“Ärztlich angeordneter, ganz langsamer Aufbau“

Walscheid: Zeitpunkt der Rückkehr ins Peloton ungewiss

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Walscheid: Zeitpunkt der Rückkehr ins Peloton ungewiss"
Max Walscheid (Cofidis) | Foto: Cor Vos

30.03.2022  |  (rsn) – Max Walscheid ist nach seinem schweren Trainingsunfall in der vergangenen Woche bereits seit einigen Tagen wieder aus dem Krankenhaus raus. Zu Wochenbeginn holte er auch sein zertrümmertes Zeitfahrrad auf der Polizeistation ab (siehe Instagram-Post unten). Wann der 28-Jährige aber wieder ins Renngeschehen einsteigen wird, das ist noch völlig unklar, wie Walscheid nun gegenüber radsport-news.com bestätigte.

"Der Unfall war sehr schwer, blieb aber Gott sei Dank bisher ohne große Schäden für mich. Nichtsdestotrotz war es eine extreme Belastung für den ganzen Körper. Ich mache jetzt – ärztlich angeordnet – einen ganz langsamen Aufbau und kann aktuell noch nicht sagen, wann ich wieder ins Renngeschehen eingreifen kann", so Walscheid.

Am vergangenen Donnerstag war Walscheid bei einer Trainingsausfahrt in der Nähe seines Heimatorts Neuwied mit einem entgegenkommenden und plötzlich abbiegenden Auto frontal zusammengestoßen. Der Cofidis-Profi prallte auf die Frontschreibe des Wagens und wurde von dort in den Straßengraben geschleudert.

Vorsichtshalber transportierte der Rettungsdienst den 28-Jährigen per Hubschrauber ins Krankenhaus, wo glücklicherweise aber keine Knochenbrüche oder inneren Verletzungen festgestellt wurden. "Ich bin einfach nur froh, dass ich noch am Leben bin", ließ Walscheid nach dem Unfall über sein Management ausrichten. Er litt unter Kopfschmerzen und Brechreiz – Symptome einer möglichen Gehirnerschütterung.

Am Montag dann veröffentlichte er auf Instagram ein Foto seines zertrümmerten Zeitfahrrads, wie er es bei der Polizei abgeholt hatte. "Surreal das zu sehen, die schrecklichen Momente nochmal zu erleben und trotzdem in der Lage zu sein, selbst in die Polizeistation hineinzulaufen und es abzuholen", schrieb Walscheid da und schilderte auch den Unfallhergang noch einmal genauer:

"Ich habe eine lockere Ausfahrt gemacht – perfekte Bedingungen, ruhig, freie Straße – mit den Händen an den Bremsen, dem Blick nach vorne auf der richtigen Straßenseite und glücklicherweise nur in Ausdauergeschwindigkeit", erklärte er. "Ein Auto kam mir entgegen, auch auf seiner Fahrbahn. Kein Grund sich Sorgen zu machen. Aber plötzlich, ohne Zeichen und kurz bevor es auf meiner Höhe war, ist es nach links abgebogen und hat mich, ohne zu bremsen, frontal erwischt. Scheinbar wollte es in eine Ausfahrt auf meiner rechten Seite hinter mir einbiegen. Unglücklicherweise waren meine Fahrbahn und ich dazwischen."

Top-Form kaputt, auch Roubaix-Start mehr als fraglich

Walscheid befand sich in den vergangenen Monaten in einer bestechenden Form. Er wurde Zweiter beim Nokere Koerse, Vierter bei Brugge-De Panne, gewann den Grand Prix de Denain und gehörte unweigerlich zum erweiterten Favoritenkreis für Gent-Wevelgem und Dwars door Vlaanderen sowie auch Paris-Roubaix und vielleicht sogar der Flandern-Rundfahrt. Nun wird er diese Rennen wohl alle vor dem Fernseher verfolgen müssen.

Denn auch wenn Paris-Roubaix dieses Jahr eine Woche später als sonst und somit erst am 17. April ansteht, so erklärte Walscheid gegenüber radsport-news.com: "Ein Start ist aktuell leider unwahrscheinlich. Nicht teilzunehmen wäre extrem enttäuschend, denn ich denke, das bei dem Rennen alles möglich wäre."

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