Däne im Baskenland mit Sieg und Gelb

Vingegaard an steiler Schlussrampe nicht zu stoppen

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Vingegaard an steiler Schlussrampe nicht zu stoppen"
Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) hat bei der Baskenland-Rundfahrt das Gelbe Trikot übernommen. | Foto: Cor Vos

05.04.2023  |  (rsn) – Mit einem Sieg an der einzigen Bergankunft der Baskenland-Rundfahrt (2.UWT) hat sich Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) auf der 3. Etappe beste Chancen auf den Gesamtsieg im Norden Spaniens herausgefahren. Auf den 162 Kilometern zwischen Errenteria und Amasa-Villabona setzte sich der Däne auf den letzten 800 Metern, die mehr als 20 Prozent Steigung aufwiesen, mit zwei Sekunden Vorsprung auf Mikel Landa (Bahrain Victorious) und Enric Mas (Movistar) durch.

Vingegaard, der nun mit fünf Sekunden Vorsprung auf Landa und 16 auf den Tagesfünften David Gaudu (Groupama - FDJ) auch die Gesamtführung anführt, profitierte dabei auch vom Pech Sergio Higuitas (Bora – hansgrohe). Der Kolumbianer wurde beim Lancieren seiner Attacke vom schlingernden eingeholten Ausreißer Juan Lopez (Trek – Segafredo) in die Absperrgitter gedrückt und musste kurz vom Rad. Auf der anderen Straßenseite nutzten Vingegaard und seine Verfolger die freie Bahn. Auch der Österreicher Felix Gall (AG2R Citroën) schlüpfte mit durch die Lücke und wurde mit zwölf Sekunden Rückstand Siebter.

Vingegaard feierte nach drei Tagessiegen bei O Gran Camino (2.1) damit seinen vierten Etappensieg der Saison und zeigte sich darüber sehr glücklich. "Ich hoffe, dass ich das Trikot nach diesem harten Tag und der starken Arbeit meines Teams nun auch verteidigen kann. Aber ich schaue nur von Etappe zu Etappe.“

Für Higuita reichte es trotz aller Umstände noch zu Platz 14 in der Tageswertung (+ 0:20) und damit zum besten Ergebnis eines Bora-Fahrers, denn Emanuel Buchmann kam als erster Deutscher und zweiter Fahrer seiner Mannschaft nur als 23. (+ 0:27) ins Ziel. Ide Schelling, der mit dem Trikot des Gesamtführenden ins Rennen gegangen war, hielt lange mit und verlor erst auf den letzten Kilometern den Kontakt zu einem dezimierten Hauptfeld.

Während das Trikot des besten Punktesammlers weiter bei Alex Aranburu (Movistar) verbleibt und Jon Barrenetxea (Caja Rural – Seguros) die Führung in der Bergwertung verteidigte, sitzt nun auch das Leibchen des besten Nachwuchsprofis auf den Schultern eines Dänen. Mattias Skjelmose (Trek – Segafredo) übernahm es mit seinem sechsten Platz auf der Etappe.

So lief die 3. Etappe der Baskenland-Rundfahrt:

Mit Simon Geschke (Cofidis) und Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) zählten zwei Deutsche und Pierre Latour (TotalEnergies) zu den Initiatoren der Fluchtgruppe nach sechs Kilometern. Etwas später stieß zunächst Rémi Cavagna (Soudal Quick-Step) dazu, ehe nach mehr als 30 Kilometern auch Nicolas Prodhomme (AG2R Citroën) und Thibault Guernalec (Arkéa Samsic) aufgeschlossen hatten und das französische Quartett vervollständigten. Mit Zimmermann unter den Ausreißern, der nur zehn Sekunden Rückstand in der Gesamtwertung hatte, gönnte das Hauptfeld, angeführt von Jumbo - Visma, den Flüchtigen keine drei Minuten Vorsprung.

Das Profil der 3. Etappe der Baskenland-Rundfahrt. | Foto: Veranstalter

Schon in der Anfahrt zur dritten Bergwertung des Tages, dem Alkiza, teilte sich die Gruppe wieder. Zimmermann, Cavagna und Latour setzten sich von ihren Begleitern ab. Eine Wertung später musste dann auch TotalEnergies-Profi abreißen lassen, 50 Kilometer waren es da noch bis ins Ziel. Einen weiteren Anstieg später hätte Cavagna auch gerne Zimmermann abgeschüttelt, doch der konnte die Attacke des Franzosen kontern. Am Ausgang des Rennens änderte das aber nichts: 25 Kilometer vor dem Ende war in der Abfahrt Schluss für das verbliebene Ausreißerduo.

Kurz nachdem es um die Gruppe des Tages geschehen war, setzte sich eine neue ab. Laurens Huys (Intermarché – Circus – Wanty), Bauke Mollema (Trek – Segafredo) und Esteban Chaves (EF Education - EasyPost) versuchten ihr Glück. Während Huys und Mollema schnell wieder eingefangen wurden, brachte es Chaves bis in den Schlussanstieg. Mit Juan Lopez (Trek – Segafredo) und James Knox (Soudal Quick-Step) hatten sich zuvor zwei weitere Fahrer vom Feld abgesetzt und die letzten fünf Kilometer gemeinsam mit dem Kolumbianer bestritten.

Doch entscheidend waren die finalen 800 Meter des Anstieges. Lopez verlor sich im mehr als 20 Prozent steilen Finale in Schlängellinien und drängte dabei Higuita, der mit hohem Tempo von hinten kam, in die Absperrgitter. Der Bora-Fahrer verlor den Rhythmus, musste vom Rad und hielt dabei auch den hinter ihm fahrenden Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) auf. Auf der anderen Straßenseite nutzte hingegen Vingegaard die Chance, hatte freie Bahn und konnte nicht mehr gestellt werden.

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