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25.05.2022 | (rsn) - Bora – hansgrohe ist dem ansgestrebten Podiumsplatz und auch dem Rosa Trikot des 105. Giro d'Italia wieder ein Stückchen nähergekommen. Und lange Zeit sah es während der 16. Etappe über 202 Kilometer von Salo nach Aprica so aus, als könnte Lennard Kämna sogar seinen zweiten Etappensieg feiern. Doch am letzten Berg des Tages gingen dem Norddeutschen die Kräfte aus. Als Fazit bleibt aber: Die Raublinger fuhren wieder bärenstark und Kämna hat nach der Pause im vergangenen Jahr jene Klasse wiedergefunden, die ihn bei der Tour de France 2020 zum Etappensieg geführt hatte.
___STEADY_PAYWALL___ "Ich habe heute alles gegeben. Vielleicht maximal den Fehler gemacht, dass ich zu schnell reingefahren und oben explodiert bin. Im Großen und Ganzen kann ich sehr zufrieden sein, obwohl es nicht funktioniert hat. Aber man muss auch gestehen, dass die anderen gut waren“, zog Kämna nach dem Rennen im Gespräch mit radsport-news.com ein trotz des verpassten zweiten Siegs ein positives Fazit der Königsetappe, die mehr als 5.200 Höhenmeter im Programm hatte.
Zwar verteidigte Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) auf der 16. Etappe sein Rosa Trikot, sein Vorsprung auf Jai Hindley (Bora – hansgrohe, hier am letzten Berg des Tages) beträgt allerdings nur noch drei Sekunden. | Foto: Cor Vos
25 Kilometer vor dem Ziel hatte er aus der Spitzengruppe heraus attackiert und schnell fast eine Minute Vorsprung herausgefahren. Die Sekunden schmolzen auf den nächsten 13 Kilometern allerdings dahin, weil zunächst Thymen Arensman (DSM) und Jan Hirt (Intermarché – Wanty - Gobert) zu ihm aufschlossen und sogleich überholten.
Kämnas Attacke “eine spontane Entscheidung“
Kämnas frühe Attacke war eine von zwei Optionen, wie er radsport-news.com erklärte: "Die andere Möglichkeit wäre gewesen, am Berg so lange wie möglich zu warten. Ich wollte aber den Vorsprung vorher herausfahren, es war eine spontane Entscheidung und die war sicher nicht falsch."
Sein Angriff war auch Teil eines Plans gewesen, den der neue Sportliche Leiter Enrico Gasparotto mit seinem Stab ausgearbeitet hatte. "Wir wussten, dass Ineos hinten alles Kontrollieren würde. Deshalb war es gut, dass Lenny (Kämna, d.Red.) in die Gruppe sprang und Wilco (Kelderman, d. Red.) dann auch." Dabei hatte Kämna eine Doppelfunktion. "Er sollte um den Etappensieg fahren. Das schloss aber nicht aus, dass er auch als Relaisstation hätte fungieren können, wenn es hinten gebrannt hätte", erklärte der zweite Sportliche Leiter Jens Zemke gegenüber radsport-news.com.
Gemeinsam mit Richard Carapaz (Ineos Grenadiers, Mi.) und Mikel Landa (Bahrain Victorious, li.) kämpfte Hindley in Aprica um die Bonussekunden, die sich der Australier schließlich im Sprint vor dem Träger des Rosa Trikots sicherte. | Foto: Cor Vos
"Es war eine optionale Taktik, wenn der Abstand auf die Gruppe der Favoriten nicht groß ist, hätte man später noch als Relaisstation dienen können. Wenn die Ausreißer durchkommen, dann fährt man um den Etappensieg“, ergänzte Kämna, der schon bis zu seiner letzten Attacke einer der aktivsten Fahrer des Tages war.
Kelderman wurde zu Hindley zurück beordert
So ließ sich Kelderman, der als zweiter Boa-Profi bei den 22 Ausreißern dabei war, dann aber bei der Teilung der Gruppe den Sprung an die Spitze verpasste und mit weiteren Fahrern zwischen Kämna & Co. und den Favoriten um Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) hing, zurückfallen, um seinem Kapitän Jai Hindley zu helfen. "Ja, wir haben Wilco am Schluss zurückgeholt", bestätigte Zemke gegenüber radsport-news.com.
Der Niederländer spannte sich vor die Favoritengruppe und half mit, dass der abgehängte Joao Almeida (UAE Team Emirates), Dritter der Gesamtwertung, nicht wieder Anschluss fand und letztlich 14 Sekunden einbüßte. Zemke: "Das war für uns wichtig. Wir wollten Zeit auf ihn gewinnen, um das Podium abzusichern. Denn Almeida macht einen starken Eindruck und ist ein guter Zeitfahrer." Als Kelderman nicht mehr konnte, besprach sich Hindley mit dem Gesamtvierten Mikel Landa (Bahrain Victorious), dem dritten verbliebenen Mann in der kleinen Favoritengruppe, und sie beschlossen gegen Almeida zusammenarbeiten, wie Zemke verriet.
Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) fuhr als Ausreißer auf Etappensieg und wurde erst kurz vor dem letzten Gipfel des Tages gestellt. | Foto: Cor Vos
Auf seinen Teamkollegen Emanuel Buchmann konnte Hindley zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bauen, da der Tourvierte von 2019 die Favoriten etwa sechs Kilometer vor dem letzten Gipfel ziehen lassen musste. Buchmann erreichte mit 4:11 Minuten Abstand auf den Etappensieger Hirt das Ziel als Vierzehnter und büßte eine Position im Gesamtklassement ein, wo er nun als weiterhin bester deutscher Fahrer auf Platz acht (+4:45) geführt wird.
Zemke traut dem 29-Jährigen dennoch weiter eine gute Rolle zu: "Emu ist zum Schluss ein bisschen aufgeplatzt, aber er ist trotzdem noch in den Top 10 und hat den Zeitabstand in Grenzen gehalten. Damit ist man noch nicht aus dem Rennen. Es sind noch drei superschwere Etappen und man hat heute gesehen, dass fast jeder einzeln ankam.“
Wilco Kelderman (Bora – hansgrohe) hatte zunächst mal wieder Defektpech, erwies sich dann aber im Finale als wichtiger Helfer für Hindley. | Foto: Cor Vos
Insgesamt waren alle bei Bora – hansgrohe mit dem Verlauf der Königsetappe dieses Giro mehr als zufrieden. "Die Jungs haben wieder einen guten Job abgeliefert", lobte Gasparotto, der aber im Ziel schon auf den nächsten schweren Tag schaute.
 "Wir sahen, dass Bahrain sehr aktiv war, das werden sie auch in den nächsten Tagen sein", prognostizierte der Schweizer. "Jai (Hindley) zeigte wieder eine große Beständigkeit im Finale und gewann vier Sekunden. Das war das dritte Mal in diesem Giro, dass er Carapaz im Sprint bezwang. Er ist wieder ein Stück näher am Rosa Trikot. Morgen ist wieder ein harter Tag. Hoffen wir, dass das Wetter nicht superschlecht ist und wir ohne Fehler durchkommen."
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