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31.01.2022 | (rsn) – Acht Tage weniger als acht Monate nach seinem letzten Renneinsatz im UCI-Straßenzirkus wird Lennard Kämna am Dienstag mit der Saudi Tour sein Comeback geben. Der 25-Jährige, der seit seinem Zeitfahr-WM-Titel bei den Junioren 2014 in Ponferrada als Deutschlands größtes Rundfahrer-Talent galt, scheint seine Sinnkrise des vergangenen Jahres überwunden zu haben und will 2022 wieder voll angreifen.
"Ich plane die Saison ganz normal und habe mir Ziele gesetzt – alles wieder ganz normal", bestätigte der Norddeutsche am Rande des ersten Team-Trainingslagers auf Mallorca. Zweifel scheinen ausgeräumt, das Risiko, erneut die Notbremse ziehen zu müssen, ist wohl nicht höher als bei anderen Fahrern auch.
___STEADY_PAYWALL___ Vor einiger Zeit hat Kämna dem Weser Kurier bereits ein großes Interview gegeben, in dem er sich sehr reflektiert und selbstkritisch äußerte und seine Probleme des vergangenen Jahres zu erklären versuchte.
Kämna bereitete sich mit dem Team auf Mallorca auf die Saison vor | Foto: VelloImages
Er sprach damals davon, sein Leben falsch gelebt und zu wenige andere Interessen neben dem Radsport entwickelt zu haben, so dass er abseits des Trainings wohl den nötigen Ausgleich nicht mehr fand und deshalb dann unglücklich wurde. Noch einmal wollte er das alles nun nicht wiederholen, erklärte aber, eine bessere Balance gefunden zu haben.
"Ich hatte keine Lust mehr"
"Wenn ich es ganz trocken beantworte, würde ich einfach sagen: Ich hatte keine Lust mehr. Es gab ganz viele Gründe, die am Ende wohl dazu geführt haben, dass ich nicht mehr den Drang verspürt habe, aufs Rad zu steigen und Rennen zu fahren", so Kämna. "Wenn ich nur einen Punkt nennen würde, würde das dem Thema nicht gerecht. Aber ich will das auch nicht mehr allzu sehr ausbreiten, sondern mich aufs kommende Jahr konzentrieren."
Der Tour-Etappensieg 2020 in Villard de Lans ist bislang der größte Erfolg des Norddeutschen | Foto: Cor Vos
Und dieses kommende Jahr steht nun unter rosa Flagge, denn Kämnas großes Saisonziel ist der Giro d'Italia. Dort wird er zur bärenstarken Helferriege für die drei Klassement-Kapitäne Emanuel Buchmann, Jai Hindley und Wilco Kelderman gehören. "Er ist aber nicht der reine Helfer für drei Klassementfahrer, da ergeben sich sicher auch für ihn Chancen", erklärte Sportdirektor Rolf Aldag. "Die Grundidee ist ja, offensiv zu fahren und andere unter Druck zu setzen. Diese offensive Fahrweise, da passt ein Lennard sehr gut rein. Deshalb macht es Sinn, ihn da einzusetzen."
Ein Mann für die Offensive
Schon als Nachwuchsfahrer und in seinen ersten U23-Jahren bei Stölting machte sich Kämna mit Solos einen Namen – und so fuhr er 2020 im September auch den bisher größten Erfolg seiner Profikarriere ein: den Tour de France-Etappensieg in Villard-de-Lans. Dass er 2022 zur Tour zurückkehrt, sei momentan aber nicht geplant, betonte er. Der Plan geht bis zum Giro und zur Deutschen Meisterschaft, seinem zweiten größeren Ziel, bei der er auf schwerer Strecke im Sauerland Ende Juni zum Favoritenkreis gehören.
2014 bewies Lennard Kämna mit dem Gewinn der Junioren-WM im Zeitfahren, dass er ein große Zukunft haben könnte. | Foto: Hennes Roth
Beginnen wird Kämna seine Saison nun also bei der Saudi Tour, dann folgt im Februar noch "das eine oder andere schöne Rennen, wobei ich nicht glaube, dass ich da schon Bäume ausreißen kann", sagte er. "Ich konzentriere mich da eher auf April und Mai."
Dann wird er die Baskenland-Rundfahrt, die Tour of the Alps und voraussichtlich auch die Tour de Romandie in der direkten Giro-Vorbereitung fahren. Das Gesamtklassement sei dabei jeweils nicht das primäre Ziel. "Aber ich sag mal: Wenn die Beine stimmen und man sich super fühlt, zum Beispiel bei einer Tour of the Alps, dann wird mir sicher niemand Steine in den Weg legen", so Kämna.
Die ewige Hoffnung der Fans auf den Tour-Fahrer
Dass er einer ist, für den Gesamtklassements bei Etappenrennen – am liebsten bei dreiwöchigen durch Frankreich – irgendwann das naturgegebene Hauptinteresse sein sollten, diesen Stempel trägt Kämna seit Ponferrada 2014 mit sich herum. Der Norddeutsche ist weiterhin die personifizierte Hoffnung der Deutschen auf die Jan Ullrich-Nachfolge. Klar wurde ihm deshalb in einer Presserunde am Rande des Mallorca-Trainingslagers seines Teams auch die Frage nach diesen Ambitionen wieder gestellt. Und Kämna scheute die Antwort nicht.
"Ich denke, ich habe da ein gewisses Potenzial – keine Frage. Aber inwiefern das jetzt in Sachen Klassement oder Etappenjagd sein wird, das kann ich noch nicht beantworten. Es gehört einfach sehr viel dazu, den Weg zu beschreiten, Grand Tour-Fahrer zu werden", erklärte er. "Man muss wahnsinnig viel trainieren und vor allem einen Fokus sehr lange aufrechthalten können, was mir in den letzten Jahren nicht immer gelungen ist. Von daher sehe ich da noch eine Menge Arbeit vor mir – eine Menge 'Aufholbedarf', um es mal so auszudrücken."
Kämna weiß um sein Potenzial, doch er weiß auch, dass er gut daran tut, Erwartungen immer wieder konsequent einzubremsen. Seine Rennplanung für 2022 und die Benennung des Giro d'Italia als erstes großes Saisonziel, obwohl dort drei Andere den Hut aufhaben werden, scheint dahingehend ein cleverer Zug zu sein.
Kämna gewann 2020 vor der 16. Tour-Etappe schon jeweils einen Tagesabschnitt beim Criterium du Dauphiné (2020) und der Katalonien-Rundfahrt (2021) | Foto: Cor Vos
In Italien wird er an seinem 'Aufholbedarf' arbeiten, ohne selbst zu sehr im Fokus zu stehen – und wer weiß? Vielleicht springt dann doch auch ein persönlicher Erfolg auf dem Weg dorthin oder an einem einzelnen Tag beim Giro selbst heraus. "Jeder, der den Radsport ein bisschen kennt, weiß, dass sich immer gewisse Chancen auftun", so Kämna.
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