Roglic verteidigt Führung in Katalonien

Coquard zu früh im Wind, Groves feiert ersten Saisonsieg

Von Sebastian Lindner

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Kaden Groves (Alpecin - Deceuninck, re.) hat die 4. Etappe der Katalonien-Rundfahrt gewonnen. | Foto: Cor Vos

23.03.2023  |  (rsn) – Wie auch im Vorjahr hat Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) bei der Katalonien-Rundfahrt (2.UWT) eine der wenigen Chancen für Sprinter genutzt. Der Australier war auf dem vierten und längsten Teilstück der Rundfahrt zwischen Llivia und Sabadell nach 188 Kilometern im Massensprint schneller als der Franzose Bryan Coquard (Cofidis) und der Neuseeländer Corbin Strong (Israel – PremierTech). Für Bora – hansgrohe sprinteten Ide Schelling (4.) und Frederik Wandahl (6.) in die Top Ten. Ihre Teamkollege Patrick Konrad hielt ebenfalls mit rein und wurde Vierzehnter.

Auch die beiden Spitzenreiter der Gesamtwertung präsentierten sich relativ weit vorne, da bei Zeitgleichheit die Tagesplatzierungen über das Führungstrikot entscheiden. Primoz Roglic (Jumbo – Visma) rollte als Fünfzehnter über den Zielstrich und verteidigte somit die Führung vor dem zeitgleichen Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step). Der Weltmeister blieb ein paar Positionen hinter dem Slowenen und fährt somit weiter im Trikot des besten Jungprofis. Einen Führungswechsel gab es hingegen beim Bergtrikot. Guillaume Martin (Cofidis) fuhr als Dritter über die Wertung der 1. Kategorie nach 26 Kilometern in La Molina und sicherte sich so sechs Punkte, die reichten, um mit nun 40 Zählern Simone Petilli (Intermarché – Circus – Wanty) das Trikot abzunehmen.

Der Fokus lag aber auf der Sprintentscheidung, nachdem die Ausreißer von einem Feld mit gutem Timing vier Kilometer vor dem Ende gestellten wurden. Groves feierte schließlich nicht nur seinen ersten Saisonsieg, sondern jubelte auch erstmals im Trikot seines neuen Teams. “Ich lebe nicht weit von hier entfernt, deswegen war es umso schöner, wieder zu gewinnen“, erklärte der 24-Jährige nach “einem harten Tag, bei dem ein technisches Finish mit mehreren Kurven und der Gegenwind am Ende“ eine Rolle spielten.

Coquard trat zu früh an

Der Wind war letztlich auch Coquards Problem. “Das Finale war nicht so einfach wie erhofft. 400 Meter vor dem Ziel wollte dann keiner mehr führen. Bevor ich eingebaut werde, wollte ich dann lieber losfahren.“ Zu früh, wie sich aber herausstellte. “Ich habe ihn als Erstes fahren lassen und bin dann von hinten an ihm vorbei“, schilderte Groves die Situation.

Im Gesamtklassement blieb auch hinter den zeitgleichen Roglic und Evenepoel fast alles beim Alten. Giulio Ciccone (Trek – Segafredo) folgt mit 19 Sekunden Rückstand auf Rang drei, wogegen Giro-Sieger Jai Hindley (Bora – hansgrohe / +0:48) mit dem Kanadier Michael Woods (Israel – Premier Tech / +0:48) die Positionen tauschte und nunmehr Siebter ist, zwei Positionen vor seinem belgischen Teamkollegen Cian Uijtdebroeks (+0:58), der in der Nachwuchswertung Zweiter hinter Evenepoel bleibt. Roglic führt auch unverändert die Punktewertung an.

 

So lief die 4. Etappe der Katalonien-Rundfahrt:

Bis zur Bergwertung in La Molina (Kat. 1) bissen sich die Ausreißer die Zähne am Feld aus aus. Mehrere Gruppen, unter anderem mit Schelling oder auch dem Österreicher Rainer Kepplinger (Bahrain Victorious), versuchten sich, kamen aber nicht weg. Oben am Berg war Geoffrey Bouchard (AG2R Citroen) ganz vorne, hinter ihm Bruno Armirail (Groupama – FDJ) und Martin.

Das Profil der 4. Etappe der Katalonien-Rundfahrt | Foto: Veranstalter

 

In der folgenden Abfahrt fanden sich Nans Peters (AG2R Citroen), David de la Cruz (Astana Qazaqstan), Christopher Juul-Jensen (Jayco AlUla), Roger Adria (Kern Pharma) und Torstein Traeen (Uno-X) zur Gruppe des Tages zusammen. Maximal dreieinhalb Minuten bekamen sie vom Feld an Vorsprung zugesprochen.

Aufgebraucht war der Vorsprung zwei Berg- und zwei Sprintwertungen später - Traeen, zweimal Adria und Peters waren jeweils Erster - vier Kilometer vor dem Ziel. Dann mischte sich Soudal Quick-Step ein, hielt das Tempo bis zum letzten Kilometer hoch. Dort übernahmen die Sprinter, Bora – hansgrohe ging mit gleich drei Fahrern ins Finale. Letztlich war Coquard etwas früh im Wind, ehe Groves von dessen Hinterrad mit der höheren Endgeschwindigkeit noch eine halbe Radlänge zwischen sich und den Franzosen brachte.

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