Guarnieri und Sinkeldam verlassen Groupama

Démare muss künftig ohne seine besten Helfer auskommen

Foto zu dem Text "Démare muss künftig ohne seine besten Helfer auskommen"
Arnaud Démare (Groupama - FDJ, Mitte) beim Giro 2022 | Foto: Cor Vos

22.10.2022  |  (rsn) – Arnaud Démare war mit drei Etappensiegen beim Giro d’Italia und der Titelverteidigung bei Paris-Tours auch in diesem Jahr wieder einer der besten Sprinter im Feld. Maßgeblichen Anteil an den Erfolgen des 31-jährigen Franzosen hatten erneut seine beiden Anfahrer Jacopo Guarnieri und Ramon Sinkeldam.

Doch Démare wird künftig ohne die beiden Routiniers auskommen müssen. Den 35-jährigen Guarnieri zieht es zu Lotto Dstny, wo er den Sprintzuge von Caleb Ewan oder Arnaud De Lie verstärken wird, während der zwei Jahre jüngere Sinkeldam ab 2023 wohl das Trikot des französischen Zweitdivisionärs B&B Hotels tragen wird.

“Das war natürlich eine Enttäuschung“, kommentierte Démare gegenüber cyclingnews am Rande der Giro-Präsentation in Mailand den bevorstehenden Weggang des erfahrenen Duos. Der zweimalige Gewinner des Maglia Ciclamino (2020, 2022) bemühte sich aber, Zuversicht zu verströmen, dass seine Equipe ihm auch weiterhin starke Helfer zur Seite stellen werde. “Wir haben immer noch Elemente aus dem Sprintzug wie Miles Scotson und Ignatas Konovalovas, und wir haben auch junge Fahrer, die dazukommen werden. Ich baue darauf, dass sie schnell lernen“, sagte Démare und spielte damit auf die gleich sieben Neuzugänge an, die zur Saison 2023 vom Groupama-Development-Team zu den Profis aufsteigen.

Davon abgesehen, hat das Management um Marc Madiot bisher aber keine weiteren Transfers bekanntgegeben. “Es ist die globale Vision des Teams, es ist seine Idee. Ich respektiere die Wahl und diese Vision“, sagte Démare zur offensichtlichen Fokussierung auf junge Talente, wobei er aus seinen vorsichtig gewählten Worten durchaus auch Skepsis herauszuhören war. “Es gibt junge Fahrer, die das Potenzial haben dazuzulernen, und wir werden sehen, wie das in den ersten Monaten der Saison funktioniert. Es wird eine Herausforderung, ohne Jacopo und Ramon habe ich jedoch keine andere Wahl, als sie anzunehmen. Aber ich bin optimistisch, dass wir uns anpassen können“, fügte er an.

Démare würde 2023 gerne die Tour fahren

Die Anpassung wird wohl auch mit Blick auf die Entscheidung erforderlich sein, ob Démare im kommenden Jahr den Giro oder die Tour in sein Programm nehmen wird. Schließlich gilt es, seine mit den Ambitionen der beiden Rundfahrtspezialisten David Gaudu und Thibaut Pinot unter einen Hut zu bringen. Bei der Italien-Rundfahrt etwa war das Groupama-Aufgebot ganz auf den Sprintkapitän zugeschnitten, was Démare mit seinen drei Siegen und dem erneuten Gewinn der Punktewertung rechtfertigte.

Ob er seine beeindruckende Bilanz von acht Etappenerfolgen seit 2019 wird fortsetzen können, hängt allerdings auch vom Streckenverlauf der 106. Ausgabe ab, wie er in Mailand betonte. “Wir müssen den Giro noch etwas genauer analysieren und sehen, wie viele Sprintankünfte wirklich möglich sind, aber ich würde auch gerne zur Tour de France fahren“, sagte Démare, der bei der Präsentation “drei oder vier“ sichere Chancen für die Sprinter zu erblicken meinte und darüber hinaus zahlreiche “Vielleichts.“

In die Winterpause geht Démare zwar mir der Ungewissheit, ob sein Sprintzug 2023 genauso rund laufen wird wie bisher. Zuversicht kann er aber aus seinem zweiten Paris-Tour-Sieg zum Ausklang der französischen Straßensaison schöpfen. Denn da waren weder Guarnieri noch Sinkeldam im Sprintzug dabei, der ihm auf der Avenue de Grammond zur Titelverteidigung verhalf.

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.05.2024Pogacar nach Giro-Triumph entspannt zur Tour

(rsn) – Die 107. Austragung des Giro d´Italia stand ganz im Zeichen von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). Der Slowene drückte der Rundfahrt vom Start weg seinen Stempel auf, gewann fast ein Drit

23.11.2023Buitrago will erstmals zur Tour und um das Weiße Trikot kämpfen

(rsn) – Nach zwei Giro-Etappensiegen in den beiden vergangenen Jahren hofft Santiago Buitrago (Bahrain Victorious) in der kommenden Saison auf sein Tour-de-France-Debüt. Dann möchte der Kolumbiane

31.07.2023Baudin nach Tramadol-Missbrauch vom Giro disqualifiziert

Neo-Profi Alex Baudin (AG2R - Citroen) ist nachträglich vom Giro d´Italia 2023 ausgeschlossen worden. Das teilte die UCI am Montag mit. Grund dafür ist der Fund des Schmerzmittels Tramadol in den B

04.06.2023ASO plant Corona-Protokoll für die 110. Tour de France

(rsn) – Nachdem beim diesjährigen Giro d’Italia zahlreiche Fahrer wegen Corona-Infektionen ausschieden, werden die Organisatoren der Tour de France laut der französischen Nachrichtenagentur AFP

01.06.2023“Fanboy“ Heßmann zitterte mit Roglic am Monte Lussari

(rsn) – Viel besser hätte das Grand-Tour-Debüt für Michel Heßmann (Jumbo – Visma) nicht laufen können. Während der Deutsche mit einigen Teamkollegen auf dem Monte Lussari wartete, sicherte s

31.05.2023Thomas enttäuscht, “dass ich es nicht vollenden konnte“

(rsn) – Um ganze 14 Sekunden musste sich Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) beim 106. Giro d´Italia Primoz Roglic (Jumbo – Visma) geschlagen geben. Der 33-jährige Slowene nahm dem Briten am vorle

31.05.2023Startet Giro-Sieger Roglic auch bei der Tour de Suisse?

(rsn) – Giro-Sieger Primoz Roglic wurde am Dienstag in Amsterdam von seinem Team Jumbo – Visma mit einer großen Feier geehrt. Die Veranstaltung nutzte der niederländische Fernsehsender NOS, um d

30.05.2023Pinot will nach dem Giro auch die Abschieds-Tour

(rsn) – Nach seiner erfolgreichen Abschiedsvorstellung beim Giro d’Italia, den er auf Rang fünf beendete, will Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) nun auch ein letztes Mal bei der Tour de France sta

29.05.2023Kriegers Giro-Leiden wurden mit Rang fünf in Rom belohnt

(rsn) - Alexander Krieger (Alpecin - Deceuninck) beendete den mit vielen Tiefschlägen verbundene 106. Giro d`Italia mit einem sportlichen Ausrufezeichen. Der Stuttgarter belegte auf der Schlussetappe

29.05.2023Entdeckungen und Überraschungen: Die Geschichten des Giro

(rsn) – Vor dem 106. Giro d’Italia schien die Ausgangsposition klar zu sein: Es würde ein Duell um den Gesamtsieg zwischen Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Primoz Roglic (Jumbo – Vis

29.05.2023Ackermanns Traum vom Sieg beim Giro-Finale endete in der Bande

(rsn) - Vor drei Jahren gewann Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) in Madrid die Schlussetappe der Vuelta a Espana. Das Kunststück wollte der Pfälzer auch beim 106. Giro d’Italia beim Finale in R

28.05.2023Thomas lotst Cavendish in Rom zum letzten Etappensieg

(rsn) – Sieben Sprints hatte der 106. Giro d’Italia und jedes Mal gab es einen anderen Sieger. Beim letzten Akt spurtete Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) in Rom nach 126 Kilometern mit großem Vo

Weitere Radsportnachrichten

24.11.2025Tony Martins Erfolgsstory begann in Mamas Radklamotten

(rsn) - Von der "Idiotenrunde" zur Tour de France und zu vier Goldmedaillen im WM-Zeitfahren - diese Geschichte beschreibt Tony Martin in seiner Dokumentation "Panzerwagen, Reise zum Weltmeister". D

23.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

23.11.2025Sensationell Straßenmeister und die Nummer 1 auf der Bahn

(rsn) - 2025 war ein Jahr, das dem Tim Wafler in Erinnerung bleiben wird. Überraschend gewann der Österreicher auf flachen Kurs die Nationalen Straßenmeisterschaften, wobei er als Kontinentalfahrer

23.11.2025Nys macht’s in Tabor im Stil von van der Poel

(rsn) – Er schien beim Weltcup-Auftakt in Tabor über einen Gang mehr zu verfügen als die Konkurrenz: Als Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) Ernst machte, konnte keiner seiner Gegner folgen. Der

23.11.2025Brand egalisiert mit Sieg in Tabor den Vos-Rekord

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat den Weltcup-Auftakt in Tabor gewonnen. Die Niederländerin bestimmte gemeinsam mit Sara Casasola (Crelan – Corendon) und deren Teamkollegin Inge v

23.11.2025Starke Comebacks nach schweren Stürzen

(rsn) – Auf einem absoluten Hoch schloss Bruno Keßler (Rembe – rad-net) die  Saison 2024 ab. Er gewann bei der Bahn-WM mit seinen Teamkollegen die Bronzemedaille im Vierer, die erste für Deutsc

23.11.2025Pogacar: Vuelta- oder Roubaix-Sieg genauso wichtig wie Tour-Rekord

(rsn) – Mit einem fünften Toursieg würde Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) in dieser Saison mit Jacques Anquetil, Eddy Merckx, Bernard Hinault und Miguel Indurain gleichziehen. Da der Slowe

23.11.2025Evenepoel zu möglichem Giro-Zeitfahren: “Maßgeschneidert“

(rsn) – Remco Evenepoel hat nach eigenen Worten seinem neuen Team Red Bull – Bora – hansgrohe zwei Pläne für die Saison 2026 vorgelegt. Der erste sieht eine Klassikerkampagne und die Tour de F

23.11.2025Van Aert: “Ronde- und Roubaix-Siege wären i-Tüpfelchen“

(rsn) – Wie sein großer Konkurrent Mathieu van der Poel (Alepcin – Deceuninck) begann Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) seine Karriere als Crosser. In dieser Disziplin gewann der Belgier dre

23.11.2025Gazzoli von Astana zu Solution Tech – Vini Fantini

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

22.11.2025Wieder ein Trikotregen, wieder ein Pausentag

(rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e

22.11.2025Krahl mit Schürfwunden zum Weltcup-Auftakt nach Tabor

(rsn) – Im tschechischen Tabor findet am Sonntag der Auftakt des Cross-Weltcups 2025/26  statt. Mit dabei ist auch eine deutsche Delegation, bekanntester Name ist der von Judith Krahl (Rose Racing

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)