Bei Superprestige neunter Sieg im neunten Rennen

Van Empel lässt auch in Boom ihre Konkurrentinnen stehen

Von Kevin Kempf

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Fem van Empel (Jumbo - Visma) hat die Superprestige in Boom gewonnen. | Foto: Cor Vos

02.12.2023  |  (rsn) – Kurz schien Fem van Empel (Jumbo – Visma) in Boom unter Druck zu geraten, doch dann übernahm die Weltmeisterin schnell das Kommando und gewann das fünfte Rennen der Superprestige mit deutlichem Vorsprung. Mit 1:04 Minuten Rückstand wurde Puck Pieterse (Alpecin – Deceuninck) nach einer starken Auftaktrunde schließlich Zweite vor Annemarie Worst (Cyclocross Reds), Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) und Aniek van Alphen (Cyclocross Reds). Worst übernahm in Abwesenheit der erkrankten Carmen del Ceylin Alvarado (Alpecin – Deceuninck) die Gesamtführung.

Van Empel geriet nach einigen technischen Fehlern in den ersten Minuten zwar kurz ins Hintertreffen, doch dann fuhr sie erneut ein einsames Rennen. Im Zielinterview blickte die zunächst auf den missglückten Auftakt zurück: “Ich habe vor dem Start zu meinen Begleiterinnen gesagt, dass ich heute nicht gut drauf bin. Der Fokus war nicht da. Ich wusste nicht, wie es laufen würde – und in der ersten Runde ist dann auch alles schief gelaufen: Ich kam beim Start nicht in die Pedale und habe stümperhafte Fehler gemacht“, berichtete die Niederländerin

Eine Mitschuld daran trug der Untergrund. “Der Parcours hatte sich seit dem Aufwärmen etwas geändert“, erläuterte van Empel. “Ich musste mich da erst herantasten. In der ersten Runde konnte ich mit dem Geläuf noch nichts anfangen“, fügte sie an. Als es besser lief, holte van Empel die führende Pieterse schnell ein. “Ich wollte mich selbst nicht hetzen und ruhig zu ihr hinfahren. Man darf Puck nicht zu viel Vorsprung geben. Sie erlaubte sich irgendwann einen Rutscher und danach wurde die Lücke immer größer“, bilanzierte die Weltranglistenerste nach dem neunten Sieg in ihrem neunten Rennen.

Vor dem Start ruhten auf Pieterse die Hoffnungen auf spannendere Rennen, doch auch die 21-Jährige hat bisher der Hegemonie ihrer gleichaltrigen Landsfrau nichts entgegenzusetzen. “Fem fährt momentan einfach sehr gut“, lautete ihre trockene Analyse. Doch die Hoffnung auf fesselndere Duelle gibt sie nicht auf. “Wenn ich weiter mein Ding mache, kann ich die Lücke schließen, denke ich. Im Sommer war ich stärker, jetzt ist sie es. Eingewöhnungszeit brauche ich nicht mehr, nach drei Crossrennen bin ich normalerweise gut drin“, meinte Pieterse.

Im Klassement übernahm Worst die Führung von Alvarado, die nun mit fünf Punkten Rückstand Gesamtzweite ist. Van Alphen schob sich auf den dritten Rang und liegt sechs Zähler hinter ihrer Teamkollegin. Das sechste von acht Rennen der Serie findet am 27. Dezember in Heusden-Zolder statt.

So lief die Superprestige in Boom:

In der Auftaktrunde setzte sich Pieterse zunächst ab, als van Empel hinter ihr an einem steilen Anstieg wegrutschte, stürzte und damit die hinter ihr folgenden Konkurrentinnen blockierte. Die Weltmeisterin löste sich danach in der Verfolgung ihrer Landsfrau vom Feld und kam sechs Sekunden nach Pieterse zur ersten Zielpassage. 22 Sekunden hinter der Niederländischen Meisterin folgte eine größere Gruppe.

In Runde zwei schloss van Empel die Lücke zu Pieterse rasch. Nachdem das Duo einige Zeit gemeinsam unterwegs war, rutschte Pieterse nach einer Abfahrt weg, van Empe nutzte die Chance und zog davon. Danach verlor die Alpecin-Fahrerin ihren Rhythmus und büßte 20 Sekunden, lag aber ihrerseits rund eine halbe Minute vor den nächsten Verfolgerinnen.

In der dritten von sechs Runden wurde der Niveauunterschied überdeutlich: Van Empel machte weitere 20 Sekunden auf die Zweitplatzierte gut, die sich noch einen weiteren Sturz leistete. Kata Blanka Vas (SD Worx), Worst und van der Heijden hatten sich aus der größeren Gruppe gelöst, lagen allerdings 1:23 Minuten hinter van Empel.

Pieterse chancenlose “best of the rest“

Erst in der fünften Runde kam es wieder zu Veränderungen an den vorderen Positionen, als Worst sich im Kampf um den dritten Platz von ihren Kontrahentinnen löste. Vas kehrte zunächst zurück, machte dann aber Fehler und fiel hinter van der Heijden zurück sowie Denise Betsema (Pauwels Sauzen – Bingoal) und van Alphen zurück. Van der Heijden dagegen schloss die Lücke zu Worst wieder, das Duo lag eingangs der Schlussrunde aber schon mehr als zwei Minuten hinten.

Auch im Finale ließ Worst nicht locker, setzte ihre Begleiterin kontinuierlich unter Druck und sicherte sich schließlich den dritten Platz. An der Spitze hatte van Empel ihren Vorsprung auf schließlich mehr als eine Minute gegenüber der chancenlosen Pieterse ausgebaut, van der Heijden folgte rund eine weitere Minute dahinter.

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