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15.02.2024 | (rsn) - Mit dem größten Aufgebot seiner dreijährigen Kontinental-Geschichte startet Santic - Wibatech in die Saison 2024. Der Passauer Rennstall setzt weiterhin fast ausschließlich auf deutsche und polnische Fahrer: Gleich 15 der 16 Akteure stammen aus diesen beiden Ländern, wobei die Deutschen mit zehn Fahrern die größere Fraktion stellen. Komplettiert wird das Aufgebot durch den Österreicher Mario Gamper.
Große personelle Veränderungen waren nicht nötig, schließlich blickt das Team auf eine erfolgreiche Saison 2023 zurück, in der auch der erste UCI-Sieg gelang. Zudem konnten die Leistungsträger allesamt gehalten werden. Den drei sportlich zu verschmerzenden Abgängen Leon Rohde, Dominik Abaya und Leon Sarc (Ziel jeweils unbekannt) stehen vier Neuzugänge gegenüber. Bekanntester ist der Pole Michal Paluta, der 2019 polnischer Straßenmeister wurde und mit CCC im Jahr 2020 in der World Tour unterwegs war.
Dazu kommen die U23-Nationalfahrer Nick Bangert (P&S Metalltechnik) und Ferdinand Beirig (Team Marco Brenner) sowie der in diesem Winter der U23 entwachsene Linus Rosner (Tirol KTM).
In dieser Saison will Santic - Wibatech mindestens so erfolgreich sein wie 2023. "Ein UCI-Sieg sollte es schon wieder sein. Bei einem UCI-Etappenrennen wollen wir zudem in die Top Ten und mindestens einer unserer Fahrer sollte den Sprung zu den Profis schaffen", formulierte Otto Peter gegenüber radsport-news.com die ambitionierten Ziele.
Optimistisch stimmen den Sportdirektor, dass seine Fahrer "wieder einen Schritt nach vorne gemacht haben und die Neuzugänge echte Verstärkungen sind." Für die Ergebnisse sollen in erster Linie wieder die Polen Bartlomiej Proc, Piotr Pekala und Szymon Tracz sorgen. Eine wichtige Rolle wird auch der bewährte Road Captain Fabian Schormair einnehmen.
Das deutsche Trio Fabian Schormair, Stefan Brandlmeier und Tim Wollenberg zählt zu den Stützen im Team. Foto: Team Santic - Wibatech
Die Sportliche Leitung um den polnischen Teamchef Wieslaw Ciasnocha und Sportdirekter Peter wird durch Andi Bajc verstärkt, der zuvor die Geschicke verschiedener österreichischen Kontinental-Mannschaften geleitet hatte. Wie in der Vorsaison werden die Passauer auf Rädern der Marke KTM unterwegs sein.
"Unsere aktuellen Materiallieferanten haben ihr Sponsoring zudem ausgeweitet", berichtete Peter nicht ohne Stolz. Zudem konnte Santic – Wibatech den Reifenhersteller Schwalbe und als Bekleidungssponsor Fingerscrossed an Bord holen. Mit dem Kofferhersteller IMPACKT sowie der Zimmerei Achter konnten sogar zwei branchenfremde Sponsoren gewonnen werden.
Die Infrastruktur des Rennstalls beschrieb Peter als "gut. Mit einem eigenen Teamhaus für Treffen und Trainingslager zwischen den Rennen werden die Fahrer bestmöglich unterstützt.“
Wie schon in den beiden letzten Jahren startet Santic - Wibatech am 28. Februar in Kroatien bei der Trofej Umag (1.2) in die Saison. Es folgen die Trofej Porec (1.2) sowie die Istrian Spring Trophy (2.2). Zu den Highlights im Rennkalender zählen Rund um Köln (1.1), die Tour of Austria (2.1) sowie das Cro Race (2.1).
Das Aufgebot 2024
Nick Bangert: Der U23-Nationalfahrer startete seine KT-Laufbahn 2023 bei P&S Benotti und schloss sich nun Santic - Wibatech an. Sein bestes Einzelergebnis fuhr der bergfeste Allrounder mit Rang 13 beim Bundesliga-Rennen in Gippingen ein. Der 19-jährige Bangert gilt als sehr zielstrebig und könnte in diesem Jahr einen weiteren Entwicklungsschritt hin zum Ergebnisfahrer machen.
Ferdinand Beirig: Mit seinen 18 Jahren ist Beirig der jüngste Fahrer im Aufgebot. Der angehende Abiturient kommt vom Marco Brenner Team, für das er unter anderem Zweiter beim stark besetzten Rund um Schönaich wurde und Rang sechs beim Sauerländer Bergpreis belegte. Beirig hat seine Stärken am Berg.
Stefan Brandlmeier: Der 31-Jährige ist der Oldie im Team. Lange Zeit als Amateur unterwegs, geht Brandlmeier in seine fünfte KT-Saison, seit 2022 steht er bei Santic - Wibatech unter Vertrag. Der von seinen Teamkollegen "Brandi" genannte Bayer ist stark am Berg, wo er wichtiger Helfer seiner Teamkollegen ist. Brandlmeiser gilt als ausgesprochener Teamplayer, auf den immer wieder Verlass ist. Sein bestes Ergebnis in der letzten Saison war Rang 20 beim zur österreichischen Rad-Bundesliga zählenden Kirschblütenrennen.
Laurin Gabelica: Mit seinen 19 Jahren zählt Gabelica zur U23-Fraktion des Teams. In seinem ersten Kontinental-Jahr 2023 war sein bestes Resultat ein 22. Platz beim polnischen UCI-Rennen Memorial Henryka Lasaka (1.2). Der angehende Abiturient will vor allem bei bergigen Rennen eine wichtige Stützte des Teams werden.
Bartlomiej Proc, Kacper Maciejuk und Laurin Gabelica zählen auch 2024 zum Aufgebot. Foto: Team Santic - Wibatech
Mario Gamper: Der einzige Österreicher im Team kommt gut über die Anstiege und verfügt auch über eine ordentliche Endgeschwindigkeit. Sein bestes Resultat fuhr Gamper, der in sein bereits siebtes KT-Jahr geht, im letzten Jahr mit einem achten Etappenrang bei der Österreich-Rundfahrt (2.1) ein. Auch der jüngere Bruder von Bora-Profi Patrick Gamper gilt als exzellenter Teamplayer, der über eine sehr gute Rennübersicht verfügt und ein gutes Näschen für Ausreißergruppen hat.
Kacper Maciejuk: Der 20-jährige Pole, jüngerer Bruder von Bora-Neuzugang Filip Maciejuk, steht vor seiner zweiten Saison bei Santic - Wibatech. In seiner Heimat wurde Maciejuk Dritter der U23-Straßenmeisterschaften und gewann eine nationale Rundfahrt über fünf Etappen. 2023 nahm Maciejuk auch an der EM in den Niederlanden teil, das Straßenrennen rund um den VAM-Berg musste er aber vorzeitig beenden. Der U23-Nationalfahrer gilt als tempofester Allrounder, der auch in Sprints aus Gruppen heraus gute Ergebnisse erzielen kann.
Jonas Messerschmidt: Nach drei Jahren bei Dauner - Akkon wechselte Messerschmidt für sein letztes U23-Jahr zu Santic - Wibatech. Bei den Passauern etablierte sich der 23-Jährige als wichtige Stütze in den schweren Rennen, konnte selbst aber kein Ergebnis erzielen. Sein bisher bestes Resultat datiert aus dem Jahr 2021, als Messerschmidt Dritter beim zur Rad-Bundesliga zählenden Sauerländer Bergpreis wurde. Der kletterstarke Allrounder ist immer dann zur Stelle, wenn es darum geht, Ausreißergruppen abzudecken oder wieder zurückzuholen.
Michal Paluta: Nach zwei Jahren, in denen er sich hauptsächlich auf das Mountainbike konzentrierte, kehrt der Pole auf die Straße zurück. Paluta gilt als endschneller Allrounder und verfügt über die Erfahrung einer WorldTour-Saison bei CCC, für das er auch noch vier Jahre in der zweiten Liga fuhr. Seinen größten sportlichen Erfolg feierte er 2019, als er polnischer Straßenmeister wurde, im Jahr darauf nahm Paluta auch an der Vuelta a Espana teil.
Piotr Pekala: Der 25-jährige Pole fährt seit 2022 für Santic - Wibatech. Der Kletterer überzeugte in der vergangene Saison mit zahlreichen guten Ergebnissen wie Rang 14 beim Cro Race (2.1), Platz 17 bei der Tour of Austria (2.1) und Platz elf bei der Istrian Spring Trophy (2.2). Am nächsten dran an einem Sieg war Pekala in seiner Heimat beim Memorial Jana Magiery (1.2), das er auf Rang zwei abschloss. Bei Santic - Wibatech ist er weiterhin der Mann für die Gesamtwertung bei schweren Rundfahrten.
Die Neuzugänge Ferdinand Beirig, Nick Bangert und Linus Rosner. Foto: Team Santic - Wibatech
Michael Peter: Der Sohn des Sportdirektors überzeugte in seinen ersten beiden Jahren bei Santic - Wibatech vor allem als zuverlässiger Helfer. Der 22-jährige Allrounder, in diesem Winter der U23 entwachsen, konnte bisher noch keine Ergebnisse erzielen, auch deshalb, weil er das Wohl des Teams über persönliche Ambitionen stellt. Peter gilt als akribischer Arbeiter, der sich stetig weiterentwickelt.
Bartlomiej Proc: Der Pole war in der abgelaufenen Saison der wichtigste Ergebnisfahrer. Der 24-jährige Proc holte beim GP Slovenian Istria (1.2) den ersten UCI-Sieg in der Teamgeschichte und wusste mit insgesamt 18 Top-Ten-Resultaten zu überzeugen. Neben seinem Sieg ragten ein zweiter Etappenrang bei der Tour of South Bohemia (2.2) sowie und dritter Platz bei der Solidarnosc-Rundfahrt (2.2) heraus. Proc ist der schnellste Sprinter im Team, kommt aber auch gut über die Anstiege.
Nils Puschmann: Der 19-Jährige geht bei Santic - Wibatech in seine zweite KT-Saison. In seinem ersten U23-Jahr war der Allrounder vor allem als Helfer im Einsatz, so dass er noch kein Ergebnis verbuchen konnte. Das Team sieht in Puschmann einen Fahrer mit großem Potenzial, der sehr gut im Feld bewegen kann.
Linus Rosner: Nach je zwei Jahren bei rad-net und Tirol KTM kehrte Rosner in seine Heimat zurück und schloss sich Santic - Wibatech an. Bei Tirol - KTM fungierte der 22-jährige Regensburger zuletzt als Road Captain. Abgesehen von einem neunten Platz beim GP Slovenian Istria (1.2) konnte er aber kein Spitzenergebnis erzielen. Rosner ist endschnell, kommt aber auch gut über die Anstiege mit rüber. Dazu hat er Rennübersicht und verfügt über die nötige Tempohärte, um bei anspruchsvollen Rennen bestehen zu können.
Ein weiteres deutsches Trio im Team: Michael Peter, Jonas Messerschmidt und Nils Puschmann. Foto: Team Santic - Wibatech
Fabian Schormair: Der Road Captain der Mannschaft startet in seine zwölfte KT-Saison. Der 29-Jährige, der für Santic - Wibatech seit 2022 in die Pedale tritt, feierte 2018 seinen größten Erfolg, als er eine Etappe der Baltyk Karkonosze Tour (2.2) gewann, zwei Jahre später wurde Schormair Zweiter beim GP Alanya (1.2). In seiner Zeit bei Santic - Wibatech stellte er sich stets in den Dienst seiner Teamkollegen. Zu seinen Stärken zählen seine hervorragende Rennübersicht und sein taktisches Gespür.
Szymon Tracz: Der fünfte Pole im Aufgebot ist ein Kletterspezialist, der sich aber auf jedem Terrain wohl fühlt. In seiner achten KT-Saison soll Tracz, der 2022 für das Devo-Team von EF Education fuhr, wieder einer der Ergebnislieferanten sein. 2023 wurde er Dritter bei Visegrad 4 Kerekparverseny (1.2) und Zweiter im Prolog der Tour of Szeklerland (2.2), die er auf Rang acht abschloss.
Tim Wollenberg: Der 23-Jährige, der im Verlauf der Saison 2022 zu Santic - Wibatech wechselte, geht in sein sechstes KT-Jahr, in dem er im Sprintzug eine wichtige Rolle einnehmen wird - entweder als Anfahrer oder als Kapitän. Wollenberg, der als beste Saisonergebnisse einen vierten Etappenrang bei der Dookola Mazowsza (2.2) und Rang sieben bei Puchar MON (1.2) zu Buche stehen hat, kommt auch gut mit Klassikerbedingungen zurecht und hat eine sehr gute Radbeherrschung.
RSN-Prognose: Schritt für Schritt entwickelt sich Santic – Wibatech weiter. Da alle Leistungsträger gehalten wurden und die sportliche Qualität der Neuzugänge die der Abgänge überwiegt, sollte es dem Passauer Rennstall möglich sein, 2024 nochmals eine Schippe draufzulegen.
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