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30.05.2022 | (rsn) - Dass Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) nach dem Giro d’Italia in diesem Jahr auch bei der Tour de France starten würde, war schon lange geplant. Dass der Niederländer den Giro aber auch volle drei Wochen bestreiten würde, das war vielen im Vorfeld nicht klar. Am Plan für den Juli aber änderte das nichts, wie van der Poel nun in Verona erklärte: Er wird wie geplant seine zweite Frankreich-Rundfahrt in Angriff nehmen, um dort wieder von Beginn an um das Gelbe Trikot zu kämpfen, wie er bestätigte. Allerdings: Bis dahin bestreitet van der Poel kein weiteres Rennen mehr.
"Ich werde nur in Livigno sein und dort vor der Tour trainieren“, erklärte van der Poel am Sonntagabend, nachdem er die erste komplette Grand Tour seines Lebens abgeschlossen hatte – bei der Tour 2021 war er am Ende der ersten Woche ausgestiegen "Ich fühle mich besser als erwartet nach drei Wochen, aber ich denke, ich werde mich jetzt erstmal ausruhen.“
Van der Poel war einer der großen Aktivposten dieser Italien-Rundfahrt: Er gewann die 1. Etappe, wurde tagsdrauf Zweiter im Einzelzeitfahren von Budapest und auf der 10. Etappe noch einmal Zweiter im Sprint hinter Biniam Girmay (Intermarché – Wanty – Gobert) – wenige Minuten, bevor der Prosecco-Korken den Eritreer aus dem Rennen beförderte. Vor allem imponierte van der Poel dadurch, dass er in der zweiten und schweren dritten Giro-Woche ganze fünf Mal in Ausreißergruppen fuhr.
"Ich habe es in den Gruppen nicht geschafft (zu gewinnen, d. Red.) und auch der Sprint gegen Girmay war knapp. Aber es war einfach eine großartige Erfahrung und ich kann wirklich glücklich mit meinem Giro sein“, bilanzierte van der Poel, der noch vor drei Monaten so mit seinen Rückenproblemen zu kämpfen hatte, dass überhaupt nicht klar war, wann er in seine Saison würde starten können.
Gesamtklassement einer Grand Tour kein Thema
Seitdem hat er Platz drei bei Mailand-Sanremo belegt, die Flandern-Rundfahrt sowie Dwars door Vlaanderen gewonnen, das Amstel Gold Race auf Rang vier sowie Paris-Roubaix auf Rang neun abgeschlossen, eine Giro-Etappe für sich entschieden und drei Tage das Rosa Trikot getragen.
Der Giro habe ihn begeistert, erzählte van der Poel nun in Verona – die Fans konnten das sowohl am TV durch seine Fahrweise als auch in den Dolomiten am Streckenrand, wo van der Poel sie mit Wheelies begeisterte und sogar für Selfies auf dem Rad posierte, sehen und spüren. "Er war schön zu fahren – ein entspannteres Event, weniger stressig“, sagte der 27-Jährige schließlich über die Italien-Rundfahrt. "Es gab einige spezielle Momente, besonders am Fedaia, an die ich mich lange Zeit erinnern werde.“
Nun aber liegt der Fokus bereits auf der Vorbereitung zum stressigeren Event, der Tour de France. Dabei träumt van der Poel vom Gelben Trikot im Auftaktzeitfahren in Kopenhagen. Das Führungstrikot einer Grand Tour über die gesamten drei Wochen anzuvisieren, das käme für ihn aber auch längefristig nicht in Frage, erklärte er: "Das ist wirklich etwas, was ich nicht tun werde. Ich bevorzuge die Klassiker und Eintagesrennen.“
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