Im knackigen Finale zurück auf der Siegerstraße

Nach zwei zweiten Plätzen klappt´s endlich für Colbrelli

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Nach zwei zweiten Plätzen klappt´s endlich für Colbrelli"
Sonny Colbrelli (Bahrain Victorious) gewinnt die 3. Etappe des Critérium du Dauphiné. | Foto: Cor Vos

01.06.2021  |  (rsn) – Sowohl bei der Eröffnungsetappe als auch am zweiten Tag des Critérium du Dauphiné gewann Sonny Colbrelli (Bahrain – Victorious) den Sprint des Hauptfeldes. Blöd für ihn war nur, dass mit dem Belgier Brent van Moer (Lotto Soudal) und dem Österreicher Lukas Pöstlberger (Bora – hansgrohe) an beiden Tagen ein übrig gebliebener Ausreißer vor ihm lag und als Solist den Etappensieg wegschnappte. Auf dem dritten Tagesabschnitt von Langeac nach Saint-Haon-Le-Vieux klappte es nun endlich aber doch mit dem Sieg für den Italiener.

"Ich bin sehr glücklich, denn das ist ein großer Sieg für mich und mein Team. Vor allem nach den zwei zweiten Plätzen der vergangenen Tage freut es mich besonders, heute gewonnen zu haben", sagte Colbrelli in einer ersten Stellungnahme. Nach Tageserfolgen bei Paris-Nizza, der Tour de Suisse und zuletzt der Romandie-Rundfahrt gelang ihm nun der nächste Sprintercoup bei einem der großen einwöchigen Etappenrennen.

Auf den letzten Metern hinauf ins Ziel, die Etappe endete mit einem 2,3 Kilometer langen, aber erst auf den letzten 500 Metern steileren Schlussanstieg, fing Colbrelli noch den Spanier Alex Aranburu (Astana) ab, der 300 Meter vor dem Ziel den Sprint eröffnet hatte. "Es waren harte letzte Kilometer. Am Ende konnte ich zum Glück noch an ihm vorbeiziehen", erklärte der 31-Jährige, der in der Nähe des Gardasees aufgewachsen ist.

Tagesdritter wurde der US-Amerikaner Brandon McNulty (UAE Team Emirates) vor Jasper Stuyven (Trek – Segafredo) und dem Niederländer Wilco Kelderman (Bora – hansgrohe). Dessen Teamkollege Lukas Pöstlberger verteidigte das Gelbe Trikot knapp. Bis auf zwei Sekunden rückte ihm Colbrelli auf die Pelle. Neuer Dritter ist Aranburu, der einen Rückstand von 18 Sekunden auf den Österreicher aufweist. In der Sprintwertung konnte Colbrelli seinen Vorsprung weiter ausbauen, das Bergtrikot liegt weiter auf den Schultern des Briten Matthew Holmes (Lotto Soudal). Bester Jungprofi ist weiterhin der Belgier Ilan van Wilder vom deutschen Team DSM.

Schon am Mittwoch könnte sich auf der 4. Etappe die Gesamtwertung aber bunt durchmischen, denn es wartet ein 16,4 Kilometer langes Zeitfahren in der Gegend rund um Saint-Étienne.

So lief das Rennen:

172,2 Kilometer warteten auf der 3. Etappe auf das Fahrerfeld der Dauphiné-Rundfahrt in Frankreich. Der Abschnitt von Langeac nach Saint-Haon-Le-Vieux war zweigeteilt: Nach einem bergigen Beginn mit zwei längeren Anstiegen folgte zur Rennmitte eine lange Abfahrt und der zweite Part des Rennes führte über eher flache Passagen entlang der Loire, mit Ausnahme der 2,3 Kilometer langen, sanften Schlusssteigung, die erst auf den letzten 700 Metern steiler wurde und dort dann fünf Steigungsprozente im Schnitt aufwies.

Gleich nach dem Start attackierte der Belgier Loic Vliegen (Intermarché – Wanty – Gobert) gemeinsam mit dem Israeli Omer Goldstein (Israel Start-Up Nation). Das Duo konnte sich vom Peloton lösen und bildete die kleine Ausreißergruppe des Tages. Nach rund 20 Kilometern kam es im Feld zu einem Sturz, in den der Weltmeister von 2019, der Däne Mads Pedersen (Trek – Segafredo) involviert war. Der 25-Jährige musste das Rennen daraufhin aufgeben.

Goldstein sicherte sich an der Cote d’Allègre die erste Bergwertung des Tages. Auch beim Zwischensprint in Viverols war der Israeli vorne, aus dem Feld heraus eroberte der Däne Kasper Asgreen (Deceuninck -Quick Step) noch zwei Bonussekunden. Am Col des Limites eroberte erneut Goldstein die Maximalanzahl von zwei Punkten.

Nach der langen Abfahrt vom Col des Limites, über 750 Höhenmeter ging es auf 15 Kilometern  durchgehend bergab, begann der Vorsprung des Ausreißerduos zu schmelzen. 28 Kilometer vor dem Ziel attackierte dann nochmals Vliegen, während sich Goldstein vom Feld einholen ließ. Wenig später war es aber auch mit dem Versuch des Belgiers vorbei und das Feld ging geschlossen in das Finale.

15 Kilometer vor der Ziellinie waren dann unter anderem Guillaume Martin (Cofidis), Warren Barguil (Arkea – Samsic) und Chris Froome (Israel Start-Up Nation) noch in einen Sturz verwickelt. Der Brite konnte im Gegensatz zu den Franzosen den Anschluss an das Feld sofort wieder herstellen, Martin kam mit seinen Cofidis-Helfern aber auch acht Kilometer vor Schluss wieder zurück. 

Mit fast 80 km/h raste das Peloton dann dem kurzen, aber knackigen Schlussanstieg entgegen. Das Team Ineos Grenadiers sorgte für hohes Tempo vorne. 300 Meter vor der Ziellinie eröffnete Aranburu den finalen Sprint, aber Colbrelli konnte sich am Hinterrad des Spaniers halten und sauste auf den letzten Metern noch am Astana-Mann vorbei zum Sieg.

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.06.2021Dauphiné-Triumph fühlt sich für Porte wie ein Tour-Sieg an

(rsn) - Nach zwei zweiten Plätzen hat Richie Porte (Ineos Grenadiers) nun auch das Critérium du Dauphiné seiner Siegesliste anfügen können. Damit bewies der mittlerweile 36-jährige Australier er

07.06.2021Gall schafft bei Dauphiné den Anschluss an die Weltspitze

(rsn) - Mit einer sehr jungen Truppe trat das deutsche Team DSM zum 73. Critérium du Dauphiné an. Das Augenmerk war vor allem auf Marco Brenner gerichtet, der nach der Tour de Romandie seine zweite

06.06.2021Konrad und Kelderman auf gutem Weg zur Tour de France

(rsn) - Auch wenn es nicht mehr zu einem Platz auf dem Schlusspodium reichte, hat Bora- hansgrohe mit einem beeindruckenden Auftritt auf der Schlussetappe des 73. Critérium du Dauphiné die Tour-Gene

06.06.2021Critérium du Dauphiné: Padun und Porte im siebten Himmel

(rsn) – Nachdem er am Samstag seinen Durchbruch als Bergfahrer gefeiert hatte, war auch auf der Schlussetappe des 73. Critérium du Dauphiné kein Kraut gegen Mark Padun (Bahrain Victorious) gewachs

06.06.2021Padun gewinnt auch Schlussetappe, Porte feiert Gesamtsieg

(rsn) - Nach seinem Coup auf der Königsetappe des 73. Critérium du Dauphiné hat Mark Padun (Bahrain Victorious) auch das abschließende achte Teilstück der Tour-Generalprobe für sich entschieden.

06.06.2021Diesmal will Porte das Gelbe Trikot bis ins Ziel bringen

(rsn) - Beim 73. Critérium du Dauphiné spielt Ineos Grenadiers seine mannschaftliche Überlegenheit bisher perfekt aus. Zwar musste sich das erfolgsverwöhnte britische Team im Zeitfahren der 4. Eta

06.06.2021Die Renneinsätze der Fahrer aus deutschsprachigen Ländern

(rsn) - Die Radsportsaison 2021 ist trotz der Corona-Pandemie in vollem Gang. Wir liefern Ihnen zu Beginn jeder Woche eine Aufstellung über die Einsätze der Profis aus Deutschland, Österreich, der

06.06.2021Vorschau auf die Rennen des Tages / 6. Juni

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

05.06.2021Bei Portes Attacke hatte Kelderman nichts zuzusetzen

(rsn) - Nach der ersten Bergprüfung des 73. Critérium du Dauphiné lag Bora - hansgrohe mit den Plätzen drei und vier durch Patrick Konrad und Wilco Kelderman voll im Plan, zumal der Österreicher

05.06.2021Highlight-Video der 7. Etappe des Critérium du Dauphiné

(rsn) - Mark Padun (Bahrain Victorious) hat auf der 7. Etappe des 73. Critérium du Dauphiné als Solist triumphiert. Der 24-jährige Ukrainer setzte sich nach 171 Kilometern von Saint-Martin Le Vinou

05.06.2021Padun will ins Fernsehen und jubelt in La Plagne

(rsn) - Mark Padun. Vielen wird der Name des Bahrain-Victorious-Fahrers kein Begriff sein, dabei war der Ukrainer der stärkste Fahrer auf der 7. Etappe des Critérium du Dauphiné. Auf dem Weg zur Be

05.06.2021Padun gewinnt 7. Etappe, Porte nimmt Lutsenko Gelb ab

(rsn) - Mark Padun (Bahrain Victorious) hat auf der 7. Etappe des 73. Critérium du Dauphiné als Solist triumphiert. Der 24-jährige Ukrainer setzte sich nach 171 Kilometern von Saint-Martin Le Vinou

Weitere Radsportnachrichten

19.07.2025Vingegaard: “Die Tour ist alles andere als vorbei“

(rsn) – Die Platzziffern waren dieselben, wie am Vortag in Hautacam. Doch das Auftreten und die Stimmung von Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) unterschieden sich nach der zweiten Niederlage

19.07.2025Mühlberger hofft bei der Tour “auf den Tag unseres Lebens“

(rsn) - An den beiden Ruhetagen der Tour de France zwischen den 21 Etappen nehmen die Profis raus. Sie genießen die Tage mit der Familie – falls angereist - Massagen, viel Schlaf, den einen oder an

19.07.2025Evenepoel hart zu sich selbst: “Das war einfach wirklich schlecht“

(rsn) – Als sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) die bis zu 16 Prozent steilen letzten Meter auf der Startbahn des Altiports von Peyragudes hinaufquälte, kam es zur Demütigung: Der zwei Mi

19.07.20255.000 Höhenmeter: Paukenschlag zum Abschluss der Pyrenäen-Tage

(rsn) - Die Tour de France macht zum Finale der Pyrenäen-Trilogie den fast schon obligatorischen Besuch in Pau, wo die 14. Etappe startet. Von dort geht es auf 183 Kilometern nach Luchon-Superbagnèr

19.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

18.07.2025Lipowitz endgültig im Kampf ums Tour-Podium angekommen

(rsn) – Bei Red Bull sind sie ruhig geblieben. Zeitverluste an den ersten Tagen? Egal. Hauptsache nicht gestürzt. Rang acht und neun nach zehn Etappen, dreieinhalb Minuten hinter dem Gelben Trikot

18.07.2025Aerorad für den Sieger, Zeitfahr-Set-Up für die Platzierten

(rsn) - Zeitfahren sind Technikschlachten. Bergzeitfahren umso mehr. Denn es gilt, auch konfligierende Variablen in eine gute Balance zu bringen. Eine ziemlich harte Herausforderung in dieser Hinsicht

18.07.2025Highlight-Video der 13. Etappe der Tour de France

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat auch im Bergzeitfahren der Tour de France die Konkurrenz düpiert. Der Weltmeister entschied im Gelben Trkot die 13. Etappe über 10,9 Kilometer

18.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 13. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

18.07.2025Lipowitz: “Die letzten zwei Kilometer waren eine richtige Qual“

(rsn) – Mit seinem vierten Etappensieg hat Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) seine Führung im Gesamtklassement der Tour de France weiter ausgebaut. Der Weltmeister war nach 10,9 Kilometern v

18.07.2025Pogacar dominiert auch das Bergzeitfahren der Tour de France

(rsn) – Der Lack ist ab bei Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) – allerdings nur an seinem Rad, mit dem er das 10,9 Kilometer lange Bergzeitfahren auf der 13. Etappe der Tour de France von Lo

18.07.2025Nach Sturz auf 8. Tour-Etappe läuft es bei Rutsch immer besser

(rsn) – Während für seinen Teamkollegen Georg Zimmermann nach dem Sturz auf der 9. Etappe die 112. Frankreich-Rundfahrt bereits beendet ist, kämpft sich der schon tags zuvor zu Fall gekommene Jon

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Visegrad 4 GP Czech Republic (1.2, CZE)
  • Giro della Valle d`Aosta - (2.2u, ITA)