RSN-Rangliste, Platz 24: Emanuel Buchmann

Eine Saisonbilanz zum Vergessen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Eine Saisonbilanz zum Vergessen"
Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

30.11.2021  |  (rsn) – Das war nicht die Saison des Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe). Im Frühjahr musste der Tour-Vierte von 2019 nach einem heftigen Sturz den Giro d`Italia aufgeben. Im Sommer plagte sich Buchmann dann bei der kurzfristig ins Programm genommenen Frankreich-Rundfahrt mit einer Erkältung herum, und in der zweiten Saisonhälfte machte ihm schließlich eine Corona-Infektion einen Strich durch die Rechnung.

“Ich glaube, über meine Bilanz brauchen wir nicht groß sprechen“, sagte der gebürtige Ravensburger zu radsport-news.com. Als einigermaßen geglückt lässt sich der Saisoneinstieg bei der UAE Tour bezeichnen, wo Buchmann einen vierten Etappenrang holte und Platz zwölf im Schlussklassement belegte. Es folgte der Formaufbau für den Giro d`Italia mit Starts bei der Strade Bianche (Rang 40) und der Baskenland-Rundfahrt, wo Buchmann mit einem fünften Etappenrang und Platz 13 im Gesamtklassement erkennen ließ, dass sich seine Form in die richtige Richtung entwickelte.

In die Italien-Rundfahrt startete Buchmann dann eher verhalten, was aber so geplant war. “Ich war vor dem Giro top vorbereitet und unser Plan, dass ich gegen Ende richtig in Form komme, wäre sehr gut aufgegangen“, sagte der Debütant, der sich im Gesamtklassement bis zur 11. Etappe auf Rang sechs vorgearbeitet hatte und zur Halbzeit nur 38 Sekunden Rückstand vom Podium aufwies.

Der Giro-Sturz war nur der Anfang einer langen Pechsträhne

Auf der 15. Etappe waren aber alle Pläne über den Haufen geworfen, als Buchmann schwer stürzte und die erste Grand Tour des Jahres mit mehreren Prellungen und einer Gehirnerschütterung aufgeben musste. “Beim Giro war viel drin, aber daraus wurde dann aber nichts“, so Buchmann, der den Giro dann auch als “größte Enttäuschung der Saison“ bezeichnete. “Es ist immer schwer zu verkraften, wenn man selber alles getan hat, um da richtig gut vorbereitet zu sein, und da reden wir ja von vielen Monaten, am Ende aber durch einen Massensturz, den man selber nicht beeinflussen kann, alles jäh zu Ende geht“, kommentierte er das abrupte Ende seiner Podiumsambitionen beim Giro.

Nach einmonatiger Rennpause gab Buchmann sein Comeback bei der Straßen-DM in Stuttgart, wo der er wichtiger Helfer seines siegreichen Teamkollegen Maximilian Schachmann war und selbst am Ende noch Rang vier belegte. Anschließend ging es zur Tour de France, bei der Buchmann auf Etappenjagd gehen und zugleich den Edelhelfer von Wilco Kelderman geben sollte. Aber erneut lief es nicht nach Plan. “Bei der Tour war ich auf einem sehr guten Niveau. Allerdings habe ich mir in den Alpen eine Erkältung eingefangen und war dann erst bei der letzten Bergetappe wieder halbwegs bei Kräften“, so der 29-Jährige, der bei der Bergankunft in Luz Ardiden mit Rang 14 sein bestes Tagesergebnis einfuhr und im Schlussklassement Rang 33 belegte.

Und auch bei den unmittelbar danach auf dem Programm stehenden Olympischen Spielen in Tokio wurde Buchmann ausgebremst - diesmal durch das Coronavirus. Während sein Zimmerkollege Simon Geschke wegen eines positiven Tests nicht am Straßenrennen in Quarantäne musste, blieb Buchmann negativ und konnte nach einer ruhelosen Nacht zumindest am Straßenrennen teilnehmen, das er auf Platz 29 beendete.

Corona-Infektion durchkreuzte die Pläne für die zweite Saisonhälfte

Nach den Spielen erwischte aber auch Buchmann das Coronavirus, so dass er nach einer Zwangspause bei der Deutschland Tour Ende August weit weg von seinem besten Niveau war. Danach versuchte der Kletterer, sich zwar noch für die italienischen Herbstklassiker in Form zu bringen, doch auch dieses Unterfangen scheiterte. “Am Ende kann man nur sagen: Das war einfach nicht mein Jahr“, brachte es Buchmann auf den Punkt.

Trotz all der Rückschläge dieser Saison, die sich nahtlos an das von Stürzen und Verletzungen geprägte Jahr 2020 anschloss, gab sich Buchmann weiter zuversichtlich. “Ich bin top motiviert“, blickte er auf seine dann achte Saison bei Bora- hansgrohe voraus. “Meine Ziele haben sich nicht verändert. Das Podium bei einer Grand Tour steht da ganz oben. Wenn man sich die Leistung beim Giro bis zum Sturz und die Tendenz der Form ansieht, dann war ich voll auf Kurs. Das gibt mir ein gutes Gefühl, dass ich auf dem richtigen Weg bin“, sagte Buchmann.

Die Entscheidung, ob er im kommenden Jahr beim Giro oder bei der Tour das Podium angreifen wird, ist allerdings noch nicht gefallen. Die Tendenz könnte allerdings in Richtung Italien-Rundfahrt gehen. “Beim Giro sind in jedem Fall sehr wenig Zeitfahrkilometer und am Ende wie immer viele schwere Etappen. Das kommt mir sicherlich grundsätzlich entgegen“, sagte Buchmann mit Blick auf die erste große Rundfahrt des Jahres, die diesmal weniger Zeitfahrkilometer im Programm haben wird als die Frankreich-Rundfahrt.

Die allerdings hat es dennoch in sich und sollte seinen Kletterfähigkeiten ebenfalls entgegenkommen. “Die Strecke der Tour ist auch sehr schwer, mit vielen Bergen“, sagte Buchmann, um dann einschränkend anzufügen: “Allerdings ist da die erste Woche sehr tricky mit viel Wind und einer Roubaix-Etappe. Das macht mir schon ein wenig Kopfschmerzen. Das Risiko, dass in der ersten Woche etwas schief geht ist da bei der Tour sicherlich größer.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.12.2021Die radsport-news-Trophäe für den “Fahrer des Jahres“

(rsn) - Zum zweiten Mal in Folge zeichnet radsport-news.com in Zusammenarbeit mit der Kunstgießerei Strassacker Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) als besten Fahrer des Jahres aus. Schon 2020

16.12.2021Vor den Olympischen Spielen lief es deutlich besser als danach

(rsn) – Dank einer herausragenden ersten Saisonhälfte ist es Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) gelungen, sich wie schon 2020 den ersten Platz in der Jahresrangliste von radsport-news.com z

16.12.2021Die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit eigenem Punkteschlüssel den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2021 finden Sie die Platzierungen all

16.12.2021Das Punkteschema der Jahresrangliste 2021

(rsn) - Damit Sie nachvollziehen können, nach welchen Kriterien die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 erstellt wurde, stellen wir Ihnen an dieser Stelle unser Punkteschema vor:Das Punkteschema der R

15.12.2021Nicht nur in den Zeitfahren Top-Leistungen abgerufen

(rsn) - Mit sechs Siegen - fünf davon in seiner Paradedisziplin Zeitfahren - sowie seinem ersten Rundfahrtsieg der Karriere  - blickt Stefan Küng (Groupama - FDJ) auf die bisher erfolgreichste Sais

14.12.2021Das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt

(rsn) – Auch wenn er im Jahr 2021 sechs Rennen gewann, so sprach Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) gegenüber radsport-news.com von einer “ein bisschen verlorenen Saison.“ Das lag vor allem

13.12.2021Erfolgserlebnisse auch in einer Saison mit vielen Problemen

(rsn) – Triumphale Siege wie im Vorjahr, als er eine Etappe der Tour de France und den Flèche Wallonne gewann, gelangen Marc Hirschi nach seinem Wechsel von DSM zum UAE Team Emirates nicht. Dennoch

12.12.2021Schachmann wieder “mit Ambitionen“ zu Paris-Nizza

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) wird Ende Januar bei der Mallorca Challenge in die Saison 2022 einsteigen. Das kündigte der Deutsche Meister gegenüber radsport-news.com an. Scha

12.12.2021In einer superstarken Saison einen Kindheitstraum erfüllt

(rsn) - Nils Politt (Bora - hansgrohe) kann in sportlicher Hinsicht auf einen Sommer zurückblicken, wie er im Buche steht. Der Hürther fuhr sich in überragender Manier seinen ersten Etappensieg be

11.12.2021Trotz überragender Ergebnisse nicht ganz zufrieden

(rsn) – Etappensiege beim Giro d`Italia und der Tour de Suisse, dazu der fünfte Platz in der Gesamtwertung der Vuelta a Espana, wo er auch die Nachwuchswertung zu seinen Gunsten entscheiden konnte:

10.12.2021In Saint-Gaudens gelang der große Befreiungsschlag

(rsn) – Ein Tag im Jahr 2021 sticht besonders heraus, wenn die Saison von Patrick Konrad bilanziert wird. Am 13. Juli schrieb der Österreicher Radsportgeschichte, gewann als erst dritter Sportler a

09.12.2021Auch ohne Sieg alles andere als eine schlechte Saison

(rsn) – Erstmals in seiner mittlerweile elf Jahre währenden Profikarriere blieb John Degenkolb (Lotto Soudal) in dieser Saison ohne Sieg. Mit seinen Leistungen und auch den Resultaten konnte der 3

Weitere Radsportnachrichten

11.05.20253,2,1 los: Evenepoels Tour-Vorbereitung hat begonnen

(rsn) – Während in Albanien die ersten Tage des 108. Giro d’Italia absolviert werden, ist Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) in seine Vorbereitung auf die am 5. Juli in Lille beginnende Tour d

11.05.2025Steinhauser startet vorsichtig in den Giro, damit alles gut geht

(rsn) - An den Giro d’Italia hat Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) sehr gute Erinnerungen. Im letzten Jahr gewann er dort die 17. Etappe, vor keinem Geringeren übrigens als dem spätere

11.05.2025Küstenblick mit Kletterchance

(rsn / ProCycling) – Zum Abschluss der albanischen Giro-Tage wartet eine Etappe, deren Ausgang so offen ist wie das Terrain abwechslungsreich. Verschiedene Szenarien sind möglich: Ein starker Ausre

11.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

10.05.2025Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) hat sich auf der 2. Etappe der 108. Giro d'Italia das Rosa Trikot des Gesamtführenden gesichert. Der Slowene musste sich im 13,7 Kilometer langen

10.05.2025Aldag würde Rosa Trikot gerne gegen Etappensieg tauschen

(rsn) – “Das war gefühlsmäßig eine ziemliche Achterbahnfahrt heute“, sagte Rolf Aldag nach dem 13,7 Kilometer langen Einzelzeitfahren beim Giro d’Italia (2.UWT). Der Grund: Es schlagen zwei

10.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

10.05.2025Tarling gewinnt erstes Giro-Zeitfahren, Roglic übernimmt Rosa

(rsn) – Joshua Tarling (Ineos Grenadiers) hat auf der 2. Etappe des Giro d´Italia seinen ersten Triumph bei einer Grand Tour gefeiert. Der 21-Jährige war in Tirana nach 13,7 Kilometern im Zeitfahr

10.05.2025Arensman: “Habe es mir selbst sehr schwer gemacht“

(rsn) - Joshua Tarling (Ineos Grenadiers) hat das Zeitfahren in Tirana beim Giro d´Italia gewonnen, im Kampf um das Rosa Trikot gab es einen Sekundenkrimi. Mads Pedersen (Lidl - Trek) zeigte eine st

10.05.2025Cosnefroy in Morbihan zum dritten Mal der Beste

(rsn) – Titelverteidiger Benoit Cosnefroy (Decathlon – AG2R) hat zum dritten Mal in seiner Karriere den GP du Morbihan (1.Pro) gewonnen. Im Hügelsprint in Plumelec war er nach 190 Kilometern klar

10.05.2025Vollering macht am Alto de Cotobello den Sack zu

(rsn) – Demi Vollering (FDJ – Suez) hat am Schlusstag der 11. Vuelta Espana Femenina ihre Überlegenheit bestätigt und neben der Gesamtwertung auch die 7. Etappe gewonnen. Nach 153 Kilometern von

10.05.2025Märkl geht vor Brenner als Erster ins Rennen

(rsn) - Der Letzte wird der Erste sein, das war schon nach dem Auftakt zum 108. Giro d´Italia deutlich. Da Niklas Märkl (Picnic - PostNL) am Freitag mit 26:08 Minuten Rückstand auf Position 182 ins

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Erzgebirgs-Rundfahrt (BLM, GER)
  • Gent - Wevelgem U23 (1.2u, BEL)
  • Gran Premio Inudstrie del (1.2u, ITA)
  • Radsportfest Märwil (1.2, SUI)
  • Ringerike GP (1.2, NOR)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)
  • Tro-Bro Léon (1.Pro, FRA)