--> -->
17.11.2023 | (rsn) - Zunächst stand das Abitur im Vordergrund, dann bremste ihn ein Handbruch aus. So kam Louis Kitzki (Embrace the World) in der Saison 2023 auf nur wenige Renntage, wobei im September der dritte Platz beim marokkanischen Eintagesrennen Grand Prix Es-Semara (1.2) ein zumindest zufriedenstellendes Saisonfinale war.
Die Freude darüber wurde allerdings durch das verheerende Erdbeben in der Nacht davor getrübt. Da Kitzki und seine Teamkollegen die Rennen 700 Kilometern weiter südlich austrugen, bekamen sie zunächst nichts davon mit und wurden erst nach dem Rennen im Hotel über die Katastrophe informiert. "Das sorgte nach dem großen sportlichen Erfolg (Teamkollege Leo Charrois wurde vor Kitzki Zweiter, d. Red.) natürlich für sehr gemischte Gefühle. Dazu haben sich meine Familie und meine Freunde auch große Sorgen um mich gemacht", sagte Kitzki zu radsport-news.com.
___STEADY_PAYWALL___Weil die anschließende Marokko-Rundfahrt (2.2) zwei Wochen später durch das Erdbebengebiet geführt hätte, wurde dieses Rennen abgesagt, so dass Kitzki und seine Teamkollegen, die vor allem wegen der Rundfahrt angereist waren, wieder die Heimreise antreten mussten.
Louis Kitzki (Embrace The World) bei der polnischen Tour of Malopolska, die Highlight und Debakel zugleich war. | Foto: Team Embrace The World
Dabei hatte Kitzkis Saison bereits verspätet begonnen. Wegen der Abiturprüfungen bezog der 19-Jährige im Frühjahr kein Trainingslager und ließ auch die Algerien-Rundfahrt (2.2) aus. Sein erstes größeres Rennen war in Polen die Tour of Malopolska (2.2), bei der er gleich im Prolog mit Rang 22 überzeugte.
"Ein solch gutes Ergebnis hätte ich nicht erwartet, da mir solch kurze Belastungen nicht sonderlich liegen", meinte Kitzki. Die Rundfahrt entwickelte sich für den Norddeutschen dann aber zum "Highlight und Debakel zugleich". Für die hügelige 1. Etappe hatte er sich viel vorgenommen, doch an einer steilen Rampe im Finale musste Kitzki die Konkurrenz ziehen lassen. Am Tag darauf wurde er 20 Kilometer vor dem Ziel durch einen Defekt zurückgeworfen. "Da fing der ganze Malopolska-Spaß so richtig an", spielte Kitzki darauf an, dass er erst mit deutlicher Verspätung vom neutralen Materialwagen ein Laufrad bekam, bei dem allerdings die Scheibe nicht passte. "So bin ich mit angezogener Handbremse ins Ziel gefahren und habe fast vier Minuten verloren. Da war ich schon ein bisschen gebrochen", erzählte er.
Doch es kam noch heftiger. Als es 50 Kilometer vor dem Ziel der 3. und letzten Etappe in die Verpflegungszone ging, hielt sich Kitzki bewusst etwas weiter hinten auf, damit die Betreuer alle Embrace-Fahrer leichter mit Flaschen versorgen konnten. Dabei kamen vor ihm drei Mann zu Fall, Kitzki konnte nicht mehr bremsten und brach sich beim Sturz zwei Knochen in der Hand. Er fuhr das Rennen noch zu Ende, musste dann aber acht Wochen pausieren und verpasste dadurch die Deutschen Meisterschaften, für die er sich vor allem im Zeitfahren viel vorgenommen hatte.
Louis Kitzki (Embrace The World) beim 3Rides Gravel | Foto: Team Embrace The World
Kaum wieder im Training, folgte der nächste Rückschlag. "Nach zwei Wochen Training bin ich richtig heftig krank geworden und habe mich drei Wochen mit einer Bronchitis rumgeplagt", so Kitzki, dem so nur 20 Tage blieben, um sich auf die Rennen in Marokko vorzubereiten. Dies reichte, um in gute Form zu kommen, was er mit einem dritten und einem achten Platz unterstrich. Trotz des versöhnlichen Endes sprach Kitzki allerdings von einer nur "halbwegs durchschnittlichen Saison."
Er wollte sich nämlich mit guten Resultaten für ein Kontinental-Team empfehlen. "Das hat aber nicht funktioniert, die Ergebnisse reichten einfach nicht aus", sagte er. Deshalb wird es 2024 wohl im Trikot von Embrace the World weitergehen.
Ganz aufgegeben hat Kitzki seine Ambitionen allerdings nicht. "Ich trainiere noch für die Zwift Academy. Wenn man dort gewinnt, kann man bei Alpecin - Deceuninck einen Vertrag beim Development-Team bekommen“, sagte er. Sollte auch das nicht gelingen, will Kitzki mit einem Studium beginnen. "Dann muss ich schauen, wie es mit dem Radsport weitergeht", sagte er. Die kommende Saison will er aber nochmals nutzen, um gute Ergebnisse einzufahren und damit höherklassige Teams auf sich aufmerksam zu machen.
Data powered by FirstCycling.com
(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P
06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-
05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no
04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d
03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu
02.01.2024Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt(rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Sch
01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass
31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel(rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic
30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un
29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit
28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ
28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli
(rsn) – Katie Archibald ist die Königin der Track Champions League. 2021 und 2023 gewann sie jeweils souverän den Titel in der Endurance League und auch 2022 wäre das wohl gelungen, wenn sie dama
22.11.2024Spiegel will “versuchen, ´die Großen´ etwas zu ärgern“(rsn) – Luca Spiegel wird am Samstag sein Debüt in der Track Champions League geben. Der 20-jährige U23-Europameister im Sprint will auf der Bahn, auf der er im Sommer zu den jüngsten Olympia-Sta
22.11.2024Olympia-Reservistin Pröpster: Gelingt bei TCL der nächste Schritt?(rsn) – Mit drei Rennsiegen, dem zwischenzeitlichen Tragen des Führungstrikots und schließlich Gesamtrang zwei in der Sprint League hat Alessa-Catriona Pröpster bei der Track Champions League 202
22.11.2024Eschborn-Frankfurt-Sieger van Gils: “Ich würde lieber gehen“(rsn) – Maxim van Gils (Lotto - Dstny) scheint entschlossen, sein Team trotz eines noch bis Ende 2026 gültigen Vertrags so schnell wie möglich verlassen zu wollen. Wie er im Gespräch mit mehreren
22.11.2024Gall: Tour of the Alps “absoluter Fokus“ der ersten Saisonhälfte(rsn) – Felix Gall bestritt 2022 seine bisher letzte Tour of the Alps. In seinem damals ersten Jahr im Trikot von Decathlon – AG2R La Mondiale beendete der Österreicher nach vier Top-Ten-Etappenp
22.11.2024Tour of the Alps auch 2025 ein Kletterfestival mit kurzen Wegen(rsn) - Fünf Etappen, 739 Kilometer und 14.700 Höhenmeter: Das sind die Eckdaten der Tour of the Alps 2025. Die 48. Ausgabe des grenzüberschreitenden Etappenrennens findet vom 21. bis 25. April 202
22.11.2024Tour Colombia wegen finanzieller Probleme erneut in Gefahr(rsn) – Nachdem sie bereits in den Jahren 2022 und 2023 aufgrund von finanziellen Problemen ausgefallen war, scheint die Tour Colombia (2.1) erneut zu wackeln. Wie die Zeitung El Tiempo berichtete,
22.11.2024Geht Vingegaard 2025 das Giro-Tour-Double an?(rsn) – Schon seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, wonach Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) Interesse am Giro d´Italia 2025 zeigen würde. In einem Interview mit dem dänischen TV 2 äuß
22.11.2024Track Champions League: Format, Kalender, Punktesystem(rsn) – Nach Olympia in Paris im Sommer und den Weltmeisterschaften im Oktober im dänischen Ballerup endet das internationale Bahnjahr an den kommenden drei Wochenenden mit der Track Champions Leag
22.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
21.11.2024Tarling will Fokus auf Klassiker legen(rsn) – Wenn Josh Tarling (Ineos Grenadiers) erfolgreich ist, dann im Zeitfahren. Als der heute 20-Jährige vor zwei Jahren den Sprung von den Junioren direkt zu den Profis machte, überzeugte der B
21.11.2024Tour de Suisse und Tour of Austria wollen GPS-Tracking einsetzen(rsn) – Die tödlichen Unfälle von Gino Mäder, André Drege und Muriel Furrer in den vergangenen 17 Monaten werden zumindest bei Rundfahrten in der DACH-Region, also in Deutschland, Österreich un