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05.02.2024 | (rsn) - Von 2019 bis 2021 war P&S Metalltechnik einziger Namensgeber des von Lars Wackernagel geleiteten deutschen Kontinental-Teams. Zur Saison 2022 kam Radsponsor Benotti hinzu und um die Sache schön knapp zu halten, wurde daraus P&S Benotti. Nach Rücksprache mit den Sponsoren entschied sich das Management nun dazu, beide Unternehmen mit vollem Namen zu nennen, so dass daraus P&S Metalltechnik - Benotti wurde.
Das erste Mal im Renneinsatz wird das Team Ende Februar in Kroatien zu sehen sein. Dort stehen zunächst die Eintagesrennen Trofej Umag (1.2) und Trofej Porec (1.2) an, ehe die abschließende Istrian Spring Trophy (2.2) folgt. Dabei sein werden auch die vier Neuzugänge Moritz Kärsten (von DSM - firmenich), Simon Baldus (Schnelle Stelle), Lui Bengelsdorf und Richard Leu, die beide von den Junioren kommen. Dem Quartett stehen sechs Abgänge gegenüber, wobei vor allem der von Kletterer Jannis Peter schmerzt, der sich dem Team Vorarlberg anschloss.
Eine Verstärkung konnte P&S Metalltechnik – Benotti dagegen in der Sportlichen Leitung vermelden. Wackernagel wird hier künftig durch Ex-Profi Christoph Pfingsten unterstützt. "Seine Erfahrung wird uns sehr helfen und das Team weiter voranbringen", zeigte sich Wackernagel im Gespräch mit radsport-news.com davon überzeugt, dass der ehemalige Fahrer von Bora - hansgrohe ein echter Gewinn sein wird.
Neu im Sponsorenpool ist die Firma Bikeleasing.de, die anderen Geldgeber konnten gehalten werden. "Wir haben alle weiter von uns begeistern können", freute sich Wackernagel und fügte an: "Für dieses Vertrauen bedanken wir uns herzlich. Wir wollen zeigen, dass es sich lohnt, in den Radsport zu investieren."
Die Sponsoren wird das Team auch bei der Tour of Austria (2.1) im Sommer präsentieren können. Das schwere Mehretappenrennen soll eines der Highlights der Saison werden. Zuvor wird man wieder die Rennen der Rad-Bundesliga und internationale UCI-Rennen wie den Flèche du Sud (2.2) in Luxemburg bestreiten.
Nach der erfolgreichen Bundesliga-Saison 2023, die Tobias Nolde auf Rang zwei abschloss, will P&S Metalltechnik - Benotti in diesem Jahr nicht nur wieder in der nationalen Rennserie für Furore sorgen, sondern auch international den einen oder anderen Erfolg einfahren.
Neuzugang Moritz Kärsten verfügt schon über Profierfahrung, hier war er für DSM bei Mailand - Turin im Einsatz. Foto: Cor Vos
Dafür sollen neben Nolde auch der von einem Kniescheibenbruch wieder genesene Dominik Röber sowie Neuzugang Kärsten sorgen. Große Hoffnungen ruhen weiterhin auf Sprinter Max Briese und Allrounder Albert Gathemann. Da aber auch Anton Albrecht und Jarno Grixa in ihrem jeweils zweiten Kontinental-Jahr nicht nur Helferdienste leisten sollen, werden nahezu alle Fahrer im Saisonverlauf ihre Freiheiten bekommen.
"Man spürt, dass im Team alle optimistisch auf die neue Saison blicken. Wir wollen natürlich bei möglichst vielen Rennen so weit vorne wie möglich landen und den einen oder anderen Blumenstrauß abräumen", kündigte Wackernagel vor Beginn der sechsten Kontinental-Saison an.
Die Fahrer von P&S Metalltechnik Benotti
Anton Albrecht: Der 27-Jährige ist nicht nur der älteste Fahrer im zehnköpfigen Aufgebot, sondern auch ein Spätstarter in Sachen Straßenradsport, 2023 war seine erste Straßensaison auf Kontinental-Niveau. In seinem ersten Jahr auf der Straße hat Albrecht viel gelernt, nun gilt es, das Gelernte auch umzusetzen. Der Ex-Mountainbiker fuhr sein bestes Resultat mit Rang 13 bei der Sauerland Rundfahrt zum Abschluss der Rad-Bundesliga ein. Mit seiner umgänglichen, positiven Art ist Albrecht auf und neben der Rennstrecke ein wichtiger Faktor für das Team. Der hügelfeste Allrounder wird vor allem als Helfer zum Einsatz kommen, kann bei Bedarf aber auch Verantwortung übernehmen und selbst Ergebnisse einfahren.
Anton Albrecht soll ein wichtiger Bestandteil des Teams sein. Foto: Cor Vos
Simon Baldus: Noch besser bei der Sauerland Rundfahrt 2023 lief es für den 24-Jährigen, der zum Bundesligaabschluss Rang zwei belegte. Baldus, der zuvor bis zur A-Jugend Fußball bei Rot-Weiß Erfurt spielte, fährt erst seit zwei Jahren ambitioniert Rennrad und gibt sein Debüt auf Kontinental-Niveau. Er hat seine Stärken bei anspruchsvollen Rennen und bewegt sich auch schon sehr gut im Feld.
Lui Bengelsdorf: In der vergangenen Saison gewann der 18-Jährige die Rad-Bundesliga und geht nun bei P&S Metalltechnik - Benotti in seine erste U23-Saison. Bengelsdorf gilt auch als guter Bahnfahrer, im letzten Jahr holte er bei der Bahn-WM in der Mannschaftsverfolgung mit seinen Juniorenkollegen die Silbermedaille. Auf Kontinental-Niveau will der Youngster auch auf der Straße durchstarten.
Max Briese: Der 20-Jährige gilt als Sprinttalent, das bisher aber noch nicht über diesen Status hinauskam. So gelang Briese nach seinem Wechsel zu P&S Benotti keine Top-Ten-Platzierung bei einem UCI-Rennen. In den Sprintfinals musste der Rostocker sehr viele Rückschläge wegstecken, da er oft nicht in Position für den Sprint kam. Besser lief es auf der Bahn: Bei der DM wurde Briese Vizemeister im Omnium. 2024 gilt es nun, das auf der Bahn gewonnene Selbstvertrauen auch auf die Straße mitzunehmen.
Albert Gathemann: Der 22-Jährige geht bereits in seine fünfte Kontinental-Saison und ist damit der U23 entwachsen. Gathemann stieß im letzten Jahr zum Team, als er in einer schwierigen sportlichen Phase steckte und beim mittlerweile aufgelösten Team Dauner nicht weiterkam. Bei P&S Benotti bekam der endschnelle Allrounder die Zeit, um den Spaß am Radsport wieder zu finden. Dies gelang Gathemann, der sich als wichtiger Helfer etablierte und mit Platz neun beim Memorial Andrzeja Trochanowskiego (1.2) und einem zehnten Etappenrang bei der Dookola Mazowsza (2.2) auch ordentliche Ergebnisse erzielte. In der Saison 2024 soll Gathemann nun auch vermehrt für gute Resultate sorgen. Mental und physisch ist er wieder in der Lage, an seine Erfolge aus den Juniorenzeiten anzuknüpfen, wo er unter anderem einen vierten Etappenrang bei der stark besetzten Ain Bugey Valromey Tour (2.1) einfuhr.
Albert Gathemann soll 2024 endgültig in die Erfolgsspur zurückfinden. Foto: Cor Vos
Jarno Grixa: Nach seinem Debüt auf Kontinental-Ebene will der 20-Jährige nun den nächsten Schritt machen. Grixa soll der reinen Helferrolle entwachsen und auch selbst Ergebnisse einfahren. Der als willensstark geltende Grixa muss noch lernen, seine Kräfte richtig einzusetzen, dann könnte er auch erstmals bei internationalen Rennen in Erscheinung treten. Selbstvertrauen getankt hat er sicherlich im letzten Jahr bei der Türkei-Rundfahrt (2.1), wo er ohne Probleme mit dem WorldTour-Fahrern mithalten und das Rennen beenden konnte.
Moritz Kärsten: Nach zwei Jahren beim Development-Team von DSM, wo er auch Einsätze mit der WorldTour-Mannschaft hatte, kehrte der 20-Jährige in diesem Winter nach Deutschland zurück und ist der prominenteste Neuzugang von P&S Metalltechnik - Benotti. Bei DSM blieb dem hügelfesten Allrounder ein Profivertrag verwehrt, dazu fehlten Kärsten die Spitzenergebnisse. Bestes Resultat 2023 war ein vierter Etappenrang beim Circuit des Ardennes (2.2). Mit seiner bei Profirennen gesammelten Erfahrung er wird der Mannschaft von Lars Wackernagel weiterhelfen können. War er bei DSM einer von vielen, wird Kärsten nun genügend Freiheiten erhalten, um sich in Szene setzen zu können.
Richard Leu: Der 18-jährige Brandenburger ist der jüngste Fahrer im Aufgebot und kommt wie Bengelsdorf direkt von den Junioren. Leu verfügt über Tempohärte und für seine Alter eine schon gute Rennübersicht, dazu hat er einen passablen Sprint. Im Winter überzeugte Leu auch auf der Bahn mit guten Ergebnissen. Sein bestes Straßenresultat bei den Junioren war ein sechster Platz auf der Schlussetappe von Keizer der Juniores (2.1), bei der Saarland Trofeo (2.Ncup) gewann er die Punktewertung.
Der Kapitän der Mannschaft: Tobias Nolde. Foto: Cor Vos
Tobias Nolde: Der 25-Jährige geht in seine bereits achte Kontinental-Saison und ist damit der erfahrenste Fahrer im Team. Nolde, der seit 2019 für P&S Metalltechnik - Benotti in die Pedale tritt, verkörpert die DNA des Teams - unbändiger Wille gepaart mit einer hohen Frustrationstoleranz - mustergültig und konnte bereits zwei UCI-Siege einfahren. In der letzten Saison war er vor allem in der Rad-Bundesliga erfolgreich, wo er das Rennen in Gippingen gewann und die Gesamtführung erst am Schlusswochenende an Jakob Geßner abtreten musste. Nolde gilt als die Beständigkeit in Person, hat selten einen schlechten Tag und ist immer da, wenn er gebraucht wird. Er kommt gut über die Hügel und verfügt über einen ordentlichen Sprint. In dieser Saison soll Nolde die junge Mannschaft anführen und dazu auch wieder fleißiger Ergebnislieferant sein.
Dominik Röber: Die Karriere des 24-Jährigen hing nach einem Sturz, bei dem er sich 2022 die Kniescheibe brach, am seidenen Faden. Doch der Zwickauer kämpfte sich zurück und absolvierte 2023 in seiner sechsten Saison im Dress von P&S Metalltechnik - Benotti seine konstantestes Jahr. Vor allem sein zehnter Platz beim Memorial Jana Magiery (1.2) sowie Rang sieben bei der Sauerland Rundfahrt waren gute Resultate. Der von seinen Teamkollegen "Alfons" genannten Röber hat seine Stärken am Berg und wird nach dem Abgang von Jannis Peter hier noch mehr Verantwortung übernehmen, zumal sein Knie mittlerweile wieder voll belastbar ist.
Wieder vollständig genesen nach Kniescheibenbruch: Dominik Röber. Foto: Cor Vos
RSN-Prognose: Auch wenn der Abgang von Peter schmerzt, so hat P&S Metalltechnik - Benotti mit Kärsten einen talentierten Neuzugang dazu gewonnen und verfügt mit dem eingespielten Duo Nolde/Röber über weitere Ergebnisfahrer. Sollte das Team nun auch noch von Verletzungs- und Krankheitspech verschont bleiben, ist eine erfolgreiche Saison zu erwarten.
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