RSNplusEx-DSM-Duo nun bei Bora und Bahrain

Arndt und Denz: Konkurrenten in ähnlichen Rollen

Von Tom Mustroph aus Lido di Camaiore und Matthias Seng

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Nico Denz (Bora - hansgrohe | Foto: Cor Vos

07.03.2023  |  (rsn) - Im Auftaktzeitfahren des 58.Tirreno - Adriatico standen sie im Schatten von Landsmann Lennard Kämna (Bora – hansgrohe), der sich nach einem fulminanten Auftritt über 11,5 Kilometer in Lido di Camaiore lediglich Top-Favorit Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) geschlagen geben musste. Doch Nikias Arndt (Bahrain Victorious) und Nico Denz (Bora – hansgrohe) wussten im Kampf gegen die Uhr zu überzeugen: Arndt auf Platz 24, 1:01 Minuten hinter dem Sieger, der früh gestartete Denz zehn Positionen dahinter (+1:09).

Dabei konnte sich vor allem der Bora-Neuzugang über seine Vorstellung freuen. “Diese Zeit war für mich auch ein bisschen unerwartet“, sagte Denz, der zuletzt mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte und beim Openingsweekend in Belgien bei beiden Rennen vorzeitig vom Rad steigen musste.

Nikias Arndt (Bahrain Victorious) hatte mit seinen neuen Teamkollegen bereits Grund zum Jubel: Hier über den Sieg von Phil Bauhaus (re.) zum Auftakt der Tour Down Under | Foto: Cor Vos

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“Es war ein großes Fragezeichen, wie ich mich von den Magen-Darmproblemen erholt haben würde, die ich die letzten ein, zwei Wochen hatte. Deshalb bin ich ohne Ambitionen ins Rennen gegangen, es lief relativ gut, ich bin sehr zufrieden“, bilanzierte der 29-Jährige im Ziel gegenüber radsport-news.com. In der vergangenen Saison war er übrigens noch gemeinsam mit Arndt im DSM-Trikot unterwegs.

Denz testete seine Form, Arndt das Setup

Der gut zwei Jahre ältere Kölner hatte im Gegensatz zu Denz keine Anlaufprobleme in seinem neuen Team, überzeugte bereits bei der Tour Down Under als Anfahrer von Phil Bauhaus, der gleich den Auftakt der australischen WorldTour-Rundfahrt gewann. Dann sicherte sich Arndt als Fünfter zum Auftakt der UAE Tour sogar schon ein Spitzenergebnis.

Im Tirreno-Zeitfahren ging es für ihn nun darum, sich weiter mit seiner neuen Zeitfahrmaschine anzufreunden – was ihm auch gelang. “Es war ein guter Einstieg, auch wenn man am Ende immer mehr will. Ich muss mich mit dem neuen Zeitfahr-Setup noch finden, es ist ja doch immer eine Umstellung. Ich bin mit meiner Leistung zufrieden, es braucht immer etwas, bis man sich auf das Setup eingestellt hat. Es war aber ein guter Start“, befand Arndt nach dem Zeitfahren im Gespräch mit radsport-news.com.

Nach schwierigem Saisonbeginn überzeugte Nico Denz (Bora – hansgrohe) mit einem soliden Auftritt im Zeitfahren zum Auftakt von Tirreno-Adriatico. | Foto: Cor Vos

Doch bereits auf der 2. Etappe werden beide für ihre Teamkollegen gefordert sein: Denz in Diensten des zuletzt überzeugenden Belgiers Jordi Meeus und Arndt für Bauhaus, der bei der zu erwartenden Sprintankunft in Follonica seinen zweiten Saisonsieg anpeilt. Darüber hinaus wartet auf das Duo im weiteren Verlauf der Woche noch mehr Arbeit, denn sowohl Bora – hansgrohe als auch Bahrain Victorious haben große Ambitionen im Gesamtklassement der Fernfahrt.

Bora setzt auf einen Dreizack, Bahrain auf Landa

Die Raublinger setzen dabei auf einen Dreizack aus Kämna, Aleksandr Vlasov und Giro-Sieger Jai Hindley. Arndts Team vertraut auf den Spanier Mikel Landa, der sich im Zeitfahren ordentlich schlug, auch wenn er auf Position 50 mit 1:15 Minuten Rückstand auf Ganna bereits 47 Sekunden gegenüber Kämna einbüßte.

“Auf jeden Fall heißt es jetzt, die Aufgaben teilen, es ist unsere große Stärke, dass wir verschiedene Karten spielen können und wir werden uns nicht schon im Voraus auf eine Karte festlegen. Ich bin für alle da“, sagte Denz mit Blick auf seinen drei Kapitäne, die sich im Zeitfahren in gute Ausgangspositionen brachten.

Im vergangenen Jahr waren Denz (vorn) und Arndt noch bei DSM Teamkollegen – hier auf der 20. Etappe des Giro d’Italia. | Foto: Cor Vos

Ähnliches gilt für Arndt, dessen Vielseitigkeit bei Bahrain Victorious geschätzt wird. “Ich werde sehr universell eingesetzt, vom Road Captain und Leadout bis zu den Klassikern, die ich wieder fahren werde. Das Team will aber auch, dass ich bei den Klassikern im Prefinal dabei bin oder später bei Rundfahrten, in denen es schwerer wird im Sprint. Und dann kann ich auch selber auf Ergebnis fahren“, erläuterte er die Rollen, die er im Saisonverlauf spielen soll.

Beim 58. Tirreno-Adriatico allerdings wird der 31-Jährige aller Voraussicht nach keine persönliche Ambitionen verfolgen können. “Hier gehen wir ganz klar mit Landa auf die Gesamtwertung und mit Phil auf Etappensieg, da liegen die Prioritäten“, betonte Arndt abschließend.

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