RSN-Rangliste, Platz 66: Rüdiger Selig

Von positiv bis negativ war alles dabei

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Von positiv bis negativ war alles dabei"
Rüdiger Selig (Bora – hansgrohe) | Foto: Cor Vos

08.11.2021  |  (rsn) – Rüdiger Selig (Bora – hansgrohe) blickt auf ein schwieriges Jahr mit vielen Tiefschlägen zurück. Mit der Bekanntgabe des Wechsels zu Lotto Soudal, wo er künftig als Anfahrer von Caleb Ewan antreten wird, nahm die Saison allerdings noch ein versöhnliches Ende. "Von positiv bis negativ war alles dabei. Im Großen und Ganzen war es aber nicht zufriedenstellend“, sagte der 32-Jährige zu radsport-news.com.

Seligs zehnte Profisaison begann dramatisch. Im Januar wurde er im Trainingslager am Gardasee wie mehrere seiner Teamkollegen schwer verletzt, als eine Autofahrerin in die Bora-Gruppe hineinfuhr. Mit einer Gehirnerschütterung musste der Routinier längere Zeit pausieren und brauchte danach viele Wochen, um wieder auf sein altes Leistungsniveau zu gelangen.

"Der blöde Sturz hat schon einiges an Zeit gekostet. Ich bin dann zwar relativ gut gestartet, habe aber gemerkt, dass mir durch das fehlende Training auch das Standgas gefehlt hat“, sagte Selig, der erst Mitte März bei der Bredene Classic ins Feld zurückkehrte und einen Monat später mit der Tour of the Alps seine erste Rundfahrt in der Saison 2022 bestritt. "Das war mit Abstand das schwerste Rennen des Jahres. Nach dem Unfall war ich noch ohne große Form und musste durch die Berge fahren. Das bedeutete jeden Tag Grupetto“, blickte er auf das schwere Mehretappenrennen zurück.

In Folge des Trainingsunfalls kam Selig nur auf 48 Renntage, "ich glaube, so wenige hatte ich noch nie“, fügte er an. Darunter war mit De Panne nur ein einziges Rennen auf WorldTour-Niveau. Ähnlich enttäuschend verlief die Saison übrigens für seinen Teamkollegen Pascal Ackermann, den Selig in den vergangenen Jahren zu vielen Siegen pilotiert hatte. In diesem Jahr bestritten der Anfahrer und sein Sprintkapitän dagegen nur wenige Rennen miteinander, es dauerte bis Ende August, ehe das Duo zum Auftakt der Deutschland Tour gemeinsam einen Ackermann-Sieg bejubeln konnte. "Das war aus sportlicher Sicht mein Highlight“, so Selig, der in der zweiten Saisonhälfte auch häufig im Sprintzug für den starken Belgier Jordi Meeus zum Einsatz kam.

Emotionales Highlight war der Münsterland Giro

Das emotionale Highlight war am 3. Oktober der Münsterland-Giro an, der zugleich das letzte Rennen von Teamkollege Andreas Schillinger war. "Er ist im Radsport und auch privat mein bester Kumpel, wir haben uns bei den Rennen immer das Zimmer geteilt und ich denke, er weiß alles über mich“, so Selig, der trotz eines schweren Sturzes bei der Eurometropole Tour kurz zuvor unbedingt im Münsterland zum deutschen Saisonabschluss starten wollte, um gemeinsam mit Schillinger fahren zu können.

Sein persönlich bestes Resultat fuhr Selig Ende Juli bei der Tour de Wallonie (2.Pro) ein, als er auf der Schlussetappe Zweiter wurde. Damit bewies er, dass seine Form im Sommer so gut war, wie sie hätte sein sollen und er bereit für die Tour de France gewesen wäre. Doch da sein Kapitän Ackermann nicht mit nach Frankreich genommen wurde, blieb auch Selig daheim. "Das war ein harter Schlag ins Gesicht, eine große Enttäuschung“, kommentierte Selig damals die Entscheidung der Teamleitung.

Nun hofft der Lotto-Neuzugang, in der kommenden Saison wieder bei den großen Rennen sein Können unter Beweis stellen und dann gemeinsam mit Ewan Siege einfahren zu können. "Ich denke, ich kann bei Lotto Soudal glücklich werden. Ich möchte zeigen was ich kann. Ich verfolge weiter mein Ziel, den weltbesten Anfahrer zu geben. Da ist Michael Morkov eine harte Nuss, aber auch er ist nur ein Mensch“, meinte Selig mit Blick auf den Dänen, der bei Deceuninck - Quick-Step seit vielen Jahren schon der wichtigste Mann im Sprintzug ist.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.12.2021Die radsport-news-Trophäe für den “Fahrer des Jahres“

(rsn) - Zum zweiten Mal in Folge zeichnet radsport-news.com in Zusammenarbeit mit der Kunstgießerei Strassacker Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) als besten Fahrer des Jahres aus. Schon 2020

16.12.2021Vor den Olympischen Spielen lief es deutlich besser als danach

(rsn) – Dank einer herausragenden ersten Saisonhälfte ist es Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) gelungen, sich wie schon 2020 den ersten Platz in der Jahresrangliste von radsport-news.com z

16.12.2021Die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit eigenem Punkteschlüssel den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2021 finden Sie die Platzierungen all

16.12.2021Das Punkteschema der Jahresrangliste 2021

(rsn) - Damit Sie nachvollziehen können, nach welchen Kriterien die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 erstellt wurde, stellen wir Ihnen an dieser Stelle unser Punkteschema vor:Das Punkteschema der R

15.12.2021Nicht nur in den Zeitfahren Top-Leistungen abgerufen

(rsn) - Mit sechs Siegen - fünf davon in seiner Paradedisziplin Zeitfahren - sowie seinem ersten Rundfahrtsieg der Karriere  - blickt Stefan Küng (Groupama - FDJ) auf die bisher erfolgreichste Sais

14.12.2021Das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt

(rsn) – Auch wenn er im Jahr 2021 sechs Rennen gewann, so sprach Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) gegenüber radsport-news.com von einer “ein bisschen verlorenen Saison.“ Das lag vor allem

13.12.2021Erfolgserlebnisse auch in einer Saison mit vielen Problemen

(rsn) – Triumphale Siege wie im Vorjahr, als er eine Etappe der Tour de France und den Flèche Wallonne gewann, gelangen Marc Hirschi nach seinem Wechsel von DSM zum UAE Team Emirates nicht. Dennoch

12.12.2021Schachmann wieder “mit Ambitionen“ zu Paris-Nizza

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) wird Ende Januar bei der Mallorca Challenge in die Saison 2022 einsteigen. Das kündigte der Deutsche Meister gegenüber radsport-news.com an. Scha

12.12.2021In einer superstarken Saison einen Kindheitstraum erfüllt

(rsn) - Nils Politt (Bora - hansgrohe) kann in sportlicher Hinsicht auf einen Sommer zurückblicken, wie er im Buche steht. Der Hürther fuhr sich in überragender Manier seinen ersten Etappensieg be

11.12.2021Trotz überragender Ergebnisse nicht ganz zufrieden

(rsn) – Etappensiege beim Giro d`Italia und der Tour de Suisse, dazu der fünfte Platz in der Gesamtwertung der Vuelta a Espana, wo er auch die Nachwuchswertung zu seinen Gunsten entscheiden konnte:

10.12.2021In Saint-Gaudens gelang der große Befreiungsschlag

(rsn) – Ein Tag im Jahr 2021 sticht besonders heraus, wenn die Saison von Patrick Konrad bilanziert wird. Am 13. Juli schrieb der Österreicher Radsportgeschichte, gewann als erst dritter Sportler a

09.12.2021Auch ohne Sieg alles andere als eine schlechte Saison

(rsn) – Erstmals in seiner mittlerweile elf Jahre währenden Profikarriere blieb John Degenkolb (Lotto Soudal) in dieser Saison ohne Sieg. Mit seinen Leistungen und auch den Resultaten konnte der 3

Weitere Radsportnachrichten

11.09.2025Almeida: “Das Leben basiert auf ‘Was-Wäre-Wenns‘“

(rsn) – Im verkürzten Zeitfahren der Vuelta a Espana hat sich Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) seinen zweiten internationalen Sieg dieser Saison gesichert. Auf der 18. Etappe war er nach 12,2 Kilom

11.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 18. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

11.09.2025Ganna gewinnt Zeitfahren, Almeida macht Zeit auf Vingegaard gut

(rsn) – Top-Favorit Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana gewonnen. Der zweimalige Weltmeister aus Italien benötigte für den auf 12,2 Kilometer verkürz

11.09.2025Bredewold springt für gestürzte Kopecky in die Bresche

(rsn) – Nach ihrem Auftaktsieg bei der Tour de l´Ardèche (2.1) hat Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) nach einem Sturz auf der 3. Etappe die Rundfahrt vorzeitig verlassen müssen. D

11.09.2025Del Toro clever und stark: Mexikaner gewinnt Coppa Sabatini

(rsn) – Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) hat bei den italienischen Herbstklassikern weiterhin alles unter Kontrolle. Der 21-jährige Mexikaner sicherte sich in der Toskana auch die 73. Copp

11.09.2025Coquard bleibt bei Cofidis, Juul-Jensen verlängert mit Jayco

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

11.09.2025Nach Giro-Sturz: Brenner wollte Karriere beenden

(rsn) – Auch wenn er beim Giro della Toscana nicht ins Ziel kam, so ist die Tatsache, dass Marco Brenner (Tudor) erstmals nach seinem Sturz auf der 19. Etappe des Giro d’Italia wieder ein Radrenne

11.09.2025Gall hofft für die letzten Vuelta-Tage auf bessere Beine

(rsn) – Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) gehört zu denjenigen Fahrern, die über die Verkürzung des heutigen Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana nicht traurig sein dürften. Auf den j

11.09.2025Pogacar äußert Verständnis für Ayusos vorzeitigen Abschied

(rsn) – Tadej Pogacar hat Verständnis für den vorzeitigen Abschied von Juan Ayuso UAE – Emirates – XRG, will sich aber offensichtlich nicht in den Disput zwischen dem Spanier und dem Team einm

11.09.2025Startzeiten des Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana 2025

(rsn) – Oscar Riesebeek (Alpecin – Deceuninck) wird um 14:45 Uhr in Valladolid das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana eröffnen. Aus Sicherheitsbedenken wegen auch für die 18. Etappe zu erw

11.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

10.09.2025Zeitfahren aus Sicherheitsgründen von 27,2 auf 12,2 km gekürzt

(rsn) – In Valladolid steht das einzige Einzelzeitfahren dieser Vuelta auf dem Programm. Der eigentlich 27,2 Kilometer lange, flache Parcours wurde am Vorabend der Etappe auf 12,2 Kilometer gekürzt

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Turul Romaniei (2.2, ROU)