Nieuwenhuis und Orts mit persönlichen Bestleistungen

Iserbyt behält im Morast von Niel weiße Superprestige-Weste

Von Kevin Kempf

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Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) hat die Superprestige in Niel gewonnen. | Foto: Cor Vos

11.11.2023  |  (rsn) – In der Superprestige-Serie läuft es weiter perfekt für Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal). Der Belgier gewann auch das dritte Rennen der Serie und ließ beim Jaarmarktcross in Niel in der Schlussrunde dem Niederländer Joris Nieuwenhuis (Baloise – Trek Lions) keine Chance. Dritter wurde der Spanische Meister Felipe Orts (Burgos – BH) vor dem belgischen Duo Laurens Sweeck und Toon Vandebosch (beide Crelan – Corendon).

In Niel fand Iserbyt keinen Kurs nach seinem Geschmack vor, trotzdem ließ er die Konkurrenz hinter sich. “Es war schwer, aber ich hatte ein sehr gutes Gefühl auf dem Rad. Joris war auch superstark In der vorletzten Runde wollte ich etwas probieren, aber da habe ich noch zwei Fehler gemacht“, blickte der 26-Jährige auf das spannende Duell mit Nieuwenhuis zurück.

Die beiden lieferten sich einen packenden Zweikampf, bei dem jeder seine bevorzugten Passagen hatte. “Im Morast war ich zu meiner eigenen Überraschung stärker als er, denke ich. In den Laufpassagen bergauf war er besser. Da hat mir eine Stufe gefehlt, die waren etwas zu hoch für meine Körpergröße“, so der klein gewachsene Iserbyt nach seinem dritten Saisonsieg.

Nieuwenhuis: “Im Finale ist Eli einfach ein Killer"

Nieuwenhuis landete beim Weltcup in Zolder 2018 auf Platz drei, mit seinem zweiten Rang verbesserte er seine beste Platzierung in einem Cross der großen drei Serien. “Meine Saison war bisher sehr wechselhaft. Es geht gut, dann wieder nicht. Bevor die Saison begann, hatte ich ein sehr hohes Niveau, aber durch verschiedene Umstände lief es in den letzten Wochen nicht gut. Ich freue mich, dass es heute endlich geklappt hat“, meinte der 27-Jährige, der keine Erklärung für seine verbesserte Form hatte. Gegen Iserbyt reichte es trotzdem nicht ganz. “Ich kann lange ein hohes Tempo fahren, aber ich bin nicht so spritzig. Und Eli ist dann im Finale einfach ein Killer“, so Nieuwenhuis.

Für Orts war es sogar das erste Podium in einer der großen Serien. Dabei hatte der 28-Jährige sogar noch Pech. “Im Mittelteil des Rennens hatte ich zwei Platten. Im letzten Teil hatte ich aber ein sehr gutes Gefühl“, sagte Orts im Ziel-Interview. “Ich bevorzuge schwere und langsame Kurse. Eigentlich mag ich es aber noch etwas technischer als heute, aber wenn die Beine gut sind, ist eigentlich jeder Parcours perfekt für mich“, fügte er an.

Der Schweizer Kevin Kuhn (Circus – Reuz – Technord) wurde Zehnter. Silas Kuschla (Stevens), einer von zwei deutschen Startern, wurde in der fünften Runde auf Position 33 liegend aus dem Rennen genommen. Er kam eine Runde weiter als sein Teamkollege Luca Harter, der auf Position 37 gewertet wurde.

Im Gesamtklassement baute Iserbyt seinen Vorsprung von drei auf 14 Zähler aus. Seine direkten Konkurrenten Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Bingoal) und Lars van der Haar (Baloise – Trek Lions) patzten und gaben das Rennen auf. Neuer Zweiter ist Sweeck. Der Tagesneunte Gerben Kuypers (Circus – Reuz – Technord) rückte auf Platz drei vor.

So lief die Superprestige in Niel:

Weil der an zweiter Position fahrende van der Haar in einer Pfütze stürzte, setzte sich Iserbyt nach fünf Minuten etwas von seinem Konkurrenten ab. Dafür schloss Nieuwenhuis auf und ließ den Belgier an einem matschigen Hügel auf einer improvisierten Treppe hinter sich. Doch Iserbyt fuhr wieder zum ehemaligen U23-Weltmeister vor und bei der ersten Zielpassage lag das Duo zwölf Sekunden vor dem noch recht großen Feld, aus dem sich nun Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) und Orts absetzten.

Der Spanier strauchelte aber im Morast und verlor dadurch wenig später den Anschluss an seinen Begleiter, der seinerseits zum Spitzenduo aufschloss. Doch dann stürzte auch Sweeck im Schlamm, wodurch er bei der zweiten Zielpassage 13 Sekunden zurück lag. Kuypers hatte seinen Diesel aufgewärmt und folgte nun knapp hinter Orts auf dem fünften Rang.

In der dritten von sieben Runden übernahm Iserbyt erstmals die Spitze. Nieuwenhuis konterte jedoch und setzte den Flamen in der Folge mit seinem gleichmäßig hohen Tempo von der Spitze weg unter Druck. Doch Iserbyt konnte seinen Rückstand jeweils schnell wieder wettmachen. Während Vanthourenhout das Rennen aufgab, kugelte sich van der Haar die Schulter aus, als er sein Rad schultern wollte. Er renkte sich kurzentschlossen das Gelenk mit Hilfe seines Arbeitsgeräts schnell wieder ein und setzte das Rennen fort.

In der Materialzone unterlief Nieuwenhuis entscheidender Fehler

Eingangs der fünften Runde hatte das Spitzenduo seinen Vorsprung auf 14 Sekunden ausgebaut. Nun diktierte erstmals Iserbyt das Geschehen, doch Nieuwenhuis erhöhte den Druck seinerseits gegen Ende der Runde. Bei der nächsten Zielpassage war Sweeck auf 26 Sekunden zurückgefallen und musste sich gegen Orts wehren, der ihm langsam näher kam. Dahinter stritten sich inzwischen Kuypers, Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck), Toon Vandebosch (Crelan – Corendon) und Cameron Mason (Cyclocross Reds) um den fünften Platz.

Orts holte Sweeck schließlich ein und ließ ihn schnell hinter sich. Auch vorn änderte sich das Szenario, denn Nieuwenhuis setzte sich von seinem Konkurrenten ab. Diesmal konnte Iserbyt seinen Rückstand zunächst nicht wieder wettmachen, doch nach einer schlechten Fahrt durch eine Schlammpassage verspielte der Führende seinen Vorsprung von rund fünf Sekunden.

Zu Beginn der Schlussrunde unterlief Nieuwenhuis beim Radwechsel in der Materialzone ein weiterer Fehler, wodurch Iserbyt fünf Sekunden gutmachen konnte. Er erhöhte sogar noch die Schlagzahl und setzte sich weiter von seinem Verfolger ab, um sich letztlich einen souveränen Sieg zu holen. Hinter Nieuwenhuis sicherte sich Orts den letzten freien Podiumsplatz. Vandebosch hatte sich derweil von seiner Gruppe gelöst und bedrängte nun seinen Teamkollegen Sweeck. Vorbeifahren konnte oder durfte er an seinem Kapitän aber nicht mehr.

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