Zwei Jahre und neun Monate

Kindesmissbrauch: Ex-Olympiasieger Braun zu Haftstrafe verurteilt

Foto zu dem Text "Kindesmissbrauch: Ex-Olympiasieger Braun zu Haftstrafe verurteilt"
Gregor Braun beim im Rahmen der Rudi-Altig-Gedächtnistour in Sinsheim im vergangenen Jahr. | Foto: Roth Foto

29.06.2023  |  (rsn) – Der ehemalige Bahn-Olympiasieger Gregor Braun muss ins Gefängnis. Das Landgericht Tübingen hat den 67-Jährigen und seine Ex-Geliebte wegen Kindesmissbrauchs zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Braun geht für zwei Jahre und neun Monate hinter Gitter, seine ehemalige Partnerin für drei Jahre und neun Monate.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Beiden von September 2013 bis März 2018 regelmäßig die Tochter der Frau gezwungen haben, das Paar bei sexuellen Handlungen zu filmen. Das Mädchen war anfangs sechs Jahre alt, mit 14 erstattete sie vor rund zwei Jahren schließlich Anzeige.

"Während die Mutter des Kindes ein Teilgeständnis ablegte und sich bei der Tochter entschuldigte, wies Braun die Vorwürfe bis zuletzt zurück. Er habe nicht verlangt und nicht gewollt, dass das Mädchen dabei sei, erklärte er. “Das Gericht sah das nach Abschluss der Beweisaufnahme am Mittwoch anders", schreibt der SWR zu dem Fall.

Dem Urteil nach hat die aus dem Kreis Calw südlich von Pforzheim stammende Mutter auch Aufnahmen des Intimbereichs des Kindes in Brauns Auftrag angefertigt. Deshalb fällt wohl auch ihre Strafe höher aus als die des zweimaligen Olympiasiegers von 1976.

Den Zeugenaussagen vor Gericht nach - zu den Zeugen gehörte auch der Kriminalhauptkommissar, der das betroffene Mädchen und dessen Mutter befragt hatte - gab die Mutter in den Verhören an, für Sex Geld von Braun bekommen zu haben – und das sei mehr gewesen, wenn die Tochter anwesend war. Deshalb habe die Mutter die Anwesenheit der Tochter auch angeboten.

Braun war in den 1970er und 1980er Jahren Radprofi und beendete 1989 seine Karriere. 1976 gewann er Olympia-Gold in Montreal in der Einer- und der Mannschaftsverfolgung und war Sportler des Jahres. 1975 war er Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung, 1977 und 1978 in der Einerverfolgung. Auf der Straße gewann Braun dreimal den Deutschen Meistertitel (1978, 1980 und 1983) sowie 1978 Rund um den Henninger Turm, 1980 die Deutschland Tour und 1983 eine Etappe des Giro d'Italia. 1978 wurde er außerdem Dritter der Flandern-Rundfahrt und 1982 Dritter bei Paris-Roubaix.

Noch in den letzten Jahren trat Braun bei diversen Charity-Veranstaltungen des Radsports in Deutschland auf, wie beispielsweise der Rudi-Altig-Gedächtnistour rund um das Technik Museum Sinsheim. Auch bei den Deutschen Straßenmeisterschaften 2022 im Sauerland war er noch zu Gast. 2007 rief er den bis heute bestehenden Lila Logistik Charity Bike Cup ins Leben, dessen Erlöse Kinderhilfsprojekten zugute kommen.

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