16. Giro-Etappe mit 5.200 Höhenmetern

Denk zur Bora-Taktik: “Ganz einfach - Lennard muss dranbleiben“

Von Matthias Seng

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Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

23.05.2023  |  (rsn) – Nach dem zweiten Ruhetag des Giro d’Italia (2.UWT) werden die noch 129 im Rennen verblieben Fahrer auf eine Bergetappe geschickt, die es in sich hat: Auf den 203 Kilometern von Sabbio Chiese zum Monte Bondone müssen vier schwere Berge sowie der fast 23 Kilometer lange Schlussanstieg zum Ziel auf 1.542 Metern Höhe bewältigt werden. Insgesamt kommen so mehr als 5.200 Höhenmeter zusammen.

Dennoch – oder besser: gerade deshalb – erwartet Ralph Denk “ein relativ defensives Rennen der Giro-Favoriten“, wie der Team-Manager von Bora – hansgrohe am Start radsport-news.com erzählte. “Es wird eine größere Gruppe geben, die um den Tagessieg kämpfen wird. Und dahinter wird es ein eigenes Rennen mit der Gruppe der Favoriten geben“, lautete die Prognose des Raublingers, dessen Kapitän Lennard Kämna im Gesamtklassement den aussichtsreichen siebten Platz belegt.

Für den Deutschen Zeitfahrmeister wird es nach Denks Worten keine großen taktischen Herausforderungen geben. “Das ist heute eine relativ einfache Taktik. Lennard muss versuchen, an den Favoriten dranzubleiben“, sagte Denk, der zuversichtlich anfügte: “Wir kennen alle Berge, weil wir ja nicht weit weg sind von unserer Raublinger Heimat und auch diesbezüglich sind wir gut aufgestellt. Zum Schluss heißt es aber für Lennard: dranbleiben.“

Zwar rechnete Sportdirektor Enrico Gasparotto durchaus mit “Action von den großen Teams". Die Konstellation sah der Schweizer aber ganz ähnlich wie sein Chef: “Ich erwarte zwei Rennen: eines um den Etappensieg und eines um das Gesamtklassement. Aber die entscheidenden Dinge werden am Schlussanstieg nach Bondone passieren“, so Gasparotto zu radsport-news.com. Dabei wird diesmal zumindest das Wetter mitspielen, denn für die Etappe sind sommerliche Temperaturen und Sonnenschein gemeldet. Dennoch betonte auch Gasparotto die Schwere der Aufgabe: “Heute haben wir eine Etappe mit mehr als 5.000 Höhenmetern, es wird also richtig hart.“

Im Kampf um das Rosa Trikot sah Gasparotto den aktuellen Gesamtzweiten Primoz Roglic (Jumbo – Visma) in aussichtsreichster Position. “Roglic wirkt sehr stark und hat ein gutes Team, er ist mein Favorit“, sagte der zweimalige Gewinner des Amstel Gold Race.

Seinem Kapitän Kämna traute der 41-Jährige auch eine Verbesserung seiner bisherigen Platzierung zu. “Wenn Lenny (bei den Favoriten, d. Red.) dabei bleibt, können wir sogar vom Podium träumen, das wäre etwas Großes, vor allem natürlich für Lenny selbst.“ Und wie um dem 26-Jährigen Mut zu machen, fügte Gasparotto an: “Von jetzt an geht es mehr um Konstanz und Stabilität und weniger um Wattzahlen.

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