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23.02.2022 | (rsn) - Für Bike Aid und Saris Rouvy Sauerland ist die 3. Etappe der Tour du Rwanda (2.1) zwar ohne Podiumsplatzierung zu Ende gegangen. Dennoch konnten beide deutschen Kontinental-Teams mit ihren Leistungen zufrieden sein, zumal sich ihre jeweiligen Kapitäne in der Gesamtwertung verbesserten.
Beim Team Bike Aid machten Henok Mulubrhan und Jesse Ewart je eine Position gut und liegen aktuell auf den Plätzen fünf und sechs 17 respektive 23 Sekunden hinter dem dem neuen Spitzenreiter Axel Laurance (B&B Hotels - KTM). Der Franzose übernahm die Gesamtführung vom Kolumbianer Jhonatan Restrepo (Dron Hopper - Androni Giocattoli), der keinen guten Tag erwischte und nach knapp 100 Kilometern am Berg der Ehrenkategorie dem hohen Tempo von Bike Aid zum Opfer fiel.
"Im Team-Meeting hatten wir versucht, die Fahrweise von Leader Restrepo und seines Teams vorherzusehen. Wie angenommen, ließen sie eine recht große Gruppe ziehen und versuchten vor allem am Berg, den Abstand zu verringern. Bereits nach 50 Kilometern bekamen wir von unserem Sportlichen Leiter Anton Wiersma aus dem Auto die Info, dass sich Restrepo nicht gut fühle und als es nach 90 Kilometern in den HC-Berg ging, nahm Drone Hopper das Tempo komplett raus", berichtete Niko Holler (Bike Aid) radsport-news.com.
So entschied sich Bike Aid, die Tempoarbeit zu übernehmen - und das zahlte sich aus. "Kurze Zeit später bekamen wir mitgeteilt, dass Restrepo den Anschluss zum Feld verloren hat. Ab da gab es nur noch ein Gas, Vollgas", so Holler mit einem Augenzwinkern.
Gut gelaunt nach einem erfolgreichen Tag: Henok Mulubrhan und Adne van Engelen (beide Bike Aid). Foto: Team Bike Aid
Gemeinsam mit seinen niederländischen Teamkollegen Adne van Engelen und Wesley Mol hielt er das Tempo hoch, wodurch aber nicht nur Restrepo Minute um Minute einbüßte und am Ende über zehn Minuten verlor. Zudem wurde ein Fahrer nach dem anderen der ursprünglichen Spitzengruppe wieder gestellt, so dass nur noch ein Quartett um Pierre Rolland (B&B Hotels) mit nur noch 30 Sekunden Vorsprung den fünf Kilometer langen Schlussanstieg in Angriff nahm. "Da war unser Job getan und es war Showtime für Henok und Jesse", fügte Holler an.
Etwa drei Kilometer vor dem Ziel hatte die Favoritengruppe die Ausreißer gestellt, schließlich sicherte sich Kent Main (ProTouch) den Sieg nach einer Attacke auf den letzten beiden Kilometern. Bei Bike Aid probierte es auch Ewart noch mal mit einem Vorstoß kurz vor dem Ziel, der aber vereitelt wurde. Drei Sekunden hinter dem Tagessieger sprintete schließlich Mulubrhan auf Rang sechs, Ewart kam in derselben Gruppe auf Platz 17 an. "Insgesamt war es ein Mega-Tag für uns und wir haben mit Henok und Jesse noch immer zwei heiße Eisen im Feuer", fasste Holler zusammen.
Saris Rouvy Sauerland: Knolle in der Offensive, Adamietz klettert im GC
Zumindest einen sehr ordentlichen Tag erwischte Saris Rouvy Sauerland. Zunächst fuhr Klassiker- und Zeitfahrspezialist Jon Knolle in der zehnklöpfigen Ausreißergruppe, die maximal vier Minuten Vorsprung hatte. An der Spitze hielt Knolle bis in den HC-Berg mit, konnte dann aber das hohe Tempo der Konkurrenz um den früheren Tour-Etappensieger Rolland nicht mehr mitgehen und wurde kurz vor der Kuppe geschluckt.
"Gestern habe ich schon gelitten an den Bergen. Deswegen dachte ich mir, dass es wohl das Beste wäre, in die Gruppe zu gehen, um mit ein bisschen Vorsprung zu den Bergen zu kommen und dann meinen Rhythmus zu fahren", so Knolle, der den Sprung in die Gruppe des Tages nach 15 Kilometern geschafft hatte, zu radsport-news.com
Ging in die Offensive: Jon Knolle (Saris Rouvy Sauerland). Foto: Saris Rouvy Sauerland
Während der entkräftete Knolle im Schlussanstieg erwartungsgemäß nicht mehr mit den Besten mithalten konnte und in den Energiesparmodus schaltete, stellte Teamkollege Johannes Adamietz seine Kletterfähigkeiten unter Beweis. Mit zehn Sekunden Rückstand führte er eine kleine Gruppe über den Zielstrich und verbesserte sich als Achtzehnter der Etappe im Gesamtklassement um gleich 15 Positionen auf Platz 17. Gerade einmal 18 Sekunden trennen den ehemaligen Deutschen Bergmeister der U23 von den Top Ten.
"Meine Vorbereitung auf Ruanda verlief nicht optimal. Ich hoffe aber, in den nächsten Tagen noch ein paar Akzente setzen zu können und im Klassement dabei zu bleiben", so Adamietz gegenüber radsport-news.com. Teamkollege Knolle setzt ebenfalls noch große Hoffnungen auf die verbleibenden vier Etappen. "Ich denke, die nächsten Tage kommen uns ganz gut entgegen, da wir im Vergleich zu den anderen Teams noch ein paar Körner mehr haben", betonte er.
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