RSNplusOman und UAE: Klassements als Ziel

Buchmann: “Ich muss zu alter Stabilität zurückfinden“

Von Matthias Seng

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Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) im Trainingslager auf Mallorca | Foto: ©BORA-hansgrohe/MatthisWaetzel

08.02.2023  |  (rsn) – Nachdem er in den beiden vergangenen Jahren jeweils den Giro d’Italia zu seinem großen Saisonziel auserkoren hatte, wird sich Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) diesmal wieder auf die Tour de France fokussieren. Bei der am 1. Juli im spanischen Bilbao beginnenden 110. Frankreich-Rundfahrt (2.UWT) wird der Gesamtvierte von 2019 sich die Führungsrolle mit Giro-Sieger Jai Hindley teilen, in dessen Schatten Buchmann die letztjährige Italien-Rundfahrt trotz eines Sturzes im Zeitfahren der 2. Etappe auf dem siebten Platz beendete.

Seine neunte Saison als Profi begann Buchmann auf Mallorca, wo er drei der insgesamt fünf Rennen der dortigen Challenge bestritt. Nach zwei Siegen in den Jahren 2019 und 2020 sowie einem sechsten Platz bei der Trofeo Serra de Tramuntana 2022 reichte es diesmal nur zu einem zehnten Rang bei der Trofeo Andratx.

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Mit seinem Teamkollegen von Bora – hansgrohe bereitete sich Emanuel Buchmann (3.v.r.) auf Mallorca auf die Saison 2023 vor. | Foto: BORA-hansgrohe/MatthisWaetzel

Dabei hatte sich der 30-Jährige durchaus ein besseres Ergebnis ausgerechnet, “weil meine Form eigentlich schon ganz gut ist. Aber das Wetter war ziemlich extrem und ich konnte da meine Leistung einfach nicht richtig abrufen“, wie Buchmann radsport-news.com gegenüber erklärte. Allerdings bereiteten ihm die Resultate auch kein Kopfzerbrechen: “Es ist zwar schade, weil man will ja immer zeigen was man drauf hat, aber es waren die ersten Rennen, und da ist das auch kein Beinbruch.“

Oman und UAE passen als Block gut in die Rennplanung

Die nächsten Chancen auf ein frühes Erfolgserlebnis bieten sich dem Kletterspezialisten nun auf der Arabischen Halbinsel bei den beiden Rundfahrten im Oman (11. – 15. Februar / 2.Pro) und in den Vereinigten Arabischen Emiraten (20. – 26. Februar / 2.UWT). Der Doppelstart ergab sich aus der Logik der Rennplanung seines Teams, das erstmals seit 2016 wieder für die Tour of Oman gemeldet hat. “Als klar war, dass wir in diesem Jahr an Oman und UAE teilnehmen, war auch schnell klar, dass das ganz gut als Block in meine Rennplanung passt. Ich mag das Wetter dort und außerdem wird der Reisestress reduziert, wenn man gleich beide Rennen in Angriff nimmt“, nannte Buchmann die Gründe für seine Entscheidung.

Aber auch das Profil speziell der Oman-Rundfahrt mit gleich drei Bergankünften sowie einem weiteren bergauf führenden Etappenfinale dürfte in der Planung eine Rolle gespielt haben. Dagegen wird sich den Sprintern an den fünf Tagen im Oman nur eine echte Chance bieten. Buchmann geht deshalb auch beide Rundfahrten mit Ambitionen im Gesamtklassement an. “Ich muss in diesem Jahr wieder zu alter Stabilität zurückfinden und will zeigen, dass ich bei diesen Rennen wieder vorne mitfahren kann“, sagte er mit Blick auf die vergangenen Jahre, in denen er vor allem aufgrund von Verletzungen und Erkrankungen diese Stabilität vermissen ließ.

Beim Giro d’Italia 2022 klappte die Zusammenarbeit mit Jai Hindley (li.) bestens. Der Australier gewann sensationell das Rosa Trikot. | Foto: Cor Vos

Seit seinem vierten Platz bei der Tour 2019 gelang ihm bei Mehretappenrennen – mit Ausnahme des Giro 2022 – kein Top-Ten-Ergebnis mehr. Der letzte seiner vier Siege als Profi liegt auch schon drei Jahre zurück. “Mein Ziel ist schon die Gesamtwertung. Für wie weit vorne es reicht, werden wir sehen, aber ich will schon jeden Tag reinhalten und mich nicht nur auf einzelne Etappen konzentrieren“, kündigte Buchmann an. Bei seinem bisher einzigen Start bei der Oman-Rundfahrt reichte es 2016 zu Rang zwölf, deutlich erfolgreicher war er bei der UAE Tour, deren Premiere im Jahr 2019 er auf dem vierten Platz beendete.

Wie 2019 über drei Höhentrainingslager zur Tour de France

Es war damals Buchmanns Start in die bisher beste Saison seiner Karriere mit dritten Plätzen bei der Baskenland-Rundfahrt und dem Critérium du Dauphiné, ehe er im darauf folgenden Sommer das Tour-Podium nur um ganz 25 Sekunden verpasste. Gegen einen ähnlichen Saisonverlauf hätte Buchmann sicherlich nichts einzuwenden.

Die Planung inklusive drei Höhentrainingslagern jedenfalls ist vergleichbar mit der vor vier Jahren. “Auch 2019 war ich direkt vor der Tour nochmal etwas länger als eine Woche in der Höhe und habe die Deutschen Meisterschaften damals deshalb ausgelassen. In diesem Jahr ist das sehr ähnlich. Nach Oman und UAE mache ich den ersten Höhenblock, dann kommen wieder Rennen, bevor es dann zur unmittelbaren Tour-Vorbereitung geht mit Höhe - Dauphiné – Höhe“, listete er seine sportlichen Eckpunkte der kommenden Monate auf.

Bei der Tour de France 2019 verpasste Buchmann (hier mit Patrick Konrad, re.) als Vierter nur knapp das Podium. In dieser Saison will der 30-Jährige wieder bei der Frankreich-Rundfahrt angreifen. | Foto: Cor Vos

Im Gegensatz zu 2019 gehört Bora – hansgrohe nach der letztjährigen Großoffensive auf dem Transfermarkt mittlerweile auch zu den weltbesten Rundfahrt-Mannschaften, was im vergangenen Jahr vor allem Hindley mit seinem sensationellen Giro-Gesamtsieg und nach einem herausragenden Frühjahr Aleksandr Vlasov mit seinem fünften Platz bei der Tour de France bewiesen.

"Wir können Rennen absolut unseren Stempel aufdrücken"

Im Winter zeigte sich das Bora-Management in Sachen Neuverpflichtungen dagegen deutlich zurückhaltender. “Ich denke, wir sind als Team weiter zusammengewachsen und haben uns punktuell sicher verstärken können“, sagte Buchmann mit Blick auf die diesmal nur vier Neuzugänge, deren prominentester der Luxemburger Bob Jungels ist.

Der Gewinner der letztjährigen 9. Tour-Etappe verpasste auf der 3. Etappe der Valencia-Rundfahrt nur knapp ein frühes erstes Erfolgserlebnis – was sich auch für den Großteil des Teams sagen lässt. Bisher steht erst ein Sieg zu Buche, den Sprinter Sam Bennett zum Auftakt der Vuelta a San Juan einfahren konnte.

“Es sind eigentlich alle schon gut in Form, so ganz zeigen konnten wir das aber noch nicht“, sagte Buchmann und konkretisierte: “Wenn man sich die letzte Etappe der Valencia-Rundfahrt angesehen hat, dann versteht man, glaube ich, was ich damit meine. Wir können Rennen absolut unseren Stempel aufdrücken und haben auch vor, das in den nächsten Wochen öfter zu tun.“

Bora – hansgrohe fuhr bisher zwar erst einen Saisonsieg ein, überzeugte aber – so wie hier bei der Valencia-Rundfahrt – mit offensiven Auftritten und zahlreichen Spitzenergebnissen. | Foto: Cor Vos

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