Nach dem WM-Triumph heiß auf Olympia-Gold

Van der Poel: “Wout und ich machen uns gegenseitig stärker“

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Van der Poel: “Wout und ich machen uns gegenseitig stärker“"
Mathieu van der Poel (l.) und Wout van Aert bei der WM in Oostende | Foto: Cor Vos

01.02.2021  |  (rsn) - Sein erster WM-Titel im Cross 2015 war für Mathieu van der Poel der wertvollste. Sein letzter, der vierte, der merkwürdigste. "Ich hatte keine wirkliche Party wegen der Corona-Vorgaben und nur mit meinen Eltern nach dem Rennen gesprochen. Wie schon gesagt, herrschte im Rennen eine wirklich komische Stimmung. Aber natürlich bin ich froh, wieder Weltmeister geworden zu sein“, sagte der Niederländer  einen Tag nach seinem schwer erkämpften Triumph von Oostende. Wie alle Beteiligten vermisste er das wegen der Corona-Pandemie ausgesperrte Publikum entlang der Strecke.

In einer Schaltkonferenz mit der internationalen Presse sprach van der Poel unter anderem über den wortlosen und packenden Zweikampf mit seinem großen Kontrahenten Wout Van Aert. "Bei einem so schweren Kurs war es klar, dass am Ende nur wir beide übrigbleiben würden, miteinander gesprochen haben wir nicht“, verriet van der Poel und stellte fest: "Die Stärksten waren früh vorne.“

Schade fand er, dass Van Aert durch einen technischen Defekt in der dritten Runde behindert worden war. "Man braucht gute Beine, einen klaren Kopf und natürlich auch Glück mit dem Material. Natürlich wäre es mir lieber gewesen, ohne den Platten von Wout gewonnen zu haben. Es ist wichtig jemand zu haben, der einen ans Limit bringt, wir machen uns gegenseitig stärker“, meinte er.  Es war beeindruckend, wie sich die Top-Favoriten vom Start weg duellierten. Zu Beginn schien Van Aert besser durch den Sand zu kommen, während van der Poel auf dem festeren Geläuf Vorteile zu haben schien. Doch in der zweiten Runde waren beide pari unterwegs.

Gegen Van Aert braucht es 110 Prozent

"Um Wout im Cross zu besiegen, muss ich bei 110 Prozent sein, das motiviert mich. Ich werde so lange beim Cross bleiben wie möglich, es macht mir einfach viel Spaß. Und es ist eine gute Möglichkeit, um in Form zu bleiben. Aber mein Hauptziel ist die Straße, im Cross muss ich eigentlich nichts mehr beweisen, außer eben die WM zu gewinnen“, sagte van der Poel, der eine starke Cross-Saison hinlegte, die er mit dem WM-Titel krönte.

"Wie die Kombi Straße und Gelände in diesem Jahr gelaufen ist, war in diesem Jahr perfekt. Ich fühle mich richtig gut, ich habe schon im Trainingslager gemerkt, dass ich gut drauf bin. Nach der Flandern-Rundfahrt habe ich zwei Wochen Pause gemacht. Ich fühle mich noch frisch und freue mich auf die Straßenrennen“, schaute der Kapitän von Alpecin - Fenix schon nach vorne in Richtung UAE Tour, bei der er Ende Februar in die Straßensaison einsteigen will.

Doch sein Fokus bleibt auch 2021 auf Tokio gerichtet. "Die Olympischen Spiele sind in diesem Jahr für mich wichtiger als die Tour“, beteuerte er. Doch der Gewinner der Flandern-Rundfahrt (vor Van Aert, d. Red.) sagte auch: "Die Sponsoren und das Team wollen mich bei der Tour sehen, das akzeptiere ich natürlich, auch wenn eine Olympia-Vorbereitung ohne die Tour möglicherweise noch besser wäre.“

So will der 26-Jährige neben den Straßenrennen im Sommer drei Mountainbike-Weltcups fahren und ein Trainingslager in Livigno absolvieren. "Ich muss einfach meine Mountainbike-Skills verbessern“  damit er nach WM-Gold im Cross auch bei Olympia um den Titel kämpfen kann.

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.12.2025Highlight-Video des Cross-Weltcups von Namur

(rsn) – Er kam, kämpfte und siegte: In einem packenden Duell hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zu seinem Saisoneinstieg den Weltcup von Namur gewonnen. An der berühmten Zitadelle v

14.12.2025Von Krämpfen geplagt: Überrundeter Fahrer sorgt für Durcheinander

(rsn) – Ein Krampf fühlt sich nie sehr angenehm an. Kaum besser dürfte es für Vilmar Aastrup gemacht haben, dass sein Malheur beim Weltcup in Namur vom belgischen Fernsehen live und in aller Ausf

14.12.2025Brand auch beim Weltcup in Namur eine uneinnehmbare Festung

(rsn) – Die Niederländerin Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat auch beim Weltcup in Namur zugeschlagen. Mit ihrem zehnten Sieg im zwölften Saisoneinsatz baute die Weltranglistenerste ihre

13.12.2025Vandeputte nutzt im Finale seine Chance beim Exact Cross

(rsn) – Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) konnte nach einem spannenden Rennen beim Exact Cross in Kortrijk seinen zweiten Saisonsieg feiern. Der Belgier war im Finale der Beste einer Dreierg

13.12.2025Van der Heijden in Kortrijk mit lupenreinem Start-Ziel-Sieg

(rsn) – Aus den Startblöcken kam sie beim Exact Cross in Kortrijk als Beste, ins Ziel kam sie als Erste – und auch zwischendrin hat Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) die Führung keinen

12.12.2025Van der Poel: “Sollte reichen, um sofort um den Sieg mitzufahren“

(rsn) – Drei Monate nach seinem bisher letzten Renneinsatz – Platz 29 bei der Mountainbike-WM – brennt Mathieu van der Poel darauf, wieder in den Wettbewerbsmodus umzuschalten. “Ich fühle mic

11.12.2025Vermeersch: Red-Bull-Premiere im Gelände

(rsn) – Gianni Vermeersch wurde von Red Bull – Bora – hansgrohe als routinierter Edelhelfer für die Frühjahrsklassiker verpflichtet. Doch sein Debüt im Trikot des deutschen WorldTour-Rennstal

09.12.2025100-Kilometer-Runde: Van Aerts Genesung schreitet voran

(rsn) – Kurz nachdem er seine Crossplanung 2025/26 bekanntgegeben hatte, erwischte eine Erkrankung Wout van Aert (Visma – Lease a Bike). Der Belgier saß er drei Tage nicht auf dem Rad, scheint si

09.12.2025Neff vor Weltcup-Comeback in Namur

(rsn) – Neben Weltmeister Mathieu van der Poel, Tibor Del Grosso (beide Alpecin – Deceuninck) und Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) werden am 14. Dezember drei große Namen in die Crosssaison 2

07.12.2025Vanthourenhout schlägt “nach schweren Wochen“ in Terralba zurück

(rsn) – Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Altez) hat sich nach einem ereignisarmen Rennen mit spannendem Finale den Sieg beim Weltcup in Terralba gesichert. Aus einer Zehnergruppe war er in

07.12.2025Brand stürmt auf Sardinien weinend zum Premierensieg

(rsn) – Ein Jahr nach der wegen eines Sturmes abgesagten Weltcup-Premiere auf Sardinien hat sich Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) den Sieg auf der italienischen Insel gesichert. Beim Weltcup

05.12.2025Letzte Zweifel ausgeräumt: Van der Poel startet in Namur

(rsn) – Als Alpecin – Deceuninck vor einer Woche Mathieu van der Poels Cross-Programm 2025/26 veröffentlichte, stand noch ein kleines Fragezeichen hinter dem Auftakt. Nun steht endgültig fest: D

Weitere Radsportnachrichten

16.12.2025Nach Seuchenjahr “nochmal zeigen, was der Papa kann“

(rsn) – Wenngleich er an Siegen gemessen eine magere Saison in hinter sich hat, wird Pascal Ackermann mit gehörig Rückenwind ins kommende Jahr gehen. Nach einem zweijährigen Gastspiel beim zulet

16.12.2025Heidemann und Adamietz auch 2026 bei Rembe – rad-net

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

16.12.2025Norsgaard distanziert sich vom Ex-Teamkollegen Lazkano

(rsn) – Der Däne Mathias Norsgaard hat am Medientag seines neuen Teams Lidl – Trek in Denia deutliche Worte zu seinem ehemaligen Movistar-Teamkollegen Oier Lazkano gefunden, der im Oktober wegen

16.12.2025Grand-Tour-Triple in einer Saison möglich? Pogacar: “Ja“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat im Rahmen des Medientages seines Teams im Trainingslager in Benidorm gesagt, dass er es tatsächlich für möglich halte, alle drei Grand Tours i

16.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

16.12.2025Gazzetta: Arensman und Bernal auch 2026 gemeinsam zum Giro

(rsn) - Thymen Arensman und Egan Bernal werden wohl auch im kommenden Jahr wieder eine Doppelspitze für die Ineos Grenadiers beim Giro d´Italia bilden. Das jedenfalls will der renommierte italienis

16.12.2025Frauenteam bei Red Bull – Bora – hansgrohe bleibt in Warteschleife

(rsn) – Der deutsche Rennstall Red Bull – Bora – hansgrohe wird in der Saison 2026 eines von nur noch sieben unter den 18 Männer-WorldTeams sein, an das keine Frauen-Profimannschaft angeschloss

16.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

16.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

16.12.2025Im zweiten Jahr als Helferin die hohen Ziele nur teilweise erreicht

(rsn) – Nachdem sich ihr erstes Jahr in der WorldTour noch so angefühlt hatte, “als hätte man mich ins kalte Wasser geschmissen“, konnte sich Justyna Czapla in ihrer zweiten Profisaison – um

15.12.2025Schlauer Roubaix-Plan und am Saisonende Radsport-Detox

(rsn) - Jonas Rutsch (Intermarché – Wanty) hat eine recht gute Saison hingelegt, das meinte der Profi aus dem hessischen Erbach selbst. “Ich habe stark angefangen im Frühjahr, war da wirklich au

15.12.2025Pogacar mit bewährten Kräften zur Mission fünfter Toursieg?

(rsn) - Tadej Pogacar befindet sich in einer komfortablen Situation: Neben seiner überragenden Klasse kann der zweimalige Weltmeister auch auf ein herausragend stark besetztes Team UAE – Emirates â

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)