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25.05.2023 | (rsn) - Geraint Thomas bemüht sich, den Giro so langweilig wie möglich zu machen. Selbst muss er noch etwas Spektakelgeschichte bei mythischen Anstiegen nachholen.
Es war ein sehr ruhiger Tag im mobilen Büro, den Geraint Thomas auf der 17. Etappe des Giro d’Italia erlebte. Aber wer das Führungstrikot einer Grand Tour trägt, kann gewöhnlicherweise gar nicht genug Langeweile haben. Denn das bedeutet, Kraft sparen zu können und auch den eigenen Helfern mal einen Tag mehr Luft zum Durchatmen zu gewähren. ___STEADY_PAYWALL___
Ziemlich entspannt kam Thomas entsprechend auch beim obligatorischen Pressetermin nach Zieleinlauf daher. Er betonte noch einmal, dass jeder Tag wichtig ist und auf jede Etappe etwas Unerwartetes passieren könne. Im Roadbook des Giro hatte er sich dann auch schon bis Etappe 19 vorgearbeitet. “Ja, Freitag ist die Königsetappe“, sagte er. Ganz so tief scheint er sich mit den Drei Zinnen von Lavaredo aber nicht beschäftigt zu haben. Auf die Frage eines italienischen Journalisten, ob ihm die Heldentaten von Vincenzo Nibali oder Eddy Merckx dort geläufig seien, musste er passen. Er fragte sogar mehrfach nach, ob der Anstieg vom Freitag gemeint sei. Als guter Patron, der er bei diesem Giro ja sein will, versprach er immerhin noch, sich auf Youtube die schönsten Szenen anzugucken.
Aber vor Freitag kommt der Donnerstag, und da hat Thomas Geburtstag. 37 Jahre alt wird er. “Und natürlich wäre es schön, die Etappe dann auch zu gewinnen“, hatte er noch am Ruhetag verkündet.
Geraint Thomas wird am Donnerstag 37 Jahre alt und könnte somit drei Tage später zum ältesten Giro-Sieger in der Geschichte werden. Wenn er es denn weiterhin schafft, die Konkurrenz einzulullen. | Foto: Cor Vos
Aufgegeben hat er den Plan sicher nicht. Auf die Frage, ob er die kommenden Tage eher abwartend oder eher angriffslustig angehen werde, wählte er den rhetorischen Mittelweg. “Wenn sich eine Gelegenheit ergibt, werden wir sie nutzen“, meinte er. Und präzisierte gleich: “Natürlich nur auf die richtige Art und Weise. Wir werden uns nicht hinreißen lassen, sondern als eine geschlossene Abteilung fahren, wie wir das gewohnt sind, und einen Plan haben und daran festhalten.“ Sklavisch am Plan festhalten will sich Thomas dann allerdings auch wieder nicht. “Wir müssen auch fähig sein, uns an die Straße anzupassen, denn in diesem Rennen kann so viel passieren.“
Das ist schlau, das ist clever, das ist weise. Wer es böse mit dem Oldie meint, kann in ihm aber auch eine Paradegestalt des Opportunisten sehen: Chancen ergreifen, wenn sie da sind, aber bloß nicht zuviel riskieren, um die Chancen erst zu ermöglichen.
Da darf man dankbar sein, dass es noch wenigstens einen munteren Burschen im Peloton gibt: Joao Almeida. Den Portugiesen schätzt Thomas mittlerweile offensichtlich als die ernsthafteste Bedrohung ein. Er sitzt ihm ja auch am dichtesten auf dem Pelz. Und interessant war dann, wie er das Duell zwischen Alt und Jung, zwischen Erfahrung und Ungestüm, zwischen vielen Siegen in der Vergangenheit und – mutmaßlich – vielen in der Zukunft sieht: “Ich habe Erfahrung mit den Grand Tours, und das gibt mir Selbstvertrauen. Und auch das Team weiß, was zu tun ist, wie man das Tempo regulieren muss über drei Wochen. Diese Erfahrung habe ich in all den Jahren gesammelt. Das ist der positive Aspekt. Auf der anderen Seite hat ein junger Bursche wie Joao nichts zu verlieren. Er hat noch viele gute Jahre vor sich. Und er kann auch einfach schauen, was passiert. Beides hat positive wie negative Aspekte.“
Gemeinsam mit Joao Almeida (UAE Team Emirates) distanzierte Geraint Thomas (Ineos Grandiers) am Monte Bondone Primoz Roglic (Jumbo - Visma, hinten) um 25 Sekunden. | Foto: Cor Vos
Das ist natürlich alles richtig, was er sagt. Und jedem Wort kann man zustimmen. Es drängt sich aber der Verdacht auf, dass Thomas so redet, wie er fährt, und fährt, wie er redet: Beides sind schlau eingesetzte Instrumente, um die anderen zum Einschlafen zu bringen. Und wenn sie dann sediert sind, ist er da, der Rennopa Geraint Thomas, der der älteste Giro-Sieger aller Zeiten werden kann. Das ist der Plan der Pläne.
An Almeida, und auch Roglic, liegt es, sich nicht einlullen zu lassen. Man kann es auch nur für alle Zuschauer hoffen, dass sie sich rechtzeitig den Sand aus den Augen reiben. Denn geht Thomas‘ Strategie auf, dann wird dieser Giro vor allem zum Sandmännchen-Hit.
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