Die Stimmen zur 12. Etappe des Giro d’Italia

Konrad: “Habe mit dem Gedanken ans Rosa Trikot gespielt“

Foto zu dem Text "Konrad: “Habe mit dem Gedanken ans Rosa Trikot gespielt“"
Patrick Konrad (Bora - hansgrohe)| Foto: Cor Vos

18.05.2023  |  (rsn) - Das Profil der 12. Etappe des Giro d’Italia von Bra nach Rivoli war wie gemalt für eine Ausreißergruppe. Und ein Ausreißer gewann. Es war Nico Denz (Bora – hansgrohe), der seinen größten Sieg ausdauernd und so überschäumend feierte wie der Schampus, den er bei der Siegerehrung aus der Flasche sprudeln ließ. Die Simmen zur 12. Etappe des Giro d’Italia:

Nico Denz (Bora - hansgrohe  / Etappensieger): "Es war schwer, in die Fluchtgruppe zu kommen. Dort waren nur Monster um mich, alles tolle Fahrer. Der härteste Moment war dann der letzte Berg. Da habe ich richtig gelitten. Der ursprüngliche Plan war, dass Patrick Konrad und Bob Jungels in die Gruppe gehen sollten. Bob teilte dann aber mit, dass er sich nicht so gut fühle und er für morgen ein paar Kräfte für Lennard (Kämna) sparen wolle. Das war meine Wildcard. Ich hatte mir die Etappe aber vorher schon angesehen. Als ich über den letzten Berg kam, war ich völlig erledigt. Ich dachte mir aber, jetzt kann ich es schaffen. Am kleinen Anstieg attackierten sie nicht. Deshalb habe ich dann beschleunigt."

Patrick Konrad (Bora - hansgrohe / Ausreißer): " Am Anfang musste man  viele Watt treten, um in die Gruppe zu kommen. Als ich es geschafft hatte, habe ich natürlich auch mit dem Gedanken an das Rosa Trikot gespielt, aber der Etappensieg war heute unser oberstes Ziel. Nico war auch in der Gruppe. Damit waren wir zu zweit, was großartig für uns war. So eine große und starke Gruppe habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt - in der aber keiner wirklich fahren wollte. Am Ende kam der Regen und Nico attackierte. Ich ließe eine Lücke mit Mads Pedersen entstehen. Danach kontrollierte ich hinten die Gruppe und schaute, dass der Abstand nach vorne größer und größer wurde. Ich weiß nicht, was wir noch erwarten können. Vor der letzten Woche ist noch viel offen. Wir haben aber schon öfter gezeigt, dass wir aus Krisen und schweren Momenten stärker rauskommen."

Toms Skujins (Trek – Segafredo / Etappenzweiter): "Wir waren von Beginn an eine große Gruppe und aus dieser hätte ich nicht gewinnen können. Deshalb war der Plan, früh etwas zu probieren. Plötzlich hatten wir zu fünft eine Lücke. Danach sind wir so hart wie es ging in den Berg gefahren. Wir versuchten, Nico abzuschütteln, aber er blieb dran und dann hat er den Sprint gewonnen. Aktuell bin ich enttäuscht, es war knapp und ich konnte nichts anderes machen. Ich hätte Nico nur sagen können, er solle nicht sprinten. Zu Beginn wollten wir so viele Punkte für Mads (Pedersen) wie möglich sammeln, das ist uns gelungen. Danke an die Jungs, leider konnte ich nicht mehr abliefern. Ich hatte gute Beine, aber Nico hatte die besseren."

Sebastian Berwick (Israel Premier-Tech / Etappendritter): "Es war knapp, aber ich war weit vom Sieg entfernt. Ich wusste, der letzte Berg ist meine letzte Chance. Aber sie waren zu stark, blieben bei mir. Als die letzte Attacke nicht klappte, wusste ich, dass ich im Sprint nichts machen kann. Ich habe mein Bestes versucht, aber es hat nicht geklappt. Wir werden weiterkämpfen und es morgen wieder probieren. Es fehlt uns nicht viel, wir kommen dem Sieg immer näher."

Geraint Thomas (Ineos - Grenadiers / Rosa Trikot): "Heute war es einfacher als gestern. Der Start war anstrengend, aber die Jungs hatten das Rennen immer unter Kontrolle. Es war wichtig, dass kein gefährlicher Konkurrent unter den Ausreißern war. Das ist uns gelungen. Zudem arbeitet eine große Gruppe nie gut zusammen. Für mich passt alles für morgen. Pavel (Sivakov) ist vorne gefahren, das ist ein gutes Zeichen. Er ist okay und er ist ein Kämpfer. Es ist wichtig, ihn noch an meiner Seite zu haben. Schade natürlich um Tao (Geoghegan Hart), er wäre noch eine gute Spitze neben mir. Es warten noch fünf harte Bergetappen, von daher kann man es nur nehmen, wie es kommt."

Mads Pedersen (Trek – Segafredo / Zweiter in der Punktewertung): "Es war eine wichtige Etappe, um Punkte zu holen. Mit dem zweiten Platz von Tom (Skujins) heute war es okay für uns. Es war auch schön, dass ich meine Kletterbeine gefunden habe. Das Ciclamino (Punktetrikot, d. Red.) war nie weit weg für mich."

Enrico Gasparotto (Bora – hansgrohe / Sportlicher Leiter): “Eigentlich war geplant, dass Bob (Jungels) und Koni (Patrick Konrad) in die Ausreißergruppe gehen sollten, aber Bob sagte, er habe heute nicht die besten Beine und wolle seine Energie sparen, um Lenni (Lennard Kämna) morgen zu unterstützen. Also sahen wir eine Gelegenheit für Nico, sein Glück in der Ausreißergruppe zu versuchen. Am Ende war es eine große Gruppe, und wir hatten Nico und Koni mit dabei. Als sich die Gruppe teilte, nutzte Nico die Gelegenheit schnell aus. Nachdem er es mit seinen Ausreißern über den Anstieg geschafft hatte, wussten wir, dass er eine sehr gute Chance im Sprint haben würde. Und am Ende hat er sich als der Stärkste erwiesen. Er hat sich diesen Sieg wirklich verdient, denn er arbeitet immer unglaublich hart für seine Teamkollegen. Dieser Sieg kommt auch zu einem sehr wichtigen Zeitpunkt für uns hier im Giro und gibt uns viel Motivation für die morgige Bergetappe."

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.05.2024Pogacar nach Giro-Triumph entspannt zur Tour

(rsn) – Die 107. Austragung des Giro d´Italia stand ganz im Zeichen von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). Der Slowene drückte der Rundfahrt vom Start weg seinen Stempel auf, gewann fast ein Drit

23.11.2023Buitrago will erstmals zur Tour und um das Weiße Trikot kämpfen

(rsn) – Nach zwei Giro-Etappensiegen in den beiden vergangenen Jahren hofft Santiago Buitrago (Bahrain Victorious) in der kommenden Saison auf sein Tour-de-France-Debüt. Dann möchte der Kolumbiane

31.07.2023Baudin nach Tramadol-Missbrauch vom Giro disqualifiziert

Neo-Profi Alex Baudin (AG2R - Citroen) ist nachträglich vom Giro d´Italia 2023 ausgeschlossen worden. Das teilte die UCI am Montag mit. Grund dafür ist der Fund des Schmerzmittels Tramadol in den B

04.06.2023ASO plant Corona-Protokoll für die 110. Tour de France

(rsn) – Nachdem beim diesjährigen Giro d’Italia zahlreiche Fahrer wegen Corona-Infektionen ausschieden, werden die Organisatoren der Tour de France laut der französischen Nachrichtenagentur AFP

01.06.2023“Fanboy“ Heßmann zitterte mit Roglic am Monte Lussari

(rsn) – Viel besser hätte das Grand-Tour-Debüt für Michel Heßmann (Jumbo – Visma) nicht laufen können. Während der Deutsche mit einigen Teamkollegen auf dem Monte Lussari wartete, sicherte s

31.05.2023Thomas enttäuscht, “dass ich es nicht vollenden konnte“

(rsn) – Um ganze 14 Sekunden musste sich Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) beim 106. Giro d´Italia Primoz Roglic (Jumbo – Visma) geschlagen geben. Der 33-jährige Slowene nahm dem Briten am vorle

31.05.2023Startet Giro-Sieger Roglic auch bei der Tour de Suisse?

(rsn) – Giro-Sieger Primoz Roglic wurde am Dienstag in Amsterdam von seinem Team Jumbo – Visma mit einer großen Feier geehrt. Die Veranstaltung nutzte der niederländische Fernsehsender NOS, um d

30.05.2023Pinot will nach dem Giro auch die Abschieds-Tour

(rsn) – Nach seiner erfolgreichen Abschiedsvorstellung beim Giro d’Italia, den er auf Rang fünf beendete, will Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) nun auch ein letztes Mal bei der Tour de France sta

29.05.2023Kriegers Giro-Leiden wurden mit Rang fünf in Rom belohnt

(rsn) - Alexander Krieger (Alpecin - Deceuninck) beendete den mit vielen Tiefschlägen verbundene 106. Giro d`Italia mit einem sportlichen Ausrufezeichen. Der Stuttgarter belegte auf der Schlussetappe

29.05.2023Entdeckungen und Überraschungen: Die Geschichten des Giro

(rsn) – Vor dem 106. Giro d’Italia schien die Ausgangsposition klar zu sein: Es würde ein Duell um den Gesamtsieg zwischen Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Primoz Roglic (Jumbo – Vis

29.05.2023Ackermanns Traum vom Sieg beim Giro-Finale endete in der Bande

(rsn) - Vor drei Jahren gewann Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) in Madrid die Schlussetappe der Vuelta a Espana. Das Kunststück wollte der Pfälzer auch beim 106. Giro d’Italia beim Finale in R

28.05.2023Thomas lotst Cavendish in Rom zum letzten Etappensieg

(rsn) – Sieben Sprints hatte der 106. Giro d’Italia und jedes Mal gab es einen anderen Sieger. Beim letzten Akt spurtete Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) in Rom nach 126 Kilometern mit großem Vo

Weitere Radsportnachrichten

21.11.2024Uijtdebroeks denkt über Rallye-Karriere nach

(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad

21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus

(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2

21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert

(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.

21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt

(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be

20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr

(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy

20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven

(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum

(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b

20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“

(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme

20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung

(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine