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18.02.2022 | (rsn) – In den vergangenen beiden Jahren erwies sich Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) als echter Frühstarter. 2020 gewann der Kölner beim Saisondebüt zwei Etappen und die Gesamtwertung der Saudi Tour, im Jahr darauf holte Bauhaus sich im ersten Renneinsatz eine Etappe der Tour de la Provence.
Auch 2022 hätte der Sprinter nur allzu gerne einen Blitzstart hingelegt. Bauhaus war für die im Vorjahr wegen der Corona-Pandemie ausgefallene Saudi Tour vorgesehen, die er als Titelverteidiger in Angriff genommen hätte. Doch hartnäckige Knieprobleme im Winter machten dem Sprinter einen Strich durch die Rechnung, die Anfang Februar ausgetragene Rundfahrt fand ohne ihn statt.
___STEADY_PAYWALL___ Die Probleme machten sich erstmals Ende November bemerkbar, als Bauhaus wieder ins Training einstieg, und zwangen ihn schließlich zu einer sechswöchigen Pause. “Ausgelöst wurde alles durch einen Sturz bei der Kroatien-Rundfahrt. Als ich dann im November mein Training intensiviert und die Belastung erhöht habe, sind die Probleme aufgetreten“, berichtete Bauhaus gegenüber radsport-news.com.
Bauhaus stellt sich auf extrem schweren Saisonstart ein
Aufgrund der langen Trainingspause machte es dann “keinen Sinn“, bei der Saudi Tour zu starten. “Es ist natürlich immer schade, nicht als Titelverteidiger an den Start gehen zu können“, fügte Bauhaus an. Nun wird für ihn die Saison erst Ende des Monats beim belgischen Openings Weekend mit Kuurne-Brüssel-Kuurne losgehen.
“Ich bin jetzt schmerzfrei und ich denke, dass ich seit meinem Re-Start hart trainiert habe und das Bestmögliche rausholen konnte“, zeigte sich Bauhaus zuversichtlich, auch wenn es in Flandern sofort zur Sache gehen wird. Die meisten der Konkurrenten konnten sich gut vorbereiten und haben schon die ersten Rennkilometer in den Beinen. Dazu sind die Kopfsteinpflasterpassagen nicht so wirklich nach Bauhaus` Geschmack. Deshalb stellt er sich auf einen “extrem schweren“ Saisonstart ein. “Von den Rennen fehlt mir eigentlich nur die Saudi Tour. Viel entscheidender sind die fehlenden Trainingskilometer“, fügte Bauhaus erklärend an.

Routinier Heinrich Haussler wird auch 2022 wieder eine Schlüsselrolle im Sprintzug von Bahrain Victorious zukommen.
Bei Kuurne-Brüssel-Kuurne bietet sich zwar immer die Chance auf eine klassische Sprintankunft, doch in seiner aktuellen Verfassung geht der gebürtige Bocholter nicht davon aus, dass er dabei eine Rolle könnte. “Ich rechne mir nichts Großartiges aus. Ich will einfach mal schauen, wo ich stehe und freue mich auf mein erstes Rennen. Ich weiß, dass ich einen kleinen Rückstand habe und mir die sechs Wochen einfach fehlen. Da wird es schwer, im Finale vorne zu sein“, lautete seine Einschätzung.
Start bei einer Grand Tour soll Saison-Highlight werden
Dafür soll es dann in den darauf folgenden Wochen besser laufen, auch in Sachen Resultate. Nach Kuurne-Brüssel-Kuurne stehen Tirreno-Adriatico und die Katalonien-Rundfahrt im Programm des Bahrain-Profis. Vor allem bei der italienischen Fernfahrt kann Bauhaus Werbung in eigener Sache betreiben. Der in der vergangenen Saison an Siegen gemessen erfolgreichste deutsche Profi will nämlich nach einer zweijährigen Pause 2022 endlich wieder eine Grand Tour bestreiten - ein Etappensieg bei einem hochklassigen Rennen könnte sich dafür als Türöffner erweisen.
2017 bestritt Bauhaus den Giro d`Italia, 2019 gab er sein Debüt bei der Vuelta a Espana. Danach war für den Sprinter trotz ansprechender Leistungen kein Platz mehr in einem Grand-Tour-Aufgebot seines Teams. Bahrain Victorious setzte stattdessen auf Klassementfahrer und Bergspezialisten. Geht es nach Bauhaus, wird er 2022 wieder bei einer großen Landesrundfahrt dabei sein. “Ich hoffe, dass dieses Jahr eine GrandTour zu meinen Saisonhighlights gehören wird“, sagte er.
Neuzugang Jasha Sütterlin soll im Sprintzug die Lücke füllen, die der Rücktritt von Marcel Sieberg hinterlassen hat.
Um dieses Ziel zu erreichen, muss Bauhaus beschwerdefrei bleiben, um auch wieder sportliche Akzente setzen zu können. Dabei wird er auf seinen teilweise neu zusammen gestellten Sprintzug bauen. Nachdem Marcel Sieberg seine Karriere beendet hat, wird Heinrich Haussler in der Rolle als Anfahrer noch mehr Bedeutung zukommen. Neuzugang Jasha Sütterlin soll die Lücke füllen, die Sieberg hinterließ.
Aufgrund seiner Auszeit konnte sich der Sprintzug auch noch nicht wie gewünscht aufeinander einspielen. “Es war schon sehr ärgerlich. Gerne wäre ich mit den Jungs im Trainingslager Sprints gefahren. Wir konnten lediglich gegen Ende des zweiten Trainingslagers ein paar Testläufe machen“, so Bauhaus, der aber betonte. “Ich habe trotzdem großes Vertrauen in Jasha, Heino und die anderen Jungs. Ich bin mir sicher, dass wir uns einspielen und gute Sprints fahren werden.“
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