--> -->
01.07.2022 | (rsn) – Regen und Begeisterung kennzeichneten den Auftakt der 109. Tour de France in Kopenhagen. Und Yves Lampaert (Quick-Step – Alpha Vinyl) passte als erster Träger des Maillot Jaune bestens in das Bild. Von Tränen übermannt, streifte er sich als erster Belgier seit 2018 das Gelbe Trikot über. Ziemlich überraschend hatte der 31-Jährige auf dem 13,2 Kilometer langen Parcours durch die dänische Hauptstadt alle Favoriten düpiert.
"Mein Kopf explodiert gerade. Ich hatte erwartet, in die Top Ten zu fahren. Das wäre großartig gewesen", berichtete Lampaert mit feuchten Augen im ersten Zielinterview. Der starke Zeitfahrer, zuletzt Zweiter der Nationalen Meisterschaften hinter seinem Teamkollegen und Wunderkind Remco Evenepoel, war fünf Sekunden schneller als sein Landsmann Wout Van Aert (Jumbo – Visma) und deren sieben als der Titelverteidiger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates).
"Ich bin doch nur ein kleiner Bauernjunge aus Belgien", beschrieb sich der Mann aus Ingelmunster in Westflandern. Aus einfachen Verhältnissen kommend, hat Lampaert sich in die Weltspitze des Radsports vorgefahren. "Nun habe ich alle geschlagen, die Besten der Welt. Das hätte ich nie erwartet", schossen die Emotionen aus ihm heraus. Zweimal gewann Lampaert den Klassiker Dwars door Vlaanderen schon, einmal Brugge-De Panne. Doch der aktuelle Erfolg stellt eine völlig neue Kategorie dar.
Der Kurs in Kopenhagen lag dem Belgier perfekt
"Ich wusste, dass ich gut drauf bin, aber gleich am ersten Tag eine Tour-Etappe zu gewinnen, davon hätte ich nicht einmal geträumt", so der Sieger weiter und fügte an: "Aber ich habe es geschafft." Seit 2015 gehört er dem Quick-Step-Kader an, ist meist treuer Helfer für seine Kapitäne, aber mittlerweile auch eine Erfolgkonstante. Zweimal wurde Lampaert schon Weltmeister im Mannschaftszeitfahren, holte Silber bei den Europameisterschaften 2019 im Straßenrennen und gewann auch schon eine Vuelta-Etappe. Doch im Konzert der Weltbesten war der Auftritt von Kopenhagen sein Durchbruch.
"Es ist ein Zeitfahren und natürlich kann da jeder so schnell draufdrücken wie er will, aber Van Aert, Van der Poel oder Ganna zu schlagen ist unglaublich", sagte Lampaert, dem der Regen und die dadurch herausfordernde Straßenbeschaffenheit offenbar nichts ausmachten: "Die Bedingungen waren schwierig, die Straßen waren nass und die Löcher mit Wasser gefüllt." Doch immer wieder sprach sich Lampaert selbst Mut zu, für ein gutes Ergebnis alles zu riskieren und zu probieren.
"In den Kurven habe ich mir gesagt 'Yves fahr schneller, habe Vertrauen in dein Material'. Und am Ende war ich fünf Sekunden schneller als Van Aert", erinnerte er sich und sein Sportlicher Leiter Tom Steels, selbst Etappensieger bei der Tour erklärte: "Alles zwischen zehn und 15 Kilometern ist ihm auf den Leib geschneidert und er hat keinen einzigen Fehler gemacht. Aus technischer Sicht war er perfekt."
"Realisieren werde ich das frühestens nach der Tour"
Für sein Team beginnt am Samstag allerdings nicht die Verteidigung des Gelben Trikots, sondern die Mission, den starken Sprinter Fabio Jakobsen ins Finale zu bringen, damit der Niederländer weitere Etappensiege einfahren kann. Dabei könnte man das Maillot Jaune sogar in einer Helferrolle sehen. Außerdem sitzt Lampaert mit Wout Van Aert (Jumbo – Visma) ein starker Sprinter im Nacken, der für die bittere Auftakt-Niederlage auf Revanche sinnt.
Doch an die 2. Etappe wollte der Quick-Step-Profi noch keine Gedanken verschwenden. Überhaupt hatte er seinen Triumph noch gar nicht verarbeitet: "Ich denke, realisieren werde ich das frühestens nach der Tour, vielleicht aber schon am Ruhetag, wenn ich meine Freundin wiedersehe und meinem Sohn." Dem kann er dann stolz sein Gelbes Trikot präsentieren, das er nun zumindest für einen Tag auf seinen Schultern tragen kann.
Und in der Stunde seines größten Erfolges dachte Lampaert auch an einen Teamkollegen, einen, der wie der aktuelle Gesamtführende auch ein fleißiger Helfer seiner Mannschaft ist. Tim Declercq war für den Tourkader der belgischen Mannschaft vorgesehen, doch ein positiver Covid-Test führte dazu, dass er noch vor dem Auftakt die Heimreise antreten musste: "Er ist mein bester Freund, der Sieg ist auch für ihn. Ich hätte ihn gerne mit ihm hier gefeiert."
(rsn) – Es hat nicht viel gefehlt, um das Märchen perfekt zu machen. Am 7. Juli 2007 gab Mark Cavendish, damals noch im Trikot von T-Mobile, sein Debüt der Tour de France. Den Prolog in London bee
12.06.2023Van Aert kritisiert Netflix-Serie: “Zielt auf Aufreger ab“(rsn) – Am vergangenen Donnerstag ist die von vielen Fans lange erwartete Netflix-Serie ´Tour de France: Unchained´ veröffentlicht worden, die hinter die Kulissen der Frankreich-Rundfahrt 2022 bl
02.03.2023Trailer zur Netflix-Serie über die Tour de France veröffentlicht(rsn) – Den Titel, “Tour de France: Unchained“, hatte Netflix bereits vor einigen Tagen veröffentlicht. Jetzt folgte auch der erste Trailer zu der Doku-Serie, die aus acht Teilen bestehen und v
16.12.2022Sagan hat van Aert noch nicht vergeben(rsn) – In einem Gespräch mit der italienischen Sportzeitung Gazzetto dello Sport hat Peter Sagan (TotalEnergies) deutlich gemacht, dass er Wout van Aert (Jumbo – Visma) noch nicht für dessen ve
23.11.2022Aktivisten der “Letzten Generation“ bekommen 500-Euro-Strafe(rsn) – Dreimal kam das Peloton bei der Tour de France 2022 aufgrund von Protesten durch Klima-Aktivisten und Klima-Aktivistinnen kurz zum Stillstand: Zunächst auf der 10. Etappe auf dem Weg nach M
17.11.2022Pogacar: “Evenepoel ist vielleicht sogar stärker als ich“(rsn) – Mit nicht weniger als 16 Siegen war Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) auch im Jahr 2022 eine der dominierenden Figuren des Radsports. Der 24-jährige Slowene gewann bedeutende Eintagesrennen
03.11.2022CAS bestätigt Quintanas Tour-Disqualifikation(rsn) - Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Entscheidung des Radsportweltverbands UCI bestätigt, der Nairo Quintana (Arkea – Samsic) nachträglich von der Tour de France 2022 disquali
29.08.2022Geschke: “Jedes Bergtrikot am Straßenrand motivierte mich“(rsn) - Ganz allein erreichte Simon Geschke, der Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft, das Ziel der finalen 4. Etappe in Stuttgart. Der Freiburger kam 7:07 Minuten nach Tagessieger Pello Bilbao (
13.08.2022Von Corona genesen: Froome und Woods starten bei Vuelta(rsn) – Sowohl Chris Froome als auch Teamkollege Michael Woods haben sich von ihrer Corona-Infektion erholt, die sie sich bei der Tour de France zugezogen hatten. Die beiden Fahrer von Israel - Prem
05.08.2022Zwei Wochen vor Vuelta-Start: Roglic trainiert wieder(rsn) – Zwei Wochen vor dem Start der Vuelta a Espana hat Primoz Roglic wieder das Straßentraining aufgenommen. Der dreimalige Gesamtsieger der Spanien-Rundfahrt war auf der 5. Etappe der Tour de
31.07.2022Van Vleuten auf völlig anderem Level - wie geht das?(rsn) – Der Solo-Coup von Annemiek van Vleuten (Movistar) auf der Königsetappe der Tour de France der Frauen hat bei den Beobachtern einmal mehr für große Augen und offene Münder gesorgt. Die 3
31.07.2022Von einem “toten Fisch“ und völlig leergefahrenen Körpern(rsn) – Die Königsetappe der Tour de France der Frauen hat für riesige Abstände unter den Protagonistinnen gesorgt. Annemiek van Vleuten (Movistar) scheint ihren Gesamtsieg schon vorzeitig perfek
(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei
14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei
14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã
14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü
14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi
14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End
14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei
13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e
13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den