Vorschau 41. Clasica San Sebastian

Für Tour-Starter stehen die Vorzeichen diesmal weniger gut

Foto zu dem Text "Für Tour-Starter stehen die Vorzeichen diesmal weniger gut"
Clasica San Sebastian 2019 | Foto: Cor Vos

30.07.2021  |  (rsn) - In den vergangenen Jahren fand die Clasica San Sebastian (1.UWT / 31. Juli) stets eine Woche nach der Tour de France statt, so dass es im Baskenland häufig auf die Frage hinauslief: Gewinnt ein Tour-Starter das einzige spanische WorldTour-Eintagesrennen oder ein Profi, der nicht drei Wochen Frankreich-Rundfahrt in den Beinen hatte?.

Aufgrund der Olympischen Spiele liegen diesmal allerdings zwei Wochen zwischen Tour-Ende und der Clasica San Sebastian. Deshalb sind die Voraussetzungen bei der am Samstag stattfindenden 41. Auflage andere. "Das Rennen wird in diesem Jahr anders verlaufen als in der Vergangenheit. Die Vorteile für die Tour-Starter werden nicht so ausgeprägt sein. Die Fahrer, die nicht in Frankreich am Start standen, sind noch mal deutlich frischer", betonte Philippe Mauduit, Sportdirektor bei Groupama - FDJ.

Zu einem ähnlichen Urteil kam Bauke Mollema (Trek - Segafredo). "Es könnte ein offeneres, unvorhersehbareres Rennen werden“, sagte der Clasica-Gewinner von 2016. “Die Olympischen Spiele sind nun noch ein neues Element, das man in die Vorbereitung integrieren musste", so Mollema, der im Straßenrennen von Tokio Vierter wurde und nun nach Giro, Tour und Olympia zwar Müdigkeit verspürt, aber "für mein Lieblingsrennen mehr als motiviert“ ist.

Wie Mollema treten weitere Tour-Teilnehmer mit Ambitionen im spanischen Norden an, so etwa der Gesamtzweite Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma), der Fünfte Wilco Kelderman (Bora - hansgrohe), Simon Yates (Bike Exchange) sowie die Etappensieger Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step / Clasica-Gewinner 2018), Patrick Konrad (Bora - hansgrohe) und Matej Mohoric (Bahrain Victorious).

Murgil-Tontorra-Anstieg der Scharfricher?

Dagegen steht eine Reihe von Fahrern, die im Juli eine Rennpause eingelegt oder kleinere Rennen absolviert hat. Dazu zählen Giro-Sieger Egan Bernal, Adam Yates (beide Ineos Grenadiers), Diego Ulissi (UAE Team Emirates) und Luis Leon Sanchez (Astana - Premier Tech), der 2010 und 2012 beim Heimspiel erfolgreich war.

Die diesjährige Austragung, die über 223,5 Kilometer rund um San Sebastian führt, wartet mit insgesamt sechs kategorisierten Anstiegen auf. Das Finale wird wieder am Jaizkibel nach 162 Kilometern eingeläutet. 20 Kilometer später folgt der nur knapp vier Kilometer lange, aber im Schnitt 10,6 Prozent steile Erlaitz-Anstieg, ehe acht Kilometer vor dem Ziel mit dem nur 2,1 Kilometer langen, aber 10,1 Prozent steilen Murgil-Tontorra das letzte Hindernis des Tages ansteht.

"Seit dieser Anstieg ins Rennen aufgenommen wurde, ist er jedes Mal der absolute Scharfrichter", urteilte Wilfried Peters, Sportlicher Leiter bei Deceuninck - Quick-Step, das die vergangenen Austragungen durch Alaphilippe und den diesmal fehlenden Remco Evenepoel (2019) für sich entscheiden konnte. Im vergangenen Jahr fiel die Clasica wegen Corona aus.

Am Murgil-Tontorra wird sich entscheiden, ob ein Solist, eine kleine Gruppe oder das Feld den Sieg unter sich ausmacht. Am wahrscheinlichsten ist auch diesmal eines der beiden ersten Szenarien. "Bei dem Rennen ist es wichtig, dass man warten kann", betonte Mauduit und fügte an, dass nur ein kompletter Fahrer die Clasica gewinnen könne. "Man muss ein sehr guter Kletterer, ein sehr guter Puncheur und ein sehr guter Sprinter sein", nannte er die Fähigkeiten, die es für einen Sieg im Baskenland braucht.

Zum Profil:

Zur Startliste

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.08.2021Bora - hansgrohe in Getxo stark, Nizzolo stärker

(rsn) – Nur einen Tag nach dem Desaster bei der Clasica San Sebastian, als nach Stürzen alle drei Kapitäne - Wilco Kelderman, Matteo Fabbro, Giovanni Aleotti - das Rennen vorzeitig beenden musste

01.08.2021Zimmermanns schlechteste Saison wendet sich in seine beste

(rsn) – In seiner ersten Saison als Team der WorldTour ist Intermarché – Wanty Gobert nicht gerade von Erfolgen verwöhnt. Bis zum 29. Juli standen ganze zwei Siege und acht weitere Podiumsplatzi

01.08.2021Bora - hansgrohe: Nur Benedetti kam durch

(rsn) - 45 Kilometer vor dem Ziel der Clasica San Sebastian musste Bora - hansgrohe alle Hoffnungen auf eine Spitzenplatzierung beim einzigen spanischen Eintagesrennen der WorldTour-Kategorie begraben

31.07.2021Powless bleibt in der Spur und gewinnt die Klasikoa

(rsn) - Neilson Powless (Education First – Nippo) ist der Überraschungssieger der Clásica de San Sebastián. Der US-Amerikaner setzte sich nach 223,5 Kilometern des einzigen spanischen WordTour-Ei

31.07.2021Powless schlägt im Sprint Mohoric und Honoré

(rsn) -Neilson Powless (EF Education - Nippo) hat bei der Clasica San Sebastián seinen ersten Profisieg eingefahren. Der 24-jährige US-Amerikaner setzte sich bei der 41. Auflage des spanischen Einta

31.07.2021Vorschau auf die Rennen des Tages / 31. Juli

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

Weitere Radsportnachrichten

13.11.2025Offiziell bestätigt: Pinarello wird Titel- und Radsponsor bei Q36.5

(rsn) – Schon seit mehreren Wochen wurde darüber spekuliert, nun ist es offiziell bestätigt: Das Schweizer ProTeam Q36.5 wird in der kommenden Saison nicht mehr auf Scott- sondern auf Pinarello-R

13.11.2025Fränk Schleck neuer Sportlicher Leiter beim Lidl-Trek-Frauenteam

(rsn) – Neun Jahre nach seinem Karriereende als Aktiver kehrt Fränk Schleck zu Lidl – Trek zurück. Wie der Rennstall mitteilte, bei dem der 45-jährige Luxemburger seine letzten Profijahre fuhr,

13.11.2025Israel-Team ab 2026 mit Schweizer Lizenz?

(rsn) – Trotz des Rückzugs des Hauptsponsors Premier Tech plant der israelische Zweitdivisionär für die Saison 2026. Nachdem vor einigen Tagen der Radsportjournalist Daniel Benson über fortlaufe

13.11.2025Lange Reha statt einem weiteren Roubaix-Highlight

(rsn) – John Degenkolbs Saison war durch den schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt gezeichnet. Die komplette rechte Stützseite von der Hand bis hoch zur Schulter war mehrfach gebrochen. Trotz

13.11.2025Mancebo wohl auch mit 50 Jahren noch im Feld

(rsn) – Francisco Mancebo hat es sich möglicherweise anders überlegt. Nachdem der mittlerweile 49-jährige Spanier, Gesamtvierter der Tour de France 2005, angeblich nach der im Oktober stattgefund

13.11.2025Profiteams lehnen UCI-Vorschlag von Budgetobergrenze ab

(rsn) – Mit dem Einstieg finanzkräftiger Sponsoren wächst auch im Radsport die Kluft zwischen den Teams immer weiter an. Die zunehmende Dominanz von Rennställen wie UAE – Team Emirates -XRG, Re

13.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Urvater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt

13.11.2025Vacek hofft auf Tour-Debüt - an der Seite von Pedersen

(rsn) – Nicht nur wegen seiner drei Saisonsiege gelang Mathias Vacek (Lidl – Trek) der Durchbruch. Der Tschechische Doppelmeister überzeugte schon zu Anfang des Jahres und war beim Giro d’Itali

13.11.2025Van der Poel: Crossdebüt Mitte oder Ende Dezember?

(rsn) – Während Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) kürzlich einen früheren Start in den Cyclocross-Winter angedeutet hat, wird es bei Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) wohl noch

13.11.2025Zoccarato von Polti zu MBH Bank

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

13.11.2025Leadout-Lienhard erfüllte sich 2025 zwei Träume auf einmal

(rsn) – Nach fünf Jahren beim französischen Team Groupama – FDJ hat sich Fabian Lienhard in der Saison 2025 gleich zwei Träume auf einmal erfüllt: Der Schweizer wechselte zu Tudor und fuhr dam

12.11.2025Arensman: “Letztendlich ist Radsport nur eine Nebensache“

(rsn) – Bei der vergangenen Tour de France feierte Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) die bisher größten Erfolge seiner Karriere. Aber nicht die auf der 14. Und 19. Etappe eindrucksvoll herausgef

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)