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26.04.2022 | (rsn) – Der bisher größte Sieg in der Karriere von Remco Evenepoel mit dem Erfolg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich hat sich abgezeichnet. Das sagte zumindest Koen Pilgrim, einer der Trainer des jungen Belgiers bei Quick-Step Alpha Vinyl im Interview mit dem niederländischen Radsport-Portal wielerflits.“Wir hatten schon im Aufbau den Eindruck, dass er im vergangenen Winter einen großen Schritt nach vorne gemacht hat, auch wenn er nicht immer konstant war. Aber beim Höhentraining auf Teneriffa haben wir bei einem All-in-Test gesehen, dass er Daten aufzeichnet, die wir vorher nicht gesehen haben.“
Mit Platz 2 bei der Comunitat Valenciana und dem Sieg bei der Algarve-Rundfahrt hatte der 22-Jährige schon früh in der Saison eine gute Form unter Beweis gestellt. Bei der Baskenland-Rundfahrt hat er am letzten Tag allerdings die Führung in der Gesamtwertung noch abgeben müssen. Trotzdem bescheinigte ihm sein Trainer dafür ein “sehr hohes Niveau, auf so einem Terrain mit so steilen Anstiegen und vielen Reaktionen auf die Angriffe der starken Konkurrenz.“ Getoppt wurde das in diesem Jahr bisher nur in Lüttich: “Aufgrund der Art und Weise und diesen Gegnern kann ich sagen, dass es eine der besten Leistungen war, die wir je von ihm gesehen haben." Evenepoel selbst sprach von seinem “besten Tag auf dem Rad überhaupt“.
Die Gründe dafür? Der Lüttich-Sieger sprach auf der Pressekonferenz nach dem Rennen von einer veränderten Muskelstruktur nach seinem schweren Sturz bei der Lombardei-Rundfahrt 2020, die ihn explosiver mache. Coach Pilgrim hat dafür eine etwas andere Erklärung: “Das hat eher mit seiner allgemeinen körperlichen Entwicklung zu tun. Er hat im Vergleich zum Vorjahr etwas mehr funktionelle Muskelmasse zugelegt. Und das sieht man jetzt an seiner Explosivität. Das kommt ihm bei Rennen wie Lüttich-Bastogne-Lüttich zugute.“
Evenepoel wiegt dreieinhalb Kilogramm mehr als vor einem Jahr
Das zusätzliche Gewicht, das damit einhergeht – beim Giro d'Italia 2021 waren es 60,5 Kilogramm, zuletzt zeigte die Waage 64 an – scheint dabei kein Problem zu sein. Im Gegenteil. Evenepoel sei dadurch stabiler in seinen Leistungen, sagte Pilgrim. “Er setzt mehr absolute Kraft frei, seine Wattzahlen pro Kilo haben dadurch nicht abgenommen, sodass er bergauf nicht schlechter aussieht. Wenn er im Training Sprints macht, kickt er mehr Power als zuvor.“
Auch perspektivisch soll sich am etwas schwereren Evenepoel nichts ändern. “Das Giro-Gewicht vom letzten Jahr werden wir nicht mehr anstreben.“ Für das Hauptziel dieser Saison, die Vuelta, könne etwas mehr Substanz nicht schaden, “denn die Anstrengungen sind von größerer Dauer“ als bei Eintagesrennen oder kürzeren Rundfahrten. Mehr als die aktuellen 64 Kilogramm solle es aber auch nicht werden.
Der weitere Plan des Belgiers sieht zunächst ein paar Tage Erholung vor. Anschließend steht Training in Spanien auf dem Programm, ehe er zur Norwegen-Rundfahrt (ab 24. Mai), den Belgischen Meisterschaften und der Tour de Suisse wieder ins Renngeschehen einsteigt. Ende Juni, Anfang Juli steht dann ein Höhentrainingslager in Livigno zur Vorbereitung auf die Vuelta im Plan.
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