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08.04.2021 | (rsn) - Der Druck auf die UCI wächst, nachdem der Radsportweltverband zum 1. April das Wegwerfen der Kunststoff-Trinkflaschen untersagte, die die Fahrer an ihren Rennmaschinen mit sich führen. Kyle Murphy (Rally) und Michael Schär (AG2R Citroën), die als erste gegen die neue Regel verstoßen hatten, wurden disqualifiziert. Jetzt fordert die Fahrervereinigung CPA, das Verbot zu überdenken.
Dem neuen Paragraph gemäß dürfen die Flaschen aus Umweltschutzgründen nur noch in dafür vorgesehen Bereichen entsorgt werden. Schär ärgerte sich über die Disqualifizierung bei der Flandern-Rundfahrt in einem Offenen Brief. Er hatte die Flasche extra aufgehoben, um sie den am Streckenrand stehenden Fans zuwerfen zu können. "Weil ich so eine Flasche von einem Fahrer bei der Tour 1997 erhielt, entstand bei mir der Traum, Radfahrer zu werden", lautete eine der Begründungen des Schweizers für seine Forderung, das Verbot zurückzunehmen. Er erhielt dabei die Unterstützung von vielen Kollegen und den Fans.
Und nun auch von der Fahrergewerkschaft. Die CPA fordert die UCI auf, die Regel zu überarbeiten. Die Entsorgung von Trinkflaschen soll künftig auch in Zonen möglich sein, in denen Zuschauer stehen.
UAE-Profi Matteo Trentin, der als Fahrervertreter Anfang des Jahres mit Philippe Gilbert (Lotto Soudal) an den gemeinsamen Sitzungen mit Rennstallbesitzern, Sponsoren und anderen Interessensvertretern teilgenommen hatte, war davon ausgegangen, dass die Regel dementsprechend formuliert werden würde. "Als wir darüber sprachen, waren wir uns einig, dass es falsch wäre, Bidons an Orte zu werfen, an denen sie nicht gesammelt werden könnten. Aber ich erinnere mich, dass wir ja gesagt haben, sie den Fans zu geben", erklärte der Italiener gegenüber der italienischen Website BiciPro. "Stattdessen wurde es verboten und schwere Strafen eingeführt. Ich bin deshalb wirklich sauer", so Trentin weiter.
Im Video ist ab Sekunde 42 zu sehen, wie Schär die Trinkflasche den Fans zuwirft.