--> -->
10.05.2022 | (rsn) – Den Zeigefinger in den Himmel deutend und die Zunge rausgestreckt, so fuhr Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) strahlend in 1.800 Metern Höhe auf dem Ätna als als Sieger der 4. Etappe des Giro d'Italia über die Zielline. 'Seht her, ich bin wieder da und ganz der Alte', schien der Bremer darzustellen am Vulkanberg Siziliens
Ein Erfolg, der vor einem Jahr überhaupt nicht abzusehen war. Denn exakt am 9. Mai 2021 war Kämna sein letztes Rennen gefahren, ehe er eine längere Pause abseits des Rades einlegte. Er fühlte sich ausgebrannt, war mental blockiert und bestritt kein einziges Straßenrennen mehr. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Ben Zwiehoff kehrte er Ende Oktober 2021 auf dem Mountainbike, bei der Cape Epic in Südafrika, ins Renngeschehen zurück.
Kämna siegt am Ätna | Foto: Cor Vos | Foto: Cor Vos
Die selbstauferlegte Pause führte ihn wieder zurück in die Erfolgsspur. Vor 20 Tagen gewann er eine Etappe bei der Tour of the Alps, nun legte er beim Giro nach. "Ich bin froh, wieder zurück zu sein. Rennen fahren ist der Grund, warum ich auf dem Rad sitze. Ich mag es einfach, um Siege zu kämpfen", berichtete Kämna nach seinem zweiten GrandTour-Tageserfolg. 2020 gelang es ihm bei der Tour de France die 16. Etappe nach Villard-de-Lans zu gewinnen.
"Schon am letzten Tag der Tour of the Alps fühlte ich mich viel besser als noch zu Beginn. Nach der Rundfahrt wusste ich, dass ich wieder stärker geworden war", blickte er auf seine finale Vorbereitung des Giro zurück. Eigentlich wollte sich der aus dem Norden Deutschlands stammende Rundfahrtspezialist erst in der zweiten Rennhälfte richtig zeigen, aber mit der starken Form attackierte er schon am ersten Tag und auch beim Zeitfahren in Budapest war er inmitten der Weltelite zu finden.
"Ich bin auf einem höheren Level als ich es selbst erwartet hätte", erklärte der 25-Jährige, der aber trotz seines derzeitigen zweiten Platz in der Gesamtwertung unterstrich, dass das für ihn keine Bedeutung habe: "Vielleicht werde ich das mal in der Zukunft anvisieren, aber in diesem Giro gehe ich sicher nicht auf das Klassement."
Kämna dachte schon, der Sieg wäre verloren
Ein Etappensieg war sein großes Ziel und diesen Traum erfüllte er sich gleich bei der ersten Bergankunft in Sizilien. Als Teil einer größeren Ausreißergruppe ging er mit Vorsprung auf die Favoriten in den Schlussanstieg hinauf zum Ätna. Doch mit Juan-Pedro Lopez (Trek – Segafredo) hatte er im Finale eine harte Nuss zu knacken.
Kämna (re.) und Lopez (li.) durchqueren die Lava-Felder | Foto: Cor Vos
Der Spnaier hatte nämlich gut zehn Kilometer vor dem Ziel aus der Gruppe von Kämna heraus attackiert und hatte über 40 Sekunden Vorsprung herausgefahren. "Da dachte ich schon, der Sieg wäre verloren", erinnerte sich Kämna an die Situation. Doch der Bora-Fahrer machte sich auf und schloss die große Lücke nochmals und der Traum des Tageserfolges war wieder in Reichweite.
Nach einem Fahrfehler war Lopez geschlagen
"Ich war komplett kaputt, als ich bei ihm ankam", so Kämna, der aber sich aber an der Führungsarbeit beteiligte. Da der Spanier im Gesamtklassement vor ihm lag, schlossen sich die beiden zusammen. "Wir hatten uns kurz besprochen, wer welches Ziel hat und zusammengespannt um es dann im Sprint zu entscheiden", schilderte der 25-Jährige weiter.
Die zwei Sieger des Giro-Tages am Ätna | Foto: Cor Vos | Foto: Cor Vos
Als es dann zum Schlussspurt kam, rutschte dem Spanier in der letzten Kurve kurz vor dem Ziel durch einem Fahrfehler das Hinterrad weg und Kämna war nicht mehr einzuholen. Doch Lopez durfte sich mit dem Führungstrikot trösten. "Rosa für ihn, Etappensieg für mich. Ich denke wir beide sind glücklich, wie es ausgegangen ist", grinste Kämna spitzbübisch.
Mit dem Tagessieg ging auch noch das Blaue Bergtrikot an ihn, dass Rick Zabel (Israel - Premier Tech) am Tag zuvor erobert hatte. "Es ist mein erstes Sondertrikot, dass ich in meiner Profikarriere trage", freute sich der Deutsche, der sich in der Rolle als Ausreißer derzeit wohl fühlt: "Momentan mag ich es, in den Fluchtgruppen zu sein und Tagessiege zu jagen. Vielleicht wartet ja noch eine Etappe irgendwo am Weg nach Verona auf mich."
Kämna feiert den erster Etappenerfolg eines Deutschen beim Giro d'Italia seit 2019 | Foto: Cor Vos
Nach 1.091 Tagen beendete Kämna übrigens die Siegespause der deutschen Profis beim Giro d’Italia. 2019 war es Pascal Ackermann, der sich in Terracina zum Etappensieger gekrönt hatte.
09.06.2022Bergkönig Bouwman fällt mit gebrochenem Arm lange aus(rsn) – Zwei Etappensiege und das Bergtrikot beim Giro d´Italia rückten Koen Bouwman erstmals in seiner Karriere in das Rampenlicht des internationalen Radsports. Doch aus dem wird er sich vorers
01.06.2022Evans glaubt an weitere große Erfolge von Hindley(rsn) – 2011 war Cadel Evans der erste Australier, der eine GrandTour für sich entscheiden konnte. Es war sogar die größte von allen, die Tour de France. Am Sonntag hat in Jai Hindley (Bora –
31.05.2022Girmay, Hirt und Pozzovivo sorgten für eine strahlende Bilanz(rsn) – Intermarché – Wanty – Gobert gehörte bisher nicht zu den Teams, die bei den großen Rundfahrten für Furore sorgten. Taco van der Hoorn holte 2021 auf der 3. Etappe des Giro d’Italia
31.05.2022Hindley träumt groß: “Klar glaube ich ans Gelbe Trikot“(rsn) – Zwei Tage sind vergangen, seit Jai Hindley in Verona zum ersten australischen Sieger des Giro d’Italia geworden ist. Zwei Tage, die andere nach einer Grand Tour nutzen würden, um jenes La
31.05.2022Bauhaus mit Giro “nicht sehr zufrieden, aber zufrieden“(rsn) - Ohne den erhofften ersten Grand-Tour-Etappensieg, aber mit einem zweiten Rang und drei weiteren Top-Ten-Resultaten ist der 105. Giro d’Italia für Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) zu Ende g
30.05.2022Van der Poel reist ohne Rennen vom Giro zur Tour(rsn) - Dass Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) nach dem Giro d’Italia in diesem Jahr auch bei der Tour de France starten würde, war schon lange geplant. Dass der Niederländer den Giro aber
30.05.2022Kämna im Lennard-Bora-hansgrohe-Style auch bei der Tour?(rsn) – Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) hat beim Giro d’Italia nicht nur mit seinem Etappensieg am Ätna begeistern können. Der 25-jährige Bremer erwies sich in den Bergen zudem als entschei
30.05.2022Denk: “Jetzt träume ich vom Tour-Sieg“(rsn) – Mit dem Giro-Sieg durch Jai Hindley hat Bora – hansgrohe nach der Neuausrichtung als Rundfahrerteam das große Ziel schon im ersten Anlauf erreicht! Wie geht es jetzt bei dem Raublinger Re
30.05.2022Gall freut sich für früheren Teamkollegen Hindley(rsn) – Mit seiner Grand-Tour-Premiere ist Felix Gall (AG2R Citroën) nicht zufrieden, dafür freut sich der Österreicher über den Giro-Gesamtsieg seines früheren Teamkollegen Jai Hindley (Bora â
29.05.2022Hindley: “Ich wollte nicht, dass sich 2020 wiederholt“ (rsn) - Aufopferungsvoll führte Bora – hansgrohe seinen Kapitän Jai Hindley zum Giro-Sieg! Aber nicht nur die Mannschaft und hier speziell die starke Hilfe von Lennard Kämna am vorletzten Tag im
29.05.2022Carapaz: “Am Ende hat der Stärkste gewonnen“(rsn) - In unserem täglichen Stimmensammler können Sie im Verlauf des 105. Giro d´Italia kurz nach dem Ende der jeweiligen Etappen nachlesen, was die Protagonisten zum Rennen zu sagen hatten. Matt
29.05.2022Evenepoel mit “Wolfpack-Spirit“ zum Gesamtsieg(rsn) – Alexander Kristoff (Intermarché - Wanty - Gobert Matériaux) hat zum Abschluss der 11. Tour of Norway (2.Pro) für den ersten Sieg eines heimischen Profis gesorgt. Der 34-jährige Norweger
28.11.2025Auch Flanders Classics gegen ein allgemeines Eintrittsgeld (rsn) – In der Diskussion um einen mögliches Eintrittsgeld bei Radrennen hat sich nun auch Flanders Classics zu Wort gemeldet. Wie bereits der Radsportweltverband UCI und die ASO reagiert der Veran
28.11.2025Intermarché verabschiedet Girmay mit emotionalem Video (rsn) – Alle Zeichen deuteten schon seit einiger Zeit daraufhin, dass Biniam Girmay nach der Fusion von Intermarché – Wanty und Lotto nicht zum neuen Aufgebot gehören wird. Der Eritreer selbst h
28.11.2025Äthiopische WM-Siebte Kahsay Kiros zum Canyon-Nachwuchsteam (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
28.11.2025Einer geschmeidigen Saison folgt nun die Masterarbeit (rsn) - Neues Jahr, neues Team – das war in der Vergangenheit bei Miguel Heidemann nur allzu oft der Fall. Ungewollt, freilich. Und so auch im letzten Winter. Erst im Februar war er bei Rembe – ra
28.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
27.11.2025Mit guten Beinen in Kigali zu WM-Silber (rsn) – Auf der Liste mit den großen Überraschungen des Jahres 2025 muss Jan Huber (Remax Racingteam) unbedingt vermerkt sein. Denn der 20-jährige Schweizer war vor der Saison ein unbeschriebenes
27.11.2025In Abu Dhabi künstlicher Anstieg zu Pogacars Gunsten? (rsn) – Wer gedacht hat, dass die Straßen-WM in Abu Dhabi 2028 zu einer Angelegenheit für die Sprinter werden würde, könnte sich getäuscht haben. Wie die spanische Sportzeitung Marca in Erfahru
27.11.2025Hat Lipowitz bereits Langzeitvertrag bei Red Bull unterschrieben? (rsn) – Wie die belgische Zeitung Het Laatste Nieuws berichtete, bemühe sich das ab 2026 mit deutscher Lizenz ausgestattete Team Lidl – Trek um eine Verpflichtung von Florian Lipowitz zur Saison
27.11.2025Del Toro Mexikos Sportler des Jahres (rsn) – Isaac Del Toro ist in Mexiko zum Sportler des Jahres gewählt worden. Der Profi von UAE – Team Emirates – XRG feierte in der abgelaufenen Saison nicht weniger als 18 Siege, nur sein Team
27.11.2025“Schwer erkrankt“: Lefevere mehr als drei Wochen in der Klinik (rsn) – Der langjährige Soudal-Quick-Step-Teammanager Patrick Lefevere war nach eigenen Worten “schwer erkrankt“ und musste 24 Tage im AZ Delta Krankenhaus in Roeselare verbringen. Wie der Belg
27.11.2025Thomas soll als Renndirektor Ineos zu Grand-Tour-Siegen führen (rsn) – Geraint Thomas hat nach der Tour of Britain seine lange eund erfolgreiche Karriere beendet. Allerdings wird der 39-jährige Waliser auch künftig in Diensten von Ineos Grenadiers stehen. Wie
27.11.2025Gaviria mit 2,36 Promille am Steuer: Zwei Jahre Fahrverbot (rsn) – Fernando Gaviria ist wegen Trunkenheit am Steuer von einem Gericht in Monaco zu einer zweimonatigen Bewährungsstrafe und einem zweijährigen Fahrverbot verurteilt worden. Der 31-jährige Ko