Die Stimmen zur 18. Etappe der Tour de France

Pogacar: “Heute habe ich die Tour verloren“

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Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) im Ziel der 18. Tour-Etappe | Foto: Cor Vos

21.07.2022  |  (rsn) - Wir sammeln für Sie nach jeder Etappe der 109. Tour de France die ersten Kommentare der Protagonisten, die Sie kurz nach dem Zieleinlauf hier nachlesen können.

Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma / Etappensieger und Gelbes Trikot / Bergtrikot): Heute Morgen habe ich zu meiner Freundin und meiner Tochter gesagt, dass für sie heute gewinnen wollte. Das ist mir geglückt, deshalb bin ich sehr, sehr glücklich und stolz. Der Sieg ist für meine zwei Mädels daheim. Am Ende war ich einfach nur froh, dass die Etappe geschafft war. Es war unglaublich schwer. Es sind noch zwei weitere Tage bis Paris. Wir müssen konzentriert bleiben und von Tag zu Tag schauen. Pogacar hat sich in der Kurve etwas versteuert, ist dann auf unbefestigten Boden gekommen und ihm ist das Rad weggerutscht und ich habe dann auf ihn gewartet. Ich möchte mich heute bei allen Teamkollegen bedanken. Am Ende hängt Wout Van Aert noch Pogacar ab, Sepp Kuss war unglaublich, einfach jeder war unglaublich. Vom Gesamtsieg will ich aber noch nicht sprechen, es kommen noch zwei Tage, über den Gesamtsieg können wir also in zwei Tagen sprechen.

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / Gesamtzweiter / Weißes Trikot): “Es war nicht schlecht heute. Ich habe alles gegeben. Ich habe nicht an den Etappensieg gedacht, sondern an das Gelbe Trikot. Ich habe am vorletzten Anstieg alles gegeben, bin dann aber auf der Abfahrt gestürzt. Auch am Schlussanstieg habe ich noch einmal alles gegeben, aber mehr als Rang zwei war heute nicht drin. Ich weiß nicht, wie sehr der Sturz mich geschwächt hat. Aber natürlich ist es nie schön, zu stürzen. Ich habe viel riskiert und bin gestürzt, das war mein Fehler. Auch wenn noch ein paar Etappen zu fahren sind, denke ich, dass ich heute die Tour verloren habe. Aber natürlich werde ich bis Paris weiter alles geben. Heute hat es sich etwas bemerkbar gemacht, dass ich nicht mehr viele Teamkollegen im Rennen hatte. Aber selbst wenn ich mehr Teamkollegen gehabt hätte, dann wäre Jonas immer noch der Stärkste gewesen. Aber klar hätten wir dann mehr taktische Optionen gehabt.

Geraint Thomas (Ineos Grenadiers / Gesamtdritter): "Wir hatten viel Rückenwind, kaum Tage mit Gegenwind. Aber vor allem war es schnell wegen dem Kampf um die Spitzengruppen. Es gab nur zwei Massensprints in Frankreich, das ist verrückt. Ich will es nicht verschreien, bin aber in einer guten Position."

Grischa Niermann (Sportdirektor Jumbo – Visma): “Wir hatten keine Angst. Wir wussten, dass Jonas richtig gut drauf ist und wollten entsprechend noch mal Zeit rausfahren. Das hat geklappt. Es war eine interessante Etappe und man konnte sich nie seiner sicher sein. Wir wussten, dass Pogacar es mehrmals mit Attacken probieren würde. Es war aber eine super Teamleistung und Jonas hat es dann perfekt abgeschlossen. Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Wir wurden häufig dafür kritisiert, dass wir uns auf Gelb und Grün konzentrieren wollten. Aber wenn man einen Fahrer wie Wout Van Aert im Team hat, dann kann man ihm nicht sagen, dass er nur für die Teamkollegen fahren soll und nicht eigenen Ambitionen nachgehen darf. Aber wenn man ihn dann sieht, wie er da im Grünen Trikot fährt, was für ein toller Teamkollege er ist, dann ist das unglaublich. Ein Fahrer wie Van Aert ist einmalig. Wir waren zuversichtlich, dass Jonas an den längeren Anstiegen der bessere Kletterer ist, dass er der beste Kletterer der Welt ist. Und das hat er heute wieder gezeigt.

Louis Meintjes (Intermarché – Wanty – Gobert / Gesamtsechster): “Ich bin komplett erledigt. In den letzten Tagen geriet ich immer ins Hintertreffen, als ich bei den Attacken nicht mitgehen konnte. Heute wollte ich einen Schritt voraus sein, wurde dann aber im Niemandsland der Etappe wieder eingeholt. Aber es lief endlich mal wieder gut bei mir. Ich habe nur etwas zu viel Energie vor dem letzten Anstieg verbraucht. Aber ich habe es immerhin probiert und denke, ich habe schon eine kleine Show abgeliefert.

Mauro Gianetti (Teamchef UAE Team Emirates): “Ich bin stolz auf Tadej und das Team. Er hätte heute auch auf ein anderes Trikot gehen können. Aber er hat attackiert, attackiert und einfach Druck auf Vingegaard ausgeübt. Wir hatten diese Tour einfach ein paar Probleme zu viel im Team mit den ganzen Ausfällen. Tadej hat aber einfach nicht aufgegeben, er hat es immer weiter probiert. Heute haben Tadej, Vingegaard und Van Aert eine unglaubliche Show geliefert. Was Vingegaard heute gezeigt hat, war außergewöhnlich – darüber hinaus ist er noch ein großer Sportsmann.

Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe / Gesamtsiebter): “Ich fühle mich nach meinem Crash jetzt viel besser und habe mich mehr oder weniger davon erholt. Mit Vingegaard und Pogacar konnte ich nicht mithalten, sie fahren auf einem anderen Level, aber mit den anderen Jungs schon. Aber ich bin froh, dass ich wieder auf meinem alten Niveau bin.“

Simon Geschke (Cofidis): “Es wäre schön gewesen, super schade. Das Bergtrikot ist für den besten Bergfahrer der Tour und der trägt es jetzt (Vingegaard). Ich hätte am Aubisque punkten müssen, das wäre meine Ziellinie gewesen. Hätte ich die Beine gehabt, hätte ich noch zur Gruppe vorspringen können, aber heute war einfach nicht mehr so viel im Tank, wie nötig gewesen wäre.“

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