Anstrengungen von Ineos und Movistar für nichts

Roglic wackelte vor der entscheidenden Bergetappe nicht

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Roglic wackelte vor der entscheidenden Bergetappe nicht"
Primoz Roglic (Jumbo - Visma) ist noch eine Bergetappe von der erfolgreichen Titelverteidigung bei der Vuelta entfernt. | Foto: Cor Vos

06.11.2020  |  (rsn) – Im bergigen Finale der 16. Etappe der Vuelta a Espana probierten es die Mannschaften Ineos – Grenadiers, EF Pro Cycling und Movistar noch einmal: Vor der entscheidenden Bergankunft am Samstag am Alto de la Covatilla wollten sie den aktuellen Leader Primoz Roglic (Jumbo – Visma) ärgern und müde fahren. Doch am Ende des Tages revanchierte sich der Slowene für das harte Tempo der Konkurrenz, indem er sich mit Platz zwei hinter Tagessieger Magnus Cort (EF Pro Cycling) sechs Bonussekunden holte und seinen Vorsprung im Klassement gegenüber Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) und Hugh Carthy (EF Pro Cycling) sogar noch ausbaute.

45 Sekunden nimmt er auf Carapaz und 53 auf Carthy mit in die entscheidende Etappe der Rundfahrt mit. "Der Abschnitt morgen wird nicht lügen", blickte der Slowene voraus, der sich heuer schon einmal in der Situation befand, bei einer Grand Tour als Führender in die vorletzte, schwierige Etappe zu gehen. Damals, bei der Tour de France, unterlag er seinem Landsmann Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) im Einzelzeitfahren hinauf zur Planche des Belles Filles schmerzhaft.

"Ich erwarte Attacken von Ineos, Movistar und Carthy. Es wird nicht leicht, das Feld zu kontrollieren, aber mein Team war sehr stark bislang. Wir müssen nur dort weitermachen, wo wir die gesamte Vuelta gestanden sind. Ich hoffe auf gute Beine um das Rote Trikot zu behalten", erklärte der Slowene in der Presse-Aussendung seiner Mannschaft.

Am Ende war es nur der Däne Cort, der ihn von seinem fünften Tageserfolg bei dieser Austragung der Spanien-Rundfahrt trennte. "Ich will immer als kompletter Fahrer gelten. Das sagte ich schon am Start der Vuelta und ich werde immer jeden einzelnen Tag meine Bestleistung geben", erzählte Roglic, der sich im finalen Sprint sechs Bonussekunden holte.

"Ich wusste, dass ein weiterer Sieg möglich war. Deshalb habe ich es auch probiert, und als Führender der Punktewertung muss ich ja auch ein wenig sprinten können", scherzte der Slowene. Ob seine Gegner sich am Slowenen erneut die Zähne ausbeißen, oder den Titelverteidiger doch noch aus dem Roten Trikot drängen können, wird sich wohl erst am Samstagnachmittag am 11,7 Kilometer langen Schlussanstieg hinauf auf den im Durchschnitt 6,9 Prozent steilen Alto de la Covatilla zeigen.

"Wir wollten etwas mit Enric (Mas) versuchen", erklärte der erfahrene Jose-Joaquin Rojas (Movistar) zur Taktik der spanischen Equipe, die vor allem nach dem letzten Berg nochmals richtig auf die Tube drückte. Doch die Movistar-Fahrer konnten keine Windkante aufmachen. "Also haben wir auf den Sprint gesetzt mit Alejandro Valverde", so Rojas. Der 40-Jährige eröffnete den Schlussspurt, landete am Ende auf dem vierten Rang.

Nur Roglic hat hinauf nach La Covatilla etwas zu verlieren

"Morgen haben wir nichts zu verlieren. Der fünfte Platz ist nicht schlecht, aber wir haben die Vuelta schon gewonnen und wollen auf das Podium. Wenn es erreicht wird, ist das fantastisch für uns. Falls nicht, dann werden wir wissen, dass wir bis zum Ende darum gekämpft haben", versprach Rojas.

Auch die Mannschaft des Gesamtwertungszweiten Carapaz beteiligte sich viel an der Tempojagd in Richtung Etappenziel in Ciudad Rodrigo. "Wir wollten nur in der Abfahrt vorne sein, damit wir in guter Position durch die schwierigen Stellen durchkommen und im letzten Berg vorne mit dabei sind", versuchte der Sportliche Leiter von Ineos – Grenadiers, der Norweger Gabriel Rasch, die Aktion ein wenig herunterzuspielen. Verständlich: So nämlich sah es arg unglücklich aus, dass die Briten das Tempo erhöhten, so die Ausreißer einholten und dann im Sprint Roglic die Bonussekunden holen lassen mussten. 

Am Samstag will auch Ineos Grenadiers aber nochmal alles mit Carapaz, der im letzten Jahr den Giro d’Italia gewann, in die Waagschale werfen. "Hoffentlich werden auch die anderen Teams schauen, dass wir den Druck auf den Leader erhöhen", so Rasch.  "Das wird ein großer Tag werden morgen", war sich auch Michael Woods, Teamkollege des Gesamtdritten Carthy sicher und fügte an: "Hugh ist bereit dafür."

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.01.2021Oberschenkelbruch: Barta muss sein EF-Debüt verschieben

(rsn) - Mit einem starken Auftritt bei der Vuelta a Espana sicherte sich Will Barta spät noch einen Einjahresvertrag bei EF Education - Nippo, nachdem bereits in der ersten Saisonhälfte feststand, d

03.12.2020Vuelta-Sieger Roglic gewinnt den Vélo d´Or

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat erstmals in seiner den Velo d´Or gewonnen, mit dem das französische Velo-Magazin den besten Fahrer des Jahres auszeichnet. An der Abstimmung beteiligen sich

17.11.2020Bilden Froome und Daniel Martin 2021 eine Tour-Doppelspitze?

(rsn) - Mit der Verpflichtung des viermaligen Tour-de-France-Gewinners Chris Froome hofft Israel Start-Up Nation, bei der kommenden Frankreich-Rundfahrt um den Gesamtsieg kämpfen zu können. Allerdin

15.11.2020Spekenbrink will 2021 den erfolgreichen Jugendtrend fortsetzen

(rsn) - Nach dem Weggang von Tom Dumoulin zu Jumbo - Visma sagten nicht wenige Beobachter dem Team Sunweb ein schwieriges Jahr voraus. Doch der Rennstall von Manager Iwan Spekenbrink kann trotz Corona

12.11.2020Die Vuelta, das waren gigantische drei Wochen

(rsn) – Heute melde ich mich im Rahmen meines Blogs zum letzten Mal. Am Sonntag ging für mich die Vuelta a Espana zu Ende, meine erste Grand Tour. Und ich muss sagen, dass ich gut aus ihr herausge

11.11.2020Zimmermann besteht in Spanien seine Reifeprüfung

(rsn) – Mit Erfolg bestritt Georg Zimmermann (CCC) seine erste dreiwöchige Landesrundfahrt. Der 23-jährige Bayer absolvierte bei der Vuelta a Espana eindrucksvolle drei Wochen und landete als best

10.11.2020De Gendt wehrt sich gegen Vergleiche mit Deceuninck

(rsn) - Auch wenn Tim Wellens mit seinen beiden Etappensiegen bei der Vuelta a Espana die Saisonbilanz von Lotto Soudal noch aufgebessert hat, so stehen für den belgischen Rennstall doch nur zwölf E

10.11.2020Martens: “Roglic hat die Vuelta durch mentale Stärke gewonnen“

(rsn) - Als Primoz Roglic (Jumbo - Visma) am Sonntag als Gewinner der 75. Vuelta a Espana geehrt wurde, konnte auch Paul Martens mitjubeln. Erstmals in seiner langen Karriere war der Routinier in eine

09.11.2020Im kommenden Jahr will Mas bei der Vuelta Rot statt Weiß

(rsn) - Auf Platz fünf der Gesamtwertung war Enric Mas nicht nur bester Movistar-Profi der 75. Vuelta a Espana, sondern auch stärkster Spanier. Damit wiederholte der 25-Jährige auch sein Ergebnis v

09.11.2020Guillaume Martin beendet Vuelta-Debüt auf dem Podium

(rsn) - Gleich bei seinem Vuelta-Debüt landete Guillaume Martin in Madrid auf dem Podium. Der Cofidis-Neuzugang sicherte sich souverän das Bergtrikot der letzten Grand Tour des Jahres und ist damit

09.11.2020Carapaz erbringt den Beweis: Giro-Sieg 2019 war kein Zufall

(rsn) - Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) hat alles gegeben. Als er am Samstag auf dem Weg hinauf zum Alto de la Covatilla knapp drei Kilometer vor dem Ziel attackierte, brachte er Primoz Roglic (Jum

09.11.2020Roglic und Ackermann können mit gutem Gefühl in den Urlaub

(rsn) - Wie schon die Tour de France und der Giro d`Italia war auch bei der Vuelta a Espana der Kampf um den Gesamtsieg bis zum Schlusswochenende voller Spannung. Wir ziehen nach den 18 Etappen Bilan

Weitere Radsportnachrichten

25.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

25.04.2024Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

25.04.2024Teutenberg jubelt zum Auftakt der Tour de Bretagne

(rsn) - Nachdem er in seinen ersten drei U23-Jahren vergeblich einem UCI-Sieg hinterhergejagt war, eilt Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) in dieser Saison von Erfolg zu Erfolg. Nach sei

25.04.2024Lechner sorgt für den ersten UCI-Saisonsieg einer Deutschen

(rsn) – Corinna Lechner vom Bundesliga-Team Wheel Divas aus Berlin hat für den ersten Saisonsieg einer deutschen Frau auf UCI-Niveau gesorgt. Die 29-Jährige, die am 14. April bereits Dritte beim e

25.04.2024Romandie-Prologsieger Zijlaard bricht sich Ellenbogen

(rsn) – Nur zwei Tage nach seinem Triumph im Prolog der Tour de Romandie (2.UWT) hat Maikel Zijlaard (Tudor) einen heftigen Rückschlag hinnehmen müssen. Wie der 24-jährige Niederländer gegenüb

25.04.2024Bike-Aid: Dorn hat in der Türkei das Bergtrikot “ziemlich save“

(rsn) – Das deutsche Kontinental-Team Bike Aid ist weiterhin der Aktivposten der Türkei-Rundfahrt (2.Pro). Am fünften Tag in Folge war die saarländische Equipe in der Ausreißergruppe vertreten

25.04.2024Nys krönt ersten Ausreißversuch der Karriere, Lipowitz Vierter

(rsn) – Ein 21-Jähriger Crossspezialist aus Belgien hat bei der Tour de Romandie (2.UWT) für die nächste Überraschung gesorgt. Thibau Nys (Lidl - Trek) entschied auf der 2. Etappe die erste Berg

25.04.2024Jakobsen gibt Andresen Grünes Licht für den zweiten Etappensieg

(rsn) – Tobias Lund Andresen (dsm-firmenich – PostNL) hat mit dem zweiten Tagessieg in Folge seine Führung in der Gesamtwertung der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) ausgebaut. Der 21-jährige Däne

25.04.2024Drei Bergankünfte, Sprints, Windkantengefahr & Teamzeitfahren

(rsn) – Nachdem die Spanien-Rundfahrt im vergangenen Jahr von Torrevieja an der Costa Blanca vorbei an Madrid in den Norden nach Asturien an den Atlantik und zur abschließenden Bergankunft an den L

25.04.2024Zwölf deutsche Profis auf vorläufiger Startliste des Giro d´Italia

(rsn) – Insgesamt zwölf deutsche Profis werden nach aktuellem Stand am 4. Mai den 107. Giro d’Italia in Angriff nehmen, wie aus der vom Veranstalter RCS Sport veröffentlichten vorläufigen Start

25.04.202422 Teams am Start der 3. Tour de France Femmes

(rsn) – Mit insgesamt 22 Teams wird am 12. August im niederländischen Rotterdam die 3. Tour de France Femmes (2.WWT) gestartet. Beim Grand Départ dabei sein werden auch die beiden deutschen Frauen

24.04.2024Highlight-Video der 1. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Der Franzose Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat sich die 1. Etappe der Tour de Romandie gesichert. Nach 165,7 Kilometern vom Château-d´Oex nach Fribourg, wobei sechs Bergwer

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)