Nach Krankheit in China nicht fit genug für letzten Sieg

Bennett verabschiedet sich sang- und klanglos von Bora - hansgrohe

Von Felix Mattis

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Sam Bennett (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

17.10.2023  |  (rsn) – Sam Bennett hat mit der Schlussetappe der Tour of Guangxi in China seinen letzten Renntag im Trikot von Bora – hansgrohe hinter sich gebracht und gleichzeitig auch Abschied von seinem langjährigen Wegbegleiter Shane Archbold genommen, der nach dieser Saison vom Radprofi zum Sportlichen Leiter bei den Raublingern werden wird.

Bennett selbst aber fährt 2024 nicht mehr für die Mannschaft von Manager Ralph Denk. Er wollte gegenüber cyclingnews.com vor Ort in China zwar nicht bestätigen, wo er für die kommende Saison unterschriebenm hat, sehr wohl aber, dass er das Team wechseln wird – und das war in den vergangenen Monaten ohnehin kein Geheimnis mehr. Aus der Radsport-Gerüchteküche ist zu vernehmen, der 33-Jährige habe bei AG2R – Citroen unterschrieben.

„Ich denke ich stecke fest. Also braucht es wahrscheinlich Veränderung und ich freue mich wirklich auf nächste Saison“, sagte Bennett nun am Rande der letzten WorldTour-Rundfahrt der Saison, bei der er nicht den erhofften letzten Sieg im Bora-Trikot einfahren konnte.

Zwar wurde Bennett auf der 1. Etappe noch starker Dritter und kam auch tagsdrauf in Quinzhou noch als Sechster über den Zielstrich. Doch auf allen anderen etwas hügeligeren Teilstücken bekam er große Probleme und fuhr nicht mehr unter den besten 100 ins Tagesziel.

“Habe wohl etwas falsche Hoffnung geschöpft“

„Ich habe wohl etwas falsche Hoffnung geschöpft nach den ersten beiden Etappen, weil sie superleicht waren und ich den Windschatten der Anderen nutzen und sehr spät losfahren konnte“, gab Bennett zu. „Aber auf der 3. Etappe wurde ich früh abgehängt, kam etwa vier Mal zurück, bevor ich dann endgültig abgehängt war. Ich litt und war müde und dann so richtig müde am Tag danach. Ich habe in den letzten Monaten einfach wegen Krankheiten zu viel Zeit ohne Rad verbracht.“

Bennett war zwar mit einem Sieg auf der 1. Etappe der Vuelta a San Juan verheißungsvoll in die Saison 2023 gestartet, verpasste einen zweiten Saisonerfolg in der ersten Jahreshälfte danach aber immer wieder knapp – und ausgerechnet am Ende des Frühjahrs schien die Form völlig zu fehlen. Er wurde, genau wie schon 2022, nicht zur Tour de France mitgenommen und antwortete auf die Ausbootung dann zwar am ersten Renntag nach der Nichtnominierung zwar direkt wieder mit einem Sieg auf der 1. Etappe der Sibiu Tour (2.1) in Rumänien, doch ein starker Sommer folgte trotzdem nicht.

Bei der Polen-Rundfahrt (2.UWT) kam er Ende Juli nicht über einen vierten Etappenrang hinaus, bei den Cyclassics in Hamburg gab er auf und im Massensprint der Deutschland Tour (2.Pro) in Bremen wurde er nur Neunter. Eine Woche später fuhr er einen dritten Rang auf der 1. Etappe der Tour of Britain (2.Pro) ein, doch am Ende gab er die Woche in Großbritannien krank auf. Zehn Tage lang sei er „richtig krank“ gewesen, erzählte er nun. „Da habe ich viel Zeit verloren, und als ich danach wieder trainieren wollte, war ich einfach leer“, so Bennett.

“Das sind nicht die 1.500 oder 1.600 Watt, die ich gewohnt bin“

„Ich glaube es wäre besser für mich gewesen, nicht nach China zu reisen. Aber ich wollte mich bei Bora – hansgrohe gut verabschieden und außerdem ist es Shane Archbolds letztes Rennen. Außerdem war ich hier noch nicht“, erklärte der Ire, weshalb er zur Tour of Guangxi gekommen war, obwohl die Form fehlte. „Es wäre besser gewesen, die Saison früher abzubrechen und dann einen langen Winter zu haben, um wieder aufzubauen.“

Nach eigener Aussage sei er in China mit einer Spitzenleistung von 1.200 Watt gesprintet und damit deutlich unter seinen normalen Werten geblieben. „Ich muss meinen Motor etwas besser aufbauen, um frischer ins Finale zu kommen und da dann wieder 200 oder 300 Watt mehr zu treten, wie ich es schon mal konnte. Ich sprinte momentan nur mit 1.200 Watt. Das sind nicht die 1.500 oder 1.600, die ich gewohnt bin“, sagte er und gab sich zuversichtlich, dass er das über den kommenden Winter wieder hinbekomme und man ihn dann in neuen Farben 2024 wieder erfolgreicher sehen werde.

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