Cro Race: Sheffield geschlagen, aber jetzt in Rot

Mohoric holt sich seinen Tagessieg auf der Königsetappe

Von Felix Mattis

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Matej Mohoric (Bahrain Victorious) jubelt über seinen Sieg auf der 4. Etappe des Cro Race. | Foto: Cor Vos

29.09.2023  |  (rsn) – Matej Mohoric (Bahrain Victorious) hat sich in Labin den Sieg auf der 4. Etappe des 8. Cro Race (1.1) gesichert. Der slowenische Titelverteidiger der in diesem Jahr sechstägigen Rundfahrt setzte sich im steilen Bergaufsprint auf sanftem Kopfsteinpflaster vor dem US-Amerikaner Magnus Sheffield (Ineos Grenadiers) und dem Venezuelaner Orluis Aular (Caja Rural – Seguros RGA) durch. Etappenvierter wurde Sheffields Teamkollege Ethan Hayter, für den der Mann im Weißen Trikot des besten Jungprofis eigentlich auf den letzten 400 Metern den Sprint angefahren hatte.

Doch als Mohoric dann 150 Meter vor Schluss den Sprint eröffnete, konnte Hayter nicht folgen und nur Sheffield blieb auf Tuchfühlung. Der 21-Jährige verpasste zwar den Etappensieg, übernahm aber das Rote Trikot des Gesamtführenden beim Cro Race.

Sheffield führt nach der Königsetappe auf der Halbinsel Istrien mit nun einer Sekunde Vorsprung vor Aular die Gesamtwertung an. Hayter ist mit vier Sekunden Rückstand Gesamtdritter, Vortagessieger Nicolo Parisini (Q36.5 / + 0:05) folgt auf Rang vier vor Matthew Dinham (DSM – firmenich / + 0:08).

Mohoric liegt in der Gesamtwertung 1:02 Minuten hinter Sheffield zurück. Der Titelverteidger war bereits auf der 1. Etappe gestürzt und hatte dort 48 Sekunden eingebüßt. Hinzu kamen 20 Sekunden Zeitstrafe, weil er beim Versuch, zurück zum Peloton zu kommen, zu lange hinter dem Teamfahrzeug gefahren war.

Dinhams im Roten Trikot in die 4. Etappe gestarteter DSM-Teamkollege Tobias Lund Andresen verlor früh den Anschluss ans Peloton und büßte mehrere Minuten ein. Trotzdem verteidigte der Däne die Führung in der Punktewertung und damit das Blaue Trikot.

Das Grüne Trikot des besten Bergfahrers übernahm der Norweger Jonas Abrahamsen (Uno-X). Er hat 28 Punkte auf dem Konto und liegt damit einen Zähler vor dem Tschechen Michal Schuran (ATT Investments) und fünf vor dem Deutschen Jonas Rapp (Hrinkow Advarics). Die Nachwuchswertung führt natürlich weiterhin der neue Gesamtführende Sheffield an, das Weiße Trikot wird am Samstag stellvertretend der Slowene Gal Glivar (Adria Mobil / + 0:08) tragen.

So lief die 4. Etappe des Cro Race:

Nach dem Startschuss auf der Insel Krk attackierte zunächst der Australier Dylan Hopkins (Ljublkana Gusto Santic) vergebens, bevor sich dann ein Ausreißer-Trio mit Jonas Abrahamsen (Uno-X), Mirco Maestri (Eolo – Kometa) und Michal Schuran (ATT Investments) bildete. Sie machten die ersten beiden Zwischensprints unter sich aus, bevor nach rund 100 Kilometern in der Steigung zum Ehrenkategorie-Bergpreis von Poklon (13,3 km bei 5,7 %) Abrahamsen seine Begleiter stehen ließ.

Der Norweger sicherte sich die Bergpunkte, doch auch im Hauptfeld wurde am Berg bereits durch Jayco – AlUla Vollgas gefahren und so waren alle Ausreißer bald nach dem höchsten Berg des Tages wieder gestellt – und das Peloton wurde immer kleiner.

Andresen fällt früh zurück und verliert viel Zeit

Unter anderem fiel auch der Gesamtführende Tobias Lund Andresen (DSM – firmenich) früh zurück und weil das Tempo an der Spitze nicht mehr gedrosselt wurde, musste sich der Däne von seinem Roten Trikot bald verabschieden. Als Ethan Hayter (Ineos Grenadiers) 52 Kilometer vor dem Ziel den letzten Zwischensprint gewann und sich dort drei Bonussekunden sicherte, lag Andresen bereits mehr als fünf Minuten zurück.

In Lindar sicherte sich kurz darauf Jonas Rapp (Hrinkow Advarics) vor Abrahamsen die drei Punkte am Bergpreis der 3. Kategorie aus dem nur noch rund 70 Mann starken Feld heraus, in dem weiterhin Jayco – AlUla und Uno-X das Tempo bestimmten. An der Rennsituation änderte sich bis in die letzten 15 Kilometer hinein nichts.

Jayco investiert viel, wird aber nicht belohnt

Im 5,7 Kilometer langen und 4,7 Prozent steilen Kategorie-2-Anstieg zum Bergpreis und der ersten Zielpassage in Labin drückte Jayco – AlUla dann noch einmal richtig aufs Tempo und sorgte dafür, dass das Feld immer kleiner wurde. Auf den gepflasterten letzten 450 Metern hinauf zur Zielpassage erhöhte dann Eddie Dunbar die Schlagzahl, doch es ging trotzdem mit noch immer knapp 40 Mann auf die 10,5 Kilometer lange, wellige Schlussrunde.

Dort kam es zu keiner Attacke mehr, bis die ansteigenden zwei Schlusskilometer erreicht wurden. Luke Plapp führte das Rennen für Ineos Grenadiers auf den Schlusskilometer sowie schießlich auf die letzten 450 gepflasterten Meter. Magnus Sheffield zog dort dann weiter durch, bis 150 Meter vor Schluss Mohoric Vollgas gab. Der Slowene setzte sich an die Spitze, doch anstatt dass Ethan Hayter von Sheffields Hinterrad mitzog, war es nur der zuvor Tempo gefahrene US-Amerikaner selbst, der an Mohoric bis zur Linie dran bleiben konnte – aber eben auch nur dran bleiben, nicht mehr vorbeifahren. Dunbar, dessen Team den ganzen Tag das Feld angeführt hatte, am nicht über Rang zehn hinaus.

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