Movistar beim Giro auf Etappenjagd

Kanter steht bei seinem Comeback in Gavirias Diensten

Von Christoph Adamietz

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Max Kanter (Movistar) | Foto: Cor Vos

04.05.2023  |  (rsn) - Nach fast zweimonatiger Zwangspause kehrt Max Kanter ausgerechnet zur ersten Grand Tour des Jahres ins Feld zurück. Der Sprint- und Klassikerspezialist steht im Movistar-Aufgebot für den am Samstag in Fossacesia Marina beginnenden 106. Giro d‘Italia (2.UWT).

"Ich war leider nach Paris - Nizza an Corona erkrankt und das hatte mich ziemlich aus der Bahn geworfen. Nachdem ich genesen war, hatte ich mich direkt nochmal erkältet und musste dann erstmal wieder das Training langsam steigern", erklärte Kanter gegenüber radsport-news.com, warum er seit dem 12. März kein Rennen mehr bestritten hat.

So verpasste der gebürtige Cottbuser auch die komplette Klassikerkampagne, für die er sich so viel vorgenommen hatte. "Es tat schon sehr weh, während der Klassikersaison zuhause zu sein und die Rennen am Fernseher zu verfolgen. Als Sportler will man dann natürlich lieber an der Startlinie stehen", meinte Kanter.

Nach den Klassikern wurde der 25-Jährige von seinem Team dann aber darüber informiert, dass er sein Comeback bei der Italien-Rundfahrt geben werde. Dabei gehe es nicht nur darum, Rennkilometer zu sammeln, sondern auch wieder eine Grand Tour zu fahren – das letzte Mal ist immerhin schon zwei Jahre her. Im Mai 2021 gab Kanter sein Giro-Debüt und kehrte mit einem achten Etappenplatz als bestes Ergebnis nach Hause zurück.

Ob der 25-Jährige dieses Resultat bei der diesjährigen Austragung wird toppen können, bleibt abzuwarten. Denn in erster Linie wird sich Kanter in den Dienst von Fernando Gaviria stellen. Während der Deutsche nämlich pausieren musste, wurde der Movistar-Neuzugang Zweiter bei Mailand-Turin (1.Pro) und fuhr am Schlusstag der Tour de Romandie (2.UWT) seinen zweiten Saisonsieg ein. Keine Frage also, dass Gaviria ganz klar in den Sprints die Kapitänsrolle übernehmen wird.

"Ich werde eine wichtige Rolle für Gaviria einnehmen und ihn bestmöglich unterstützen. Das wird Priorität Nummer 1 sein", betonte dann auch Kanter. Das bedeute aber nicht, dass er sich ihm bietende Möglichkeiten nicht nutzen werde: "Falls sich irgendwo Chancen anbieten, werde ich aber auch gewisse Freiheiten bekommen."

Wie es nach der langen Rennpause um seine Form bestellt sei, kann Kanter schwer abschätzen. Hilfreich sei aber ein zuletzt absolviertes Höhentraining gewesen. "Ich denke, ich sollte ein solides Grundniveau haben", lautete Kanters Selbsteinschätzung. Seinem Team, das abgesehen von Gaviria, ohne die ganz großen Namen nach Italien reist, traut er dennoch einiges zu. "Wir haben ein sehr ausgeglichenes Aufgebot mit vielen Möglichkeiten. Ich denke, wir können schon um Etappensiege mitkämpfen", sagte er abschließend.

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