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31.05.2021 | (rsn) - Vor zwei Wochen erhielt Lukas Pöstlberger (Bora – hansgrohe) seinen Rennplan und überflog die Startliste des 73. Critérium du Dauphiné. Speziell an den ersten beiden Tagen rechnete sich der 29-Jährige aus, dass es gute Chancen gäbe, als Teil einer Fluchtgruppe durchzukommen und den Etappensieg zu erlangen.
Nachdem auf der 1. Etappe dann mit dem Belgier Brent Van Moer (Lotto Soudal) schon ein Ausreißercoup gelang, hatte der Österreicher mit seiner Prognose auch für die 2. Etappe erneut Recht: Diesmal war aber er es, der die Arme im Ziel hochreißen und über den Tagessieg und das Gelbe Trikot jubeln durfte.
"Gerade nachdem nur wenige Sprinter hier sind, war die Chance gut, dass die Gruppe durchkommt", berichtete er im ersten Interview nach seiner Zieldurchfahrt. Elf Sekunden rettete Pöstlberger als Solist auf das klein gewordene Hauptfeld nach dem hügeligen Finale im Gévaudan und schlüpfte somit auch in das Führungstrikot der Rundfahrt. "Ich wusste das zuerst gar nicht, erst im Ziel haben sie mir das mitgeteilt. Es ist ein schöner Bonus", strahlte der Vöcklabrucker.
Gemeinsam mit vier weiteren Fahrern löste er sich nach zehn der 173 zu fahrenden Kilometer aus dem Feld. Knapp 50 Kilometer vor dem Ende schüttelte er mit einer Attacke seine Mitstreiter ab. Gegen das nachjagende Feld verteidigte sich der Bora-Profi, der vor vier Jahren als erster Österreicher eine Etappe des Giro d’Italia gewinnen konnte, bärenstark - auch wenn ihn vor allem die letzten Anstiege viele Körner kosteten. Und so wurde er dann auch zum ersten österreichischen Etappensieger beim Critérium du Dauphiné.
"Ich versuchte mir meine Kräfte gut einzuteilen im Finale und mich auf den Abfahrten zu erholen. Aber der letzte Anstieg hinauf war die Hölle", berichtete der Oberösterreicher, der ab dort immer im Sichtfeld seiner Verfolger war und schwer litt: "Ich konnte den Lenker nicht mehr gut halten, so schmerzhaft war es."
Gute Erinnerungen an den Startort Brioude
Doch der 29-Jährige trotzte den Anstrengungen und nutzte einmal mehr clever eine Chance auf einen großen Erfolg. In ähnlicher Art und Weise gewann er zweimal den Österreichischen Meistertitel und vor zwei Jahren war er sogar auf dem Weg zu einem Tour-Etappensieg. Damals war es der 14. Juli, der französische Nationalfeiertag und die Etappe endete ausgerechnet in Brioude, wo nun der Startschuss des zweiten Tagesabschnitts der Dauphiné fiel.
Vor zwei Jahren löste sich der Österreicher ebenfalls in der Abfahrt von seinen Fluchtgefährten, wurde allerdings auf den letzten Hügeln gestellt. "Ich wollte es eigentlich schon am ersten Tag probieren, aber da war mein Teamkollege Patrick Gamper in der Gruppe. Also war mein Tag heute", schilderte Pöstlberger, der seinen Coup vor zwei Wochen plante. "Ich musste es einfach probieren und angesichts der Planung ist es ein toller Sieg", so der Österreicher, der seine Puncheur-Qualitäten voll ausspielte.
"Als ich vor vier Jahren den Giro gewonnen habe, war ich noch ein Niemand. Nun aber kennen sie mich und deshalb bedeutet es mir sehr viel", freute sich der Vöcklabrucker, der elf Sekunden auf Sonny Colbrelli (Bahrain – Victorious), der erneut den Sprint des Feldes gewann und wie am Vortag Zweiter wurde, ins Ziel rettete. Tagesdritter wurde Spaniens Altmeister Alejandro Valverde (Movistar). Pöstlbergers Teamkollege Patrick Konrad wurde Sechster. Der frühere Juniorenweltmeister Felix Gall (DSM) belegte Rang 15.
In der Gesamtwertung liegt Pöstlberger zwölf Sekunden vor Colbrelli und 20 vor Valverde. Konrad ist mit 24 Sekunden neuer Sechster. Die 3. Etappe am Dienstag beginnt mit einem langen Anstieg. Im Finale wartet dann eine kurze, knackige Schlusssteigung.
So lief das Rennen:
173 Kilometer von Brioude nach Saugues standen auf dem Menü des zweiten Tagesabschnitts des 73. Critérium du Dauphiné.
Nach zwölf gefahrenen Kilometern löste sich aus dem Feld eine Fünfergruppe rund um den späteren Sieger Pöstlberger. Seine Fluchtgefährten waren Anthony Delaplace (Arkéa - Samsic), Matthew Holmes (Lotto Soudal), Shane Archbold (Deceuninck - Quick-Step) und Robert Power (Qhubeka - Assos). Nachdem kurz die Teams von Bahrain - Victorious und Trek - Segafredo dem Quintett nachjagten, ließen sie die Gruppe dann aber gewähren.
Die erste Bergwertung des Tages, der Anstieg zum Col de Peyra Taillade, sicherte sich Holmes und der Brite holte sich auch die nächste Bergwertung an der Cote de la Vachellerie. Somit übernahm er virtuell die Führung in dieser Sonderwertung von seinem Teamkollegen, Auftaktsieger Brent van Moer. Den darauffolgenden Sprint in Esplanatas gewann der Österreicher Pöstlberger. Am dritten Anstieg des Tages, der Cote d'Auvers hatte zuerst Power Probleme und fiel aus der Gruppe des Tages zurück. Holmes gewann die Bergwertung, aber in der Abfahrt attackierten Pöstlberger und Archbold, die ehemaligen Bora-Teamkollegen, gemeinsam.
Doch der Neuseeländer konnte das Tempo des Österreichers nicht lange halten und somit blieb der Vöcklabrucker alleine an der Spitze übrig. Während er dann den vorletzten Anstieg des Tages als Solist in Angriff nahm, wurde dahinter vom Feld Fahrer um Fahrer aus der Fluchtgruppe eingeholt. Im Anstieg attackierte aus dem Feld heraus Marco Brenner (Team DSM). Im Feld dahinter kontrollierte Ineos Grenadiers das Tempo, deren Arbeit sorgte aber dafür, dass der Gesamtführende Van Moer wie viele andere - zum Beispiel auch Chris Froome (Israel Start-Up Nation) aus dem Feld herausfiel.
Brenner wurde dann zehn Kilometer vor dem Ziel gestellt. Pöstlberger hatte zu diesem Zeitpunkt noch einen Vorsprung von 1:40 Minuten. Es folgte die nächste DSM-Attacke, diesmal durch Felix Gall. Der junge Österreicher und das nachjagende Feld reduzierten den Rückstand auf Pöstlberger auf weniger als eine Minute. Der Bora-Fahrer aber holte sich trotzdem noch die Bergwertung. An der Kuppe attackierte der Australier Ben O’Connor (AG2R – Citroën) aus dem sehr klein gewordenen Feld.
Ein kurzer 1,5-Kilometer-Anstieg wartete noch auf den Österreicher, dessen Vorsprung bis auf 20 Sekunden sank. Doch Pöstlberger rettete sich über die Cote de Masset und verteidigte bis zur Ziellinie seine knappe Führung. Dahinter sprintete Colbrelli auf Rang zwei, Dritter wurde Altmeister Valverde.
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