--> -->
24.07.2022 | (rsn) – Hätte Hans Christian Andersen ein modernes Märchen über die Tour de France geschrieben, die Edition von 2022 hätte wohl das perfekte Skript für den Dänen geliefert. Vom Fischputzer zum Toursieger, diese Geschichte vollendete am Sonntagabend Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma). Im Vorjahr noch als Ersatzfahrer in den Kader der niederländischen Equipe gerutscht und am Ende Gesamtzweiter hinter Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), drehte er diesmal das Ergebnis um und trug das Gelbe Trikot bis nach Paris.
War es 2021 noch der Plan B, der für Jumbo – Visma auf dem Podium endete, gelang der niederländischen Traditionsmannschaft im 39. Jahr ihres Bestehens durch Vingegaard der Gesamtsieg bei der Tour de France. "Das Gefühl auf der Ziellinie war unglaublich. Denn dann weißt du, du hast gewonnen und es kann jetzt auch gar nichts mehr schiefgehen", schilderte der frischgebackene Toursieger in Paris seine ersten Gedanken.
___STEADY_PAYWALL___
Das Podium der 109. Tour de France, v.l. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma), Geraint Thomas (Ineos Grenadiers). | Foto: Cor Vos
Vingegaard gelang das Kunststück, den zweimaligen Toursieger und Topfavoriten Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) zu entthronen. Ausgerechnet bei jener Frankreich-Rundfahrt, die vor mehr als drei Wochen in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen begann. Schon damals übermannten den 25-Jährigen die Emotionen, als bei der Teampräsentation im Tivoli tausende Fans seinen Namen riefen bei der Tourpräsentation.
Schon in Kopenhagen von Gelb geträumt
Viele der Fans träumten wohl davon, dass sich ihr Liebling das Gelbe Trikot schnappen würde. "Ich hatte immer ein gutes Gefühl, dass ich auch um den Sieg mitkämpfen kann", sagte Vingegaard in Paris. Doch auf dem Weg dorthin gab es auch Rückschläge. Der Defekt auf der Pflasteretappe nach Arenberg, dann der Sturz seines Teamkollegen, des Jumbo-Co-Kapitäns Primoz Roglic. Vor den Pyrenäen verlor Vingegaard mit Steven Kruijswijk einen weiteren wichtigen Helfer, doch am Ende erwiesen sich der Kapitän und seine restlichen Helfer als die stärkste Mannschaft der Tour.
Im Ziel in Paris wurde der Däne von seiner Freundin Trine und Tochter Frida empfangen. | Foto: Cor Vos
"Es gibt so viele Leuten, denen ich danken möchte. Ich weiß gar nicht, wo ich beginnen soll", erklärte er bei der Dankesrede in Paris. Vor allem seine Mannschaft stellte er in den Vordergrund, bedankte sich für den Masterplan, den Jumbo – Visma mit ihm ausgetüftelt hatte und der perfekt aufging: "Es war eine unglaubliche Reise in den letzten drei Wochen und nun haben wir es geschafft."
Das perfekte Team für den Jumbo-Masterplan
Einen großen Anteil an seinem Sieg hatte auch die perfekte Teamaufstellung. Denn trotz zweier Kapitäne und einem Wout Van Aert, der das Grüne Trikot jagte und es in eindrucksvoller Weise auch gewann, war Vingegaard keinen einzigen Meter auf sich alleine gestellt und hatte für jedes Terrain den idealen Fahrer an seiner Seite - angefangen vom nimmermüden Nathan van Hooijdonck, der ihn in der ersten Woche aus fast alle Querelen raushalten konnte.
Auch der französische Neuzugang Christophe Laporte passte perfekt in das Konzept der niederländischen Mannschaft, fuhr selbstlos für seine Kapitäne und holte auf der 19. Etappe sogar selbst einen Tagessieg heraus – den einzigen französischen bei dieser Tour übrigens. Auf dem welligen Terrain und in den Bergen war Tiesj Benoot immer wieder um Nachführarbeit bemüht, holte Flaschen und nahm Vingegaard aus dem Wind. Wenn es für den Belgier zu steil wurde, war dann der US-Amerikaner Sepp Kuss an der Reihe, der wohl in anderen Mannschaften selbst als Kapitän gesetzt wäre.
Vingegaard und seine vier verbliebenen Teamkollegen von Jumbo – Visma verbrachten einen entspannten Tag. | Foto: Cor Vos
Auch Primoz Roglic kämpfte nach seinem Sturz verbissen für den Mann im Gelben Trikot, war mit seinen Attacken in den Alpen auch mitverantwortlich dafür, dass Vingegaard am Col du Granon Pogacar die entscheidenden knapp drei Minuten abnehmen konnte. Und letztlich wäre auch noch Van Aert zu nennen, der als Kämpferischster Fahrer ausgezeichnet wurde, und neben dem Grünen Trikot noch drei Etappensiege holte und immer wieder Vingegaard durch die Etappen lotste.
"Er ist der beste Fahrer der Welt für mich", so Vingegaard über den Belgier. Nun wird sich der Toursieger 2022 einigen offiziellen Terminen und Feierlichkeiten widmen wird, ehe dann etwas Entspannung auf ihn wartet: "Ab Freitag bin ich dann eine Woche auf der Couch."
(rsn) – Es hat nicht viel gefehlt, um das Märchen perfekt zu machen. Am 7. Juli 2007 gab Mark Cavendish, damals noch im Trikot von T-Mobile, sein Debüt der Tour de France. Den Prolog in London bee
12.06.2023Van Aert kritisiert Netflix-Serie: “Zielt auf Aufreger ab“(rsn) – Am vergangenen Donnerstag ist die von vielen Fans lange erwartete Netflix-Serie ´Tour de France: Unchained´ veröffentlicht worden, die hinter die Kulissen der Frankreich-Rundfahrt 2022 bl
02.03.2023Trailer zur Netflix-Serie über die Tour de France veröffentlicht(rsn) – Den Titel, “Tour de France: Unchained“, hatte Netflix bereits vor einigen Tagen veröffentlicht. Jetzt folgte auch der erste Trailer zu der Doku-Serie, die aus acht Teilen bestehen und v
16.12.2022Sagan hat van Aert noch nicht vergeben(rsn) – In einem Gespräch mit der italienischen Sportzeitung Gazzetto dello Sport hat Peter Sagan (TotalEnergies) deutlich gemacht, dass er Wout van Aert (Jumbo – Visma) noch nicht für dessen ve
23.11.2022Aktivisten der “Letzten Generation“ bekommen 500-Euro-Strafe(rsn) – Dreimal kam das Peloton bei der Tour de France 2022 aufgrund von Protesten durch Klima-Aktivisten und Klima-Aktivistinnen kurz zum Stillstand: Zunächst auf der 10. Etappe auf dem Weg nach M
17.11.2022Pogacar: “Evenepoel ist vielleicht sogar stärker als ich“(rsn) – Mit nicht weniger als 16 Siegen war Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) auch im Jahr 2022 eine der dominierenden Figuren des Radsports. Der 24-jährige Slowene gewann bedeutende Eintagesrennen
03.11.2022CAS bestätigt Quintanas Tour-Disqualifikation(rsn) - Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Entscheidung des Radsportweltverbands UCI bestätigt, der Nairo Quintana (Arkea – Samsic) nachträglich von der Tour de France 2022 disquali
29.08.2022Geschke: “Jedes Bergtrikot am Straßenrand motivierte mich“(rsn) - Ganz allein erreichte Simon Geschke, der Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft, das Ziel der finalen 4. Etappe in Stuttgart. Der Freiburger kam 7:07 Minuten nach Tagessieger Pello Bilbao (
13.08.2022Von Corona genesen: Froome und Woods starten bei Vuelta(rsn) – Sowohl Chris Froome als auch Teamkollege Michael Woods haben sich von ihrer Corona-Infektion erholt, die sie sich bei der Tour de France zugezogen hatten. Die beiden Fahrer von Israel - Prem
05.08.2022Zwei Wochen vor Vuelta-Start: Roglic trainiert wieder(rsn) – Zwei Wochen vor dem Start der Vuelta a Espana hat Primoz Roglic wieder das Straßentraining aufgenommen. Der dreimalige Gesamtsieger der Spanien-Rundfahrt war auf der 5. Etappe der Tour de
31.07.2022Van Vleuten auf völlig anderem Level - wie geht das?(rsn) – Der Solo-Coup von Annemiek van Vleuten (Movistar) auf der Königsetappe der Tour de France der Frauen hat bei den Beobachtern einmal mehr für große Augen und offene Münder gesorgt. Die 3
31.07.2022Von einem “toten Fisch“ und völlig leergefahrenen Körpern(rsn) – Die Königsetappe der Tour de France der Frauen hat für riesige Abstände unter den Protagonistinnen gesorgt. Annemiek van Vleuten (Movistar) scheint ihren Gesamtsieg schon vorzeitig perfek
(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei
14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei
14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã
14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü
14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi
14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End
14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei
13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e
13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den