler in Erinnerung bleiben wird. Überraschend gewann der Österreicher auf flachen Kurs die Nationalen Straßenmeisterschaften, wobei er als Kontinentalfahrer

23.11.2025Nys macht’s in Tabor im Stil von van der Poel

(rsn) – Er schien beim Weltcup-Auftakt in Tabor über einen Gang mehr zu verfügen als die Konkurrenz: Als Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) Ernst machte, konnte keiner seiner Gegner folgen. Der

23.11.2025Brand egalisiert mit Sieg in Tabor den Vos-Rekord

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat den Weltcup-Auftakt in Tabor gewonnen. Die Niederländerin bestimmte gemeinsam mit Sara Casasola (Crelan – Corendon) und deren Teamkollegin Inge v

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)