RSNplusDie Favoriten des 106. Giro d‘Italia

Wer kann Evenepoels und Roglics Kreise stören?

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Wer kann Evenepoels und Roglics Kreise stören?"
Liefern sich Primoz Roglic (li.) und Remco Evenepoel - wie hier bei der Katalonien-Rundfahrt- auch beim Giro ein Duell bis zum letzten Tag? | Foto: Cor Vos

04.05.2023  |  (rsn) – Mit zwei Top-Favoriten und einer ganzen Reihe weiterer Podiumskandidaten startet der 106. Giro d’Italia (6. – 28. Mai / 2.UWT). Machen Remco Evenepoel und Primoz Roglic den Sieg bei der ersten Grand Tour des Jahres unter sich aus oder kann einer der weiteren Klassementkandidaten im Kampf um das Rosa Trikot ein Wörtchen mitreden? Wir stellen unsere Favoriten der diesjährigen Italien-Rundfahrt vor.

+++++ (5 Sterne)

Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step / 23 Jahre / 2. Teilnahme / DNF 2021)
Bei seinem Giro-Debüt 2021 musste Remco Evenepoel in Folge eines Sturzes vorzeitig vom Rad steigen. Seitdem jedoch hat der Belgier einen gewaltigen Entwicklungssprung hingelegt und 2022 unter anderem Lüttich-Bastogne-Lüttich, die Vuelta a Espana und die Straßen-WM gewonnen. Auch in diesem Jahr präsentiert sich Evenepoel in herausragender Verfassung. Nach dem Gesamtsieg bei der UAE-Tour (2.UWT) musste er sich bei der Katalonien-Rundfahrt (2.UWT) nur knapp Primoz Roglic (Jumbo – Visma) geschlagen geben, ehe er im April mit einem Soloritt seinen Titel bei Lüttich-Bastogne-Lüttich verteidigte.

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Im Zeitfahren eine Bank und auch im Hochgebirge stark verbessert, dürfte es für die Konkurrenz schwer werden, den 23-Jährigen bei dessen zweitem Giro zu knacken. Auch die Riege seiner Berghelfer kann sich mittlerweile sehen lassen. Fast schon die einzige Hoffnung der Rivalen dürfte sein, dass Evenepoel im Hochgebirge einen schwarzen Tag erwischt.

Kann Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) beim Giro d’Italia genauso jubeln wie bei seiner Titelverteidigung bei Lüttich-Bastogne-Lüttich? | Foto: Cor Vos

Primoz Roglic (Jumbo – Visma / 33 Jahre / 3. Teilnahme / Dritter 2019)
Der Slowene hat in diesem Jahr eine glänzende Bilanz vorzuweisen. Roglic gewann im März zunächst Tirreno-Adriatico (2.UWT) und dann auch noch die Katalonien-Rundfahrt (2.UWT) – und feierte an nur 14 Renntagen insgesamt fünf Etappensiege. Nach dem Sturz-Aus bei der vergangenen Vuelta a Espana hat der 33-Jährige seine Verletzungsprobleme längst überwunden und präsentiert sich in Top-Form.

Sollte Roglic sturzfrei durch die erste Grand Tour des Jahres kommen, dürfte es zu einem packenden Duell mit Evenepoel kommen, so wie bei der letztjährigen Vuelta bis zum Ausscheiden des damaligen Titelverteidigers. Wenige Tage vor dem Grande Partenza musste Roglic allerdings einen Tiefschlag hinnehmen. Wegen Corona-Erkrankungen fallen mit Robert Gesink und Tobias Foss zwei wichtige Helfer aus, die vor allem in den Bergen fehlen werden. Mit Sepp Kuss hat Roglic aber einen der stärksten Kletterspezialisten im Feld an seiner Seite und auch Koen Bouwman und Jan Tratnik zählen zu besseren Bergfahrern.

++++ (4 Sterne)

Aleksandr Vlasov (Bora - hansgrohe / 27 Jahre / 3. Teilnahme / Vierter 2021)
In Abwesenheit von Titelverteidiger Jai Hindley ist beim diesjährigen Giro Aleksandr Vlasov die Trumpfkarte von Bora - hansgrohe. Der Russe zeigte seine Klasse als Rundfahrer bereits mit Platz vier der Ausgabe 2021 und als Gesamtfünfter der letztjährigen Tour de France. In Italien peilt Vlasov nun das Podium an. Der 27-Jährige hat ein starkes Team an seiner Seite, hinter seiner Verfassung steht allerdings ein kleines Fragezeichen.

Mit Platz neun bei Tirreno-Adriatico (2.UWt) lief es im März zwar ordentlich und auch bei der Tour of the Alps (2.Pro) wusste er mit einem fünften und einem zweiten Etappenrang zu überzeugen. Einen Sieg konnte Vlasov in diesem Jahr aber noch nicht liefern. Vielleicht hat er sich den für die Italien-Rundfahrt aufgehoben. Dort muss sich Vlasov auch von seiner besten Seite zeigen, sonst droht ihm sogar der Verlust der Kapitänsrolle, denn mit Lennard Kämna haben die Raublinger einen zweiten Klassementfahrer im Aufgebot.

Primoz Roglic (Jumbo – Visma) gewann in diesem Frühjahr Tirreno-Adriatico und die Katalonien-Rundfahrt. Der Slowene scheint bereit für seinen ersten Gesamtsieg beim Giro d’Italia. | Foto: Cor Vos

Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers / 28 Jahre / 3. Teilnahme / Sieg 2020)
Als einziger der Favoriten hat der Brite bereits das Rosa Trikot gewinnen können: Im Jahr 2020 sicherte sich Geoghegan Hart nach einem packenden Finale noch den Gesamtsieg vor dem damaligen Sunweb-Duo Hindley und Wilco Kelderman. Gegen die Überflieger Evenepoel und Roglic käme ein zweiter Triumph zwar überraschend. Doch das Podium ist dem mittlerweile 28-Jährigen durchaus zuzutrauen.

Mit einer starken Mannschaft im Rücken und gestärkt durch den Gesamtsieg bei der Tour of the Alps (2.Pro) wird Geoghegan Hart selbstbewusst ins Rennen gehen. Als Trumpf in dieser Saison erwies sich bisher seine Konstanz. Alle vier Rundfahrten, die er bestritt, schloss der Ineos-Profi in den Top Ten ab, drei Mal - neben der Tour of the Alps auch noch die Valencia-Rundfahrt (2.Pro) sowie Tirreno-Adriatico (2.UWT) - landete er am Ende sogar auf dem Podium. Diese Beständigkeit wird es auch beim Giro brauchen, will er dort zum erfolgreichen Herausforderer von Roglic und Evenepoel werden.

Joao Almeida (UAE Team Emirates / 24 Jahre / 4. Teilnahme / Vierter 2020)
Der Portugiese peilt sein erstes Podium bei einer Grand Tour an. Bei bisher vier Teilnahmen an dreiwöchigen Rundfahrten erreichte er dreimal das Ziel: Den Giro beendete Almeida dabei als Vierter und Sechster, bei der Vuelta reichte es zu Rang fünf. Auch beim letztjährigen Giro lag er in Schlagdistanz zum Podium, als ihn in der letzten Woche eine Corona-Infektion zur Aufgabe zwang. Dass Almeida ein aussichtsreicher Podiumsanwärter ist, unterstrich er in dieser Saison mit seinem zweiten Platz bei Tirreno-Adriatico (2.UWT) sowie als Gesamtdritter der Katalonien-Rundfahrt (2.UWT). Seitdem bestritt der 24-Jährige aber keine Rennen mehr.

+++ (3 Sterne)

Geraint Thomas (Ineos Grenadiers / 36 Jahre / 5. Teilnahme / Rang 80 2012)
Der Waliser hat mit dem Giro noch mindestens eine Rechnung offen. Der Toursieger von 2018 war schon mehrmals in seiner Karriere mit Ambitionen nach Italien gereist, musste dann aber nach Stürzen die Segel streichen. Dieses Mal geht Thomas zwar nicht als uneingeschränkter Ineos-Kapitän ins Rennen, zumal er in den Vorbereitungsrennen wenig spektakulär auftrat - Rang 15 bei der Tour of the Alps (2.Pro) war das beste Ergebnis.

Dennoch darf man den Routinier nicht abschreiben. Vielleicht läuft es in diesem Jahr andersrum. Statt gelungener Vorbereitung und enttäuschendem Giro könnte heißen: holprige Vorbereitung und erfolgreiche Italien-Rundfahrt. Um ganz vorne mitfahren zu können, muss Thomas allerdings auch die starke teaminterne Konkurrenz hinter sich lassen. Als Glücksfall erweisen könnten sich die beiden ersten Einzelzeitfahren in der ersten Giro-Hälfte, bei denen er sich einen Vorsprung herausfahren könnte.

Ohne Titelverteidiger Jai Hindley, dafür mit dem Tour-Fünften Aleksandr Vlasov (re.) tritt Bora – hansgrohe an. Teamkollege Lennard Kämna (li.) fährt ebenfalls auf Gesamtwertung. | Grafik: Cor Vos

Jay Vine (UAE Team Emirates / 27 Jahre / 1. Teilnahme / - )
Nach zwei Etappensiegen bei der letztjährigen Vuelta a Espana (2.UWT) und seinem Gesamtsieg bei der Tour Down Under (2.UWT) wurde der Australier schon als potenzieller Giro-Herausforderer für Evenepoel und Roglic gehandelt. Doch Knieschmerzen zwangen den UAE-Neuzugang bereits im Februar zur Aufgabe bei der UAE Tour (2.UWT). Seitdem hat der 27-Jährige kein Rennen mehr bestritten.

Dennoch muss man den Giro-Debütanten auf dem Zettel haben. Zunächst als Edelhelfer von Almeida eingeplant, könnte sich das Blatt in den Bergen schnell wenden. Was Vine, abgesehen von Rennkilometern, in diesem Jahr fehlt, ist vor allem die Erfahrung einer beendeten dreiwöchigen Rundfahrt. Bei seinem Grand-Tour-Debüt in Spanien musste er auf der 18. Etappe aufgeben. Im Klassement lag er zwar schon weit zurück, allerdings stand Vine dank zweier Etappensiege an der Spitze der Bergwertung.

Jack Haig (Bahrain Victorious / 29 Jahre / 3. Teilnahme / Platz 36 2018)
Seit seinem dritten Gesamtrang bei der Vuelta 2021 zählt der Australier zur ersten Reihe der Rundfahrer. Allerdings wurde Haig seitdem immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen, im letzten Jahr etwa musste er nach einem frühen Sturz bei der Tour de France aufgeben und bestritt in der restlichen Saison kein Rennen mehr. Beim Giro konnte der 29-Jährige bisher noch nicht in Erscheinung treten. Dies soll sich diesmal ändern. Mit einem bärenstarken Team an seiner Seite und in guter Form – die Tour of the Alps beendete Haig auf Rang drei – ist ihm durchaus ein Platz unter den ersten Fünf zuzutrauen.

Thibaut Pinot (Groupama – FDJ / 32 Jahre / 3. Teilnahme / Vierter 2017)
In seiner Abschiedssaison hat sich der Franzose den Giro d`Italia als großes Ziel herausgepickt. Der zuletzt immer wieder von Verletzungen gepeinigte Pinot will sich bei seinem letzten Giro sowohl auf die Gesamtwertung als auch auf Etappensiege konzentrieren. Wie ambitioniert er nach wie vor ist, stellte der 32-Jährige seit Saisonbeginn unter Beweis. Rang sechs beim Etoile de Besseges (2.1) folgten der zehnte Gesamtrang bei Tirreno-Adriatico (2.UWT), zweite Plätze bei zwei kleineren französischen Eintagesrennen sowie zuletzt Rang fünf im Gesamtklassement der Tour de Romandie (2.UWT), wo er bei der Bergankunft Thyon 2000 als Zweiter nur knapp seinen ersten Saisonsieg verpasste. Wenn sein Körper ihm keinen Strich durch die Rechnung macht, könnte Pinot im Klassement weit vorne mitmischen.

Bei Ineos Grenadiers ruhen die Hoffnungen auf Tao Geoghegan Hart (re.), den Gesamtsieger von 2020, und Oldie Geraint Thomas, der ?. | Foto: Cor Vos

++ (2 Sterne)

Damiano Caruso (Bahrain Victorious / 35 Jahre / 6. Teilnahme / Zweiter 2021)
Eine Wiederholung des zweiten Platzes beim Giro 2021 scheint unwahrscheinlich. Dennoch darf man den Italiener nicht abschreiben. Der 35-jährige Caruso fährt in dieser Saison auf hohem Niveau, was Rang sieben bei der Andalusien-Rundfahrt (2.Pro), Platz 14 bei Tirreno-Adriatico (2.UWT), Platz zehn bei der Sizilien-Rundfahrt (2.1) sowie zuletzt der dritte Gesamtrang bei der Tour de Romandie (2.UWT) belegen. Caruso hat seine Hausaufgaben gemacht und tritt beim Heimspiel in starker Verfassung an. So hat Bahrain Victorious einen überragenden Edelhelfer für Haig dabei, der selber aber auch in die Nähe des Podiums fahren könnte.

Ben Healy (EF Education - Easy Post / 22 Jahre / 1. Teilnahme / - )
Nachdem er in dieser Saison mit zahlreichen Spitzenplatzierungen, darunter Rang zwei beim Amstel Gold Race (1.UWT) und Platz vier bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT), für Furore sorgte, könnte der Ire auch bei der Italien-Rundfahrt eine der großen Überraschungen werden. Rundfahrtergebnisse erzielte der 22-Jährige mit dem dritten Gesamtrang bei der Settimana Coppi e Bartali (2.1) sowie Platz fünf bei der Region Pays de la Loire Tour (2.1).

Diese Mehretappenrennen sind zwar hinsichtlich Besetzung, Schwierigkeitsgrad und Länge kaum mit dem Giro zu vergleichen, aber in der Form des Frühjahrs ist Healy viel zuzutrauen. Fehlende Erfahrung bei großen Rundfahrten könnte der Debütant mit seinem Selbstvertrauen wettmachen. Vielleicht aber ist nach dem kräftezehrenden Frühjahr der Akku auch schnell leer und ein Etappensieg das Höchste der Gefühle. Die Auflösung wird es in den nächsten drei Wochen geben.

Thymen Arensman (Ineos Grenadiers / 23 Jahre / 2. Teilnahme / Rang 18 2022)
Hinter Geoghegan Hart und Thomas wird der Neuzugang bei Ineos Grenadiers nur die Nummer 3 sein. Schon im Saisonverlauf trat der talentierte Niederländer eher als Etappenjäger auf, wie ein zweiter Platz zum Abschluss der Valencia-Rundfahrt (2.Pro) unterstrich. Sein bestes Gesamtergebnis in diesem Jahr war Rang 22 bei Tirreno-Adriatico (2.UWT). Arensmans Potenzial gibt aber zu deutlich mehr Hoffnung Anlass. Die Frage wird sein, wie viele Freiheiten der Vuelta-Sechste des vergangenen Jahres in den kommenden drei Wochen bei Ineos erhalten wird. Mit zwei guten Einzelzeitfahren in der ersten Giro-Hälfte könnte sich Arensman zumindest in eine gute Ausgangslage bringen, die ihm dann eine freie Rolle bescheren könnte.

Kann Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) bei seinem letzten Giro d’Italia für Furore sorgen? | Foto: Cor Vos

Rigoberto Uran (EF Education - Easy Post / 36 Jahre / 7. Teilnahme / Zweiter 2013 und 2014)
Der Kolumbianer hat gute Erinnerungen an die Italien-Rundfahrt. Bei vier seiner bisher sechs Teilnahmen fuhr Uran in die Top Ten, zwei Mal sprang sogar der zweite Platz heraus. Seine letzte Teilnahme am Giro liegt aber schon sieben Jahre zurück. Seitdem landete Uran aber bei Tour und Vuelta mehrmals in den Top Ten. Dass er noch nicht zum alten Eisen zählt, unterstrich der 36-Jährige bei der vergangenen Vuelta, als er mit Etappensieg auf Platz neun der Gesamtwertung landete. Ein ähnliches Ergebnis ist Uran auch beim diesjährigen Giro zuzutrauen. Die vielen Zeitfahrkilometer dürften ihm in die Karten spielen, dazu hat er ein starkes Team an seiner Seite. Die - wenn auch wenigen - Rennkilometer, die er in den Beinen hat, werden ihn ebenfalls optimistisch stimmen. Die Katalonien-Rundfahrt (2.UWT) schloss Uran als Zehnter ab, die Baskenland-Rundfahrt (2.UWT) auf Platz 18.

Lennard Kämna (Bora – hansgrohe / 26 Jahre / 2. Teilnahme / Rang 19 2021)
Gelingt dem Deutschen Zeitfahrmeister der Aufstieg vom Grand-Tour-Etappenjäger zum Klassementfahrer? Der diesjährige Giro d`Italia soll darüber Aufschluss geben. Im letzten Jahr noch Edelhelfer von Gesamtsieger Jai Hindley und selbst am Ätna erfolgreich, wird Kämna diesmal bei Bora - hansgrohe eine freie Rolle bekommen. Kapitän wird zwar Aleksandr Vlasov sein, aber Kämna wird auf eigene Rechnung fahren dürfen. Dass die Form passt, zeigte er zuletzt mit seinem Etappensieg bei der Tour of the Alps (2.Pro), die er zudem auf Rang sechs abschloss. Schon hatte der Fischerhuder als Gesamtvierter bei Tirreno-Adriatico (2.UWT) überzeugt. Kommt er gesund durch die drei Wochen, könnte am Ende ein Top-Ten-Ergebnis zu Buche stehen. Die beiden Einzelzeitfahren in der ersten Giro-Hälfte dürften Kämna in die Karten spielen.

+ (1 Stern)

Harm Vanhoucke (DSM / 25 Jahre / 4. Teilnahme / Platz 60 2020):
Im letzten Jahr noch mit Romain Bardet als Klassementfahrer angetreten, setzt DSM diesmal auf Harm Vanhoucke. Vom Belgier kann man bei der ersten Grand Tour als Kapitän sicherlich kein vergleichbares Resultat erwarten, wie es Bardet vor Jahresfrist fast geliefert hätte. Der Franzose musste den Giro 2022 wegen Magenproblemen als Gesamtvierter auf der 13. Etappe verlassen.

Vanhoucke zeigte vor allem zu Saisonbeginn starke Leistungen, als er etwa bei der UAE Tour (2.UWT) im Gesamtzehnter wurde. Bei der der Tour of the Alps (2.Pro) musste der gesundheitlich angeschlagene DSM-Profi allerdings schon nach der 2. Etappe aufgeben.

Mit seinen 40 Jahren ist Domenico Pozzovivo (Israel – Premier Tech) der älteste Giro-Start. Landet der Vorjahresachte nochmals in den Top Ten? | Foto: Cor Vos

Santiago Buitrago (Bahrain Victorious / 23 Jahre / 2. Teilnahme / Zwölfter 2022);
Die Verfassung des Kolumbianers dürfte blendend sein. Sein Können bewies der 23-jährige zuletzt als Dritter bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT). Auch bei der Tour of the Alps (2.Pro) hatte Buitrago als Gesamtachter überzeugen können. Dazu kommen noch zwei dritte Gesamtränge bei der Saudi Tour (2.1) und der Andalusien-Rundfahrt (2.Pro). Allerdings wird sich der Giro-Etappensieger von 2022 wohl in den Dienst von Jack Haig und wohl auch Damiano Caruso stellen müssen. Sollte er freie Fahrt erhalten, so könnte es für den Vorjahreszwölften durchaus in die Top Ten gehen.

Einer Rubio (Movistar / 25 Jahre / 3. Teilnahme / Platz 39 2021)
Der 25-jährige Kolumbianer dürfte im Gesamtklassement die Trumpfkarte von Movistar sein. Rubio holte sich zuletzt viel Selbstvertrauen, als er die, wenn auch nicht sehr stark besetzte, Asturien-Rundfahrt (2.1) auf Rang zwei abschloss und auf einer Etappe ebenfalls Rang zwei belegte. Auf WorldTour-Niveau fuhr Rubio in diesem Jahr sowohl bei der UAE Tour (2.UWT) als auch bei der Katalonien-Rundfahrt (2. UWT) auf Rang 13.

Bei der UAE Tour konnte er am Jebel Jais durch eine Attacke zehn Kilometer vor dem Ziel sogar Evenepoel hinter sich lassen und mit dem Tagessieg seinen größten Erfolg der noch jungen Karriere feiern. Gut möglich, dass sich Rubio auch beim Giro auf Etappenjagden konzentrieren wird. Sollte er das Projekt Gesamtwertung angehen, ist auch beim Giro eine ähnliche Platzierung wie bei der UAE Tour und in Katalonien realistisch.

Domenico Pozzovivo (Israel - Premier Tech / 40 Jahre / 17. Teilnahme / Fünfter 2014 und 2018)
Der kleine Italiener ist der Oldie im diesjährigen Giro-Feld. Doch auch mit 40 Jahren ist Pozzovivo noch konkurrenzfähig. Nachdem er erst im Frühjahr bei Israel – Premier Tech einen Vertrag unterschrieben hatte, zeigte er auf Anhieb bei der Settimana Coppi e Bartali (2.1) mit Rang sechs in der Gesamtwertung und einem zweiten Etappenplatz ansprechende Leistungen. Bei der deutlich schwereren Tour of the Alps (2.Pro), die ihm als Giro-Generalprobe diente, hätte sich der Routinier sicherlich mehr als Rang 21 erhofft. Dennoch traut sich Pozzovivo auch bei seinem 17. Giro zu, am Ende in den Top Ten zu landen – es wäre das insgesamt siebte Mal. Die Erfahrung spricht für den Vorjahresachten, aber spielen auch die Beine mit?

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