RSNplusBei TotA erster Sieg seit 998 Tagen

Ersatzmann Mühlberger hatte nach hartem Tag die Nase vorn

Von Peter Maurer aus Predazzo

Foto zu dem Text "Ersatzmann Mühlberger hatte nach hartem Tag die Nase vorn"
Gregor Mühlberger (Movistar) lässt nach seinem Etappensieg bei der Tour of the Alps die Korken knallen. | Foto: Cor Vos

21.04.2023  |  (rsn) - Den Etappenerfolg bei der Tour of the Alps in Predazzo nannte Gregor Mühlberger in den Sozialen Medien den emotionalsten Sieg seiner Karriere. Fast 1.000 Tage lang war die Durststrecke, die der Österreicher durchlief, erst in seinem dritten Jahr beim spanischen Movistar Team konnte er erstmals jubeln.

Immer wieder plagten Mühlberger gesundheitliche Probleme wie Erkrankungen oder Stürze. Zudem kann er sich im Frühling nie in Bestform zeigen, weil ihn in diesem Zeitraum eine hartnäckige Pollen-Allergie plagt. Doch das kalte und regnerische Wetter auf der 4. Etappe der Tour of the Alps öffnete für ihn dort ein Fenster. Wie auch für viele andere Ausreißer, denn erstmals bei dieser Austragung konnte die Fluchtgruppe den Etappensieg unter sich ausmachen.

___STEADY_PAYWALL___

Und in diese schafften es gleich vier Fahrer aus dem Team des Niederösterreichers, nachdem Kapitän Ivan Ramiro Sosa seine Chancen auf den Gesamtsieg auf der Königsetappe begraben musste. "Wir wollten unbedingt eine Überzahl in der Gruppe herstellen, zuerst war Sergio Samitier vorne, dann stieß ich dazu und später Antonio Pedrero noch dazu", erinnerte sich Mühlberger, der dann kurz vor der ersten Bergwertung noch einen Teamkollegen zur Gruppe stoßen sah.

In einem langgezogenen Sprint von der Spitze weg holte sich Gregor Mühlberger (Movistar) den Sieg auf der 4. Etappe der Tour of the Alps. | Foto: Jaroslav Svoboda Veranstalter

"Oscar Rodriguez kam noch ran, mit Patrick Konrad an seinem Hinterrad", so der 29-Jährige, der jahrelang mit seinem Landsmann bei Bora - hansgrohe unter Vertrag stand, aber wenig begeistert war von dessen Anwesenheit in der Spitzengruppe. "Patrick habe ich richtig gefürchtet, denn der war so stark in den letzten Tagen und bereitet sich auf den Giro vor. Ich dachte er wäre sicherlich der Favorit auf den Tagessieg", erklärte Mühlberger.

"Der Stärkste war ich nicht, aber es hat trotzdem gereicht"

Nach dem hektischen Auftakt mit dem Anstieg zum Passo Sommo ging es danach immer leicht ansteigend in Richtung Fleimstal. Der Gegenwind ließ die Gruppe aber zusammenbleiben und so konnte das mit vier Fahrern in der großen Ausreißergruppe vertretene Team Movistar vor dem Anstieg hinauf zum Passo Pramadiccio, dem zweiten Berg des Tages, keine taktischen Spielchen starten.

"Unser Plan war es für Antonio zu fahren", so Mühlberger, der dann aber feststellen musste, dass nicht sein Teamkollege, sondern der junge Italiener Giulio Pellizzari (Green Project - Bardiani CSF - Faizane) der beste Kletterer unter den Ausreißern war. "Er hat sich aus der Arbeit vorher ein wenig rausgehalten. Aber dass er bergauf so fliegt, damit hatte wohl niemand gerechnet", berichtete der Movistar-Profi, der mit dem Norweger Torstein Traeen (Uno X Pro Cycling) die Verfolgung aufnahm und im oberen Teil der Abfahrt den 19-jährigen Pellizzari wieder einholte.

998 Tage nach seinem bisher letzten Sieg hatte Gregor Mühlberger (Movistar) wieder Grund zum Jubeln. | Foto: Cor Vos

Bis ins Ziel nach Predazzo arbeitete das Trio dann gut zusammen, ehe sich Mühlberger im Sprint souverän durchsetzte. "Auf diesen Sieg habe ich schon lange gewartet", freute sich der 29-Jährige, der nur als Ersatzmann in das Movistar-Aufgebot gestoßen war. 998 Tage nach seinem letzten Sieg, eingefahren bei der Sibiu-Tour 2020 in Rumänien, gelang Mühlberger ausgerechnet im Vertragsjahr der erste für seine Mannschaft.

"Der Stärkste war ich nicht, aber es hat trotzdem gereicht", schmunzelte der Sieger, für den es nach der Tour of the Alps zur Tour de Romandie geht. Das große Saisonziel ist die Tour de France, nach der Rundfahrt durch die Westschweiz folgt ein längeres Höhentrainingslager. "Das war heute ein sauharter Tag, mit einem glücklichen Ende", kommentierte Mühlberger den siebten Sieg seiner Profikarriere.

Mehr Informationen zu diesem Thema

21.04.2023Lipowitz: “Die beiden letzten Tage waren wieder richtig gut“

(rsn) – Nachdem Aleksandr Vlasov vor der Schlussetappe der Tour of the Alps (2.Pro) ausgestiegen war, um sich auf den Weg nach Belgien zu machen, wo er am Sonntag bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (2.U

21.04.2023Über den Golfplatz zur Etappenjagd beim Giro d´Italia

(rsn) – Es war eine Achterbahn der Gefühle, die der Osttiroler Felix Gall (AG2R - Citroen) bei der Tour of the Alps (2.Pro) erlebte. Nur knapp 80 Kilometer vom Zielort der Rundfahrt in Bruneck entf

21.04.2023Highlight-Video der Schlussetappe der Tour of the Alps

(rsn) – Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers) hat nach einer souveränen Vorstellung die Giro-Generalprobe für sich entschieden. Der Brite verteidigte am Schlusstag der Tour of the Alps (2.Pro) sei

21.04.2023Carr siegt im dritten Anlauf, Teamkollege Steinhauser Zweiter

(rsn) – Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers) hat am Schlusstag der Tour of the Alps (2.Pro) sein Grünes Trikot souverän verteidigt und sich die Gesamtwertung der Giro-Generalprobe gesichert. Die

21.04.2023Knees: “Wir sind bereit für den Giro d’Italia“

(rsn) – Als im Jahr 2019 Pavel Sivakov die damalige Tour of the Alps vor Tao Geoghegan Hart gewann, war Christian Knees noch Teamkollege des Russen, der mittlerweile die französische Staatsbürgers

21.04.2023Am letzten Berg fehlten Konrad ein paar Körner

(rsn) – Nach dem doppelten Coup durch Lennard Kämna und Aleksandr Vlasov auf der Königsetappe der Tour of the Alps (2.Pro) kämpfte Bora – hansgrohe auch auf dem vierten Teilstück der Giro-Gene

20.04.2023Traeen ein Jahr nach Krebsdiagnose bei TotA erfolgreich

(rsn) – Drei Fahrer machten auf der 4. Etappe der Tour of the Alps (2.Pro) im Finale den Sieg unter sich aus. Von ihnen weist nicht nur Gregor Mühlberger (Movistar), der seinen ersten Sieg nach ein

20.04.2023Highlight-Video der 4. Etappe der Tour of the Alps

(rsn) – Gregor Mühlberger (Movistar) hat sich auf der 4. Etappe der Tour of the Alps (2.Pro) seinen ersten Sieg nach fast dreijähriger Durststrecke geholt. Der 29-jährige Österreicher setzte sic

20.04.2023Mühlberger sprintet zu seinem ersten Sieg im Movistar-Trikot

(rsn) – Am vierten Tag der Tour of the Alps (2.Pro) haben die Ausreißer das Geschehen bestimmt. Dabei holte sich Gregor Mühlberger über 152,9 Kilometer von Rovereto nach Predazzo seinen ersten Si

20.04.2023Tour of the Alps: Schachmann raus, kein Lüttich-Start

(rsn) – Ohne Maximilian Schachmann ist in Rovereto die vorletzte Etappe der Tour of the Alps (2.Pro) gestartet worden. Der zweimalige Deutsche Meister hat sich nach Angaben seines Teams einen Virus

20.04.2023Kämnas Sieg ist Bestätigung für Boras Giro-Team

(rsn) – Schon im vergangenen Jahr holte sich Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) den Sieg auf der 3. Etappe der Tour of the Alps (2.Pro). In Villabassa feierte er seinen zweiten Erfolg der damaligen

20.04.2023Highlight-Video der Königsetappe der Tour of the Alps

(rsn) – Das deutsche Team Bora – hansgrohe hat am dritten Tag der Tour of the Alps (1.Pro) einen Doppelsieg eingefahren. Lennard Kämna sicherte sich die Königsetappe über 163 Kilometer von Rit

Weitere Radsportnachrichten

03.12.2024Großbritannien in Nöten: Insel ohne Konti-Teams

(rsn) – Langsam aber sicher ist der Schwung, den die Olympischen Spiele 2012 in London dem britischen Straßenradsport gaben, aufgebraucht. Zwar stehen, Stand jetzt, 34 britische Profis im kommenden

03.12.2024Wiggins bekam Hilfsangebot von Armstrong

(rsn) – Lance Armstrong, selbst gefallener Radsport-Held, hat sich offenbar einmal mehr generös gegenüber seinesgleichen gezeigt. Nachdem er in den vergangenen Jahren bereits Jan Ullrich, seinem g

03.12.2024Vollering-Schwester vor Profi-Debüt

(rsn) – Bodine Vollering, Schwester von Demi Vollering, steht vor dem Sprung in den Profi-Radsport. Die 21-Jährige hat für zwei Jahre beim Kontinental-Team VolkerWessels unterschrieben. Teammanage

03.12.2024WorldTour-Budgets steigen weiter rasant

(rsn) – Die finanzielle Situation in der WorldTour wird sich auch 2025 weiter verbessern. So kontinuierlich wie stark steigen das Gesamtbudget der Teams insgesamt auch in der neuen Saison. Das geht

03.12.2024Bei der Deutschland Tour so gut wie nie

(rsn) – Rückschritt, Neuanfang, Flucht. All das sind Worte, von denen Florian Stork nichts wissen will. “Ich war sieben Jahre lang in den Strukturen von dsm, da war es jetzt einfach mal an der Ze

03.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

02.12.2024Offiziell: 80. Vuelta a Espana beginnt in Turin

(rsn) – Nachdem die Tour de France in diesem Jahr in Florenz gestartet war, wird 2025 auch die Spanien-Rundfahrt in Italien beginnen. Wie die Organisatoren der letzten Grand Tour des Jahren nun auch

02.12.2024Boros beendet in Dublin mit Querfeldeinlauf Nys´ Ambitionen

(rsn) – Die ersten beiden Weltcups der Cross-Saison 2024/25 hat sich Thibau Nys (Baloise – Trek Lions) sicher anders vorgestellt. Zum Auftakt am vergangenen Wochenende kam der Europameister beim S

02.12.2024Indiz für Sanremo-Start? Pogacar trainiert am Poggio

(rsn) – Mailand-Sanremo gehört zu den wenigen großen Rennen, die Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch nicht gewonnen hat. Noch ist unklar, ob der Weltmeister an der kommenden Ausgabe des italien

02.12.2024Van Aert hat für den Winter einen Plan

(rsn) – Mittlerweile steht fest, dass Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) erst nach dem Ende des Team-Trainingslagers von Visma – Lease a Bike Ende Dezember in die Cross-Saison 2024/25 einsteig

02.12.2024Cummings neuer Sportdirektor bei Jayco – AlUla

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

02.12.2024Trotz Bestwerten hinter den Erwartungen zurückgeblieben

(rsn) – Im Frühsommer zeigte Jonas Rapp (Hrinkow Advarics) wieder einmal, dass er nach wie vor zur Riege der besten deutschen Kletterer gehört. Der 30-Jährige wurde Mitte Mai dank eines dritten P

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine