RSNplusEwan-Anfahrer optimistisch zum Giro

Selig: “Mit uns muss gerechnet werden“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Selig: “Mit uns muss gerechnet werden“"
Rüdiger selig geht voller Zuversicht in den Giro d´Italia. | Foto: Cor Vos

04.05.2022  |  (rsn) – Bis Anfang April lief es für Rüdiger Selig (Lotto Soudal) aufgrund von Rippenbrüchen und einer Corona-Infektion alles andere als nach Wunsch. Doch seit der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) zeigt die Formkurve beim 33-Jährigen deutlich nach oben. Dass er nun in das Giro-Aufgebot von Lotto Soudal nachrückte, war aber nicht nur als Belohnung für den Formanstieg zu verstehen, sondern vor allem der Verletzung von Jasper De Buyst geschuldet.

Der Belgier, der als letzter Anfahrer von Sprinter Caleb Ewan eingeplant war, kam auf der verregneten Schlussetappe der Türkei-Rundfahrt zu Fall, die später abgebrochen wurde. Dabei zog er sich einen Schlüsselbeinbruch zu. “Es war dann schnell klar, dass ich nachrutsche. Eigentlich sollte ich mich auf die Tour de France konzentrieren“, erklärte Selig am Mittwoch gegenüber radsport-news.com.

___STEADY_PAYWALL___

Auf die Italien-Rundfahrt freut sich der Anfahrer nicht nur, weil bei ihm formtechnisch “fast wieder alles beim Alten“ ist, sondern auch, weil der Giro seine Lieblingsrundfahrt ist. “Es ist die schönste Rundfahrt im Kalender für mich, auch ein emotionaler Höhepunkt“, gestand der Profi von Lotto Soudal.

Selig zuversichtlich für Etappensiege

Bei seinem vierten Giro wird Selig nach dem Aus von De Buyst in die Rolle des letzten Anfahrers zurückkehren. Vor ihm werden dann seine Landsleute Michael Schwarzmann und Roger Kluge agieren. Auch wenn man mit Ewan noch nicht viele Rennen zusammengefahren ist, so geht Selig davon aus, dass der Sprintzug gut funktionieren wird. “Mit Schwarzi fahre ich schon die siebte Saison zusammen, wir verstehen uns blind, wir sind ein eingespieltes Dreamteam. Und mit Roger habe ich zu meiner Zeit in Berlin fünf Jahre zusammentrainiert“, erklärte der langjährige Anfahrer von Pascal Ackermann.

Gemeinsam mit Michael Schwarzmann und Roger Kluge soll Rüdiger Selig für eine optimale Ausgangsposition ihres Leaders Caleb Ewan sorgen. | Foto: Cor Vos

Auch weil die wenigen gemeinsamen Sprints, die man mit Ewan fuhr, vom Leadout her “perfekt funktioniert“ hätten, geht Selig optimistisch in die Italien-Rundfahrt. “Mit uns muss gerechnet werden“, sagte er entsprechend.

Für das Ergebnis wird dann schlussendlich aber vor allem der australische Sprinter verantwortlich sein. “Caleb ist ein Sieggarant. Wenn er im Finale in einer guten Position ist, dann ist es schwer, ihn zu schlagen“, so Selig, der keine konkrete Anzahl an Siegen als Zielvorgabe ausgeben wollte.

Dreijahresranking im Hinterkopf

Klar ist aber auch: Je mehr Siege Ewan beim Giro holt, umso besser ist es für das Team mit Blick auf das Dreijahresranking der WorldTour. Dieses entscheidet am Jahresende darüber, wer 2023 in der WorldTour fahren wird und wer nicht. Und aktuell nimmt Lotto Sodual dort einen der hinteren Plätze ein. “Auch wegen des Rankings wollen wir so viele Siege wie möglich einfahren. Natürlich steckt das Thema in unseren Köpfen und spielt uns nicht so in die Karten“, gestand Selig, der aber anfügte: “Ich versuche, mich auf meine Leistung zu konzentrieren und dann schauen wir, wie es am Ende aussieht.“

Caleb Ewan bedankt sich bei Rüdiger Selig für ein gutes Leadout bei der Türkei-Rundfahrt, das letztlich für den Tagessieg reichte. | Foto: Cor Vos

Beim Giro wird Seligs Hauptaufgabe darin liegen, seinen Kapitän Ewan in die bestmögliche Position zu bringen. Zum Auftakt am Freitag wird das noch nicht nötig sein, denn die erste GrandTour des Jahres beginnt mit einer Bergankunft. “Klar wäre ein Sprintsieg auf der ersten Etappe ein Befreiungsschlag und man könnte dann entspannter weiterfahren“, gab Selig zu. So aber werde man den Auftakt auch ein bisschen zum Einrollen nutzen. Dennoch kann sich Selig vorstellen, dass man am Ende auch die Trikots von Lotto Soudal vorne sehen wird. “Mit Harm Vanhoucke, Matthew Holmes und Sylvain Moniquet haben wir auch drei gute Bergfahrer dabei“, so Selig abschließend.

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.06.2022Bergkönig Bouwman fällt mit gebrochenem Arm lange aus

(rsn) – Zwei Etappensiege und das Bergtrikot beim Giro d´Italia rückten Koen Bouwman erstmals in seiner Karriere in das Rampenlicht des internationalen Radsports. Doch aus dem wird er sich vorers

01.06.2022Evans glaubt an weitere große Erfolge von Hindley

(rsn) – 2011 war Cadel Evans der erste Australier, der eine GrandTour für sich entscheiden konnte. Es war sogar die größte von allen, die Tour de France. Am Sonntag hat in Jai Hindley (Bora –

31.05.2022Girmay, Hirt und Pozzovivo sorgten für eine strahlende Bilanz

(rsn) – Intermarché – Wanty – Gobert gehörte bisher nicht zu den Teams, die bei den großen Rundfahrten für Furore sorgten. Taco van der Hoorn holte 2021 auf der 3. Etappe des Giro d’Italia

31.05.2022Hindley träumt groß: “Klar glaube ich ans Gelbe Trikot“

(rsn) – Zwei Tage sind vergangen, seit Jai Hindley in Verona zum ersten australischen Sieger des Giro d’Italia geworden ist. Zwei Tage, die andere nach einer Grand Tour nutzen würden, um jenes La

31.05.2022Bauhaus mit Giro “nicht sehr zufrieden, aber zufrieden“

(rsn) - Ohne den erhofften ersten Grand-Tour-Etappensieg, aber mit einem zweiten Rang und drei weiteren Top-Ten-Resultaten ist der 105. Giro d’Italia für Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) zu Ende g

30.05.2022Van der Poel reist ohne Rennen vom Giro zur Tour

(rsn) - Dass Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) nach dem Giro d’Italia in diesem Jahr auch bei der Tour de France starten würde, war schon lange geplant. Dass der Niederländer den Giro aber

30.05.2022Kämna im Lennard-Bora-hansgrohe-Style auch bei der Tour?

(rsn) – Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) hat beim Giro d’Italia nicht nur mit seinem Etappensieg am Ätna begeistern können. Der 25-jährige Bremer erwies sich in den Bergen zudem als entschei

30.05.2022Denk: “Jetzt träume ich vom Tour-Sieg“

(rsn) – Mit dem Giro-Sieg durch Jai Hindley hat Bora – hansgrohe nach der Neuausrichtung als Rundfahrerteam das große Ziel schon im ersten Anlauf erreicht! Wie geht es jetzt bei dem Raublinger Re

30.05.2022Gall freut sich für früheren Teamkollegen Hindley

(rsn) – Mit seiner Grand-Tour-Premiere ist Felix Gall (AG2R Citroën) nicht zufrieden, dafür freut sich der Österreicher über den Giro-Gesamtsieg seines früheren Teamkollegen Jai Hindley (Bora â

29.05.2022Hindley: “Ich wollte nicht, dass sich 2020 wiederholt“

(rsn) - Aufopferungsvoll führte Bora – hansgrohe seinen Kapitän Jai Hindley zum Giro-Sieg! Aber nicht nur die Mannschaft und hier speziell die starke Hilfe von Lennard Kämna am vorletzten Tag im

29.05.2022Carapaz: “Am Ende hat der Stärkste gewonnen“

(rsn) - In unserem täglichen Stimmensammler können Sie im Verlauf des 105. Giro d´Italia kurz nach dem Ende der jeweiligen Etappen nachlesen, was die Protagonisten zum Rennen zu sagen hatten. Matt

29.05.2022Evenepoel mit “Wolfpack-Spirit“ zum Gesamtsieg

(rsn) – Alexander Kristoff (Intermarché - Wanty - Gobert Matériaux) hat zum Abschluss der 11. Tour of Norway (2.Pro) für den ersten Sieg eines heimischen Profis gesorgt. Der 34-jährige Norweger

Weitere Radsportnachrichten

30.10.2025E3 Classic führt 2026 zwei Mal über den Oude Kwaremont

(rsn) – Harelbeke bleibt auch in den kommenden Jahren Start und Zielort der E3 Saxo Classic. Dagegen wird die Strecke der am 27. startenden 67. Ausgabe des flämischen Frühjahrsklassikers einige we

30.10.2025Im Kampf um Grün hat Lidl – Trek ein Luxusproblem

(rsn) – Das künftig aller Voraussicht nach unter deutscher Flagge fahrende Team Lidl – Trek hat in der Saison 2026 bei den großen Rundfahrten nicht nur die Rollenverteilung zwischen den Mattias

30.10.2025Bernal von Pogacars Dominanz zugleich frustriert und motiviert

(rsn) - Zum ersten Mal seit seinem schweren Trainingsunfall im Januar 2022 stand Egan Bernal (Ineos Grenadiers) in dieser Saison wieder ganz oben auf dem Podium. Nachdem der Kolumbianer jeweils die

30.10.2025Lastra verlässt Cofidis und wechselt in die Heimat

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

30.10.2025Klappt die Rollenverteilung zwischen Skjelmose und Ayuso?

(rsn) – Kaum hat das künftig mit einer deutschen Lizenz ausgestattete Team Lidl – Trek mit Juan Ayuso einen Rundfahrtspezialisten der Extraklasse verpflichtet, muss Sportdirektor Kim Andersen sch

29.10.2025Heizomat – Cube will bei Cross-Weltcups wieder in die Top 10

(rsn) – Seit gut einem Monat drehen die Crosser bereits wieder ihre Runden – und mittendrin im Getümmel der meist belgischen und niederländischen Stars ist auch erneut das deutsche Team Heizomat

29.10.2025Pidcock: “Ich war in der besten Form meines Lebens“

(rsn) – Fünf Siege feierte Tom Pidcock in seiner ersten Saison beim Schweizer Zweitdivisionär Q36.5 Pro Cycling Team. Zwar ging er bei WorldTour-Rennen leer aus, dennoch erklärte der Brite gegenÃ

29.10.2025Umstrukturierung bei Movistar: White kommt als neuer Manager

(rsn) - Nach rund 13 Jahren als Sportdirektor beim australischen Jayco-AlUla-Team und dessen Vorgängern hatte Matthew White den Rennstall im Mai 2025 völlig überraschend und im “gegenseitigen Ein

29.10.2025Nach Sturz bei Polen-Rundfahrt: Baroncini trainiert wieder

(rsn) – Rund zweieinhalb Monate nach seinem schlimmen Sturz auf der 3. Etappe der Polen-Rundfahrt (2.UWT), in dessen Folge er zwei Wochen im künstlichen Koma lag, sitzt Filippo Baroncini wieder auf

29.10.2025Kehrt Madonna di Campiglio ins Giro-Programm zurück?

(rsn) – Laut einer Meldung von Ciclismo Sportrentino wird der Anstieg nach Madonna di Campiglio im kommenden Jahr ins Programm des Giro d’Italia zurückkehren. Es wäre das dritte Mal nach 1999, 2

29.10.2025Kluge ärgert sich: “Von der UCI beraubt“

(rsn) –13 Runden noch waren bei der Bahn-WM in Santiago de Chile im Madison der Männer zu absolvieren. Das dänische Team verschärfte das Tempo, die Briten scherten aus, Deutschland in dritter Pos

28.10.2025UCI sperrt Ex-Movistar-Profi Rangel für 20 Monate

(rsn) Der Radsportweltverband UCI hat Vinícius Rangel für zwanzig Monate gesperrt. Der 24-jährige Brasilianer, der bis Ende 2024 bei Movistar unter Vertrag stand, hat nach Angaben der UCI innerhalb

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine